Ein Bänderriss am Fuß ist eine der häufigsten Verletzungen des Sprunggelenks und führt zu einigen charakteristischen Symptomen. Wenn ein Band im Fuß reißt, so geht das meist mit einer Einblutung in das Gelenk einher, da auch das umliegende Bindegewebe und die benachbarten Blutgefäße bei einem totalen Riss meistens mit betroffen sind. Oftmals kann man dies von außen als Bluterguss erkennen. Da sich Blut und Flüssigkeit im Gelenk befinden, ist es geschwollen und oft auch wärmer als die übrigen Regionen des Beines.
Die Bänder üben eine stützende Funktion auf das Gelenk aus. Wenn ein oder mehrere Bänder reißen, so kann diese Stützfunktion von ihnen nicht mehr wahrgenommen werden. Das Gelenk wird instabil. Es besteht eine übermäßige Beweglichkeit des Gelenkes, da es an wichtigen Stellen nicht mehr durch die betroffenen Bänder gestützt wird. Häufig lässt sich diese übermäßige Beweglichkeit jedoch nicht untersuchen, da der Patient dabei zu starke Schmerzen empfindet oder das Gelenk zu stark angeschwollen ist.
Eine Belastung des Fußes ist schmerzhaft und nicht mehr in vollem Umfang möglich. Häufig können die Patienten gar nicht auftreten. Wenn gar keine Belastung des Fußes mehr möglich ist, so ist dies ein Anzeichen dafür, dass es sich um einen vollständigen Bänderriss und nicht um einen Anriss oder eine Bänderdehnung handelt.
Bei einer Bänderdehnung kommt es zu ähnlichen Symptomen wie bei einem Bänderriss. Diese sind aber oft geringer ausgeprägt. Ein Bluterguss ist bei einer Bänderdehnung normalerweise nicht zu sehen, da es hierbei zu keiner Einblutung in das Gelenk kommt.
Um einen Bänderriss zu diagnostizieren, untersucht der Arzt zunächst das Sprunggelenk auf seine Beweglichkeit und Stabilität. Durch gezieltes Verschieben des Gelenkes wird überprüft, ob eine übermäßige Beweglichkeit des Gelenks vorhanden ist. Wenn dies der Fall ist, deutet es darauf hin, dass das stützende Band gerissen ist. Für die Untersuchung von vorderem, mittlerem und hinterem Außenband gibt es unterschiedliche Handgriffe, mit denen der Arzt den Zustand des jeweiligen Bandes prüft.
Bei Bänderverletzungen, die älter als zwei Tage sind, werden solche Untersuchungen aber nicht mehr durchgeführt, da dadurch ein bereits heilendes Band wieder reißen kann. Meist wird ein Röntgenbild gemacht. Durch das Röntgen können Knochenbrüche ausgeschlossen werden. Die Bänder selber sind auf dem Röntgenbild aber nicht sichtbar. Um die Bänder sehen zu können, wäre eine Magnetresonanztomographie (MRT) notwendig. Dieses recht aufwendige und teure Verfahren wird aber nur eingesetzt, wenn der Arzt nach der Untersuchung zu keinem Ergebnis kommt. Im Normalfall reichen die manuelle Untersuchung und das Röntgenbild für eine Diagnose und eine Planung der weiteren Behandlung aus.
Bei der Frage, ob es sich um einen Bänderriss oder eine andere Verletzung handelt, spielt auch der Unfallhergang eine große Rolle. Bänderrisse entstehen typischerweise durch Umknicken, zum Beispiel beim abrupten Abstoppen, aber auch im Alltag beim normalen Gehen oder Laufen.
In den meisten Fällen betrifft ein Bänderriss die Außenbänder des Gelenkes, der Betroffene knickt also nach außen um. Die Innenbänder sind relativ stabil und reißen daher nur selten. Bei einem Innenbandriss liegt häufig eine generelle Fehlstellung des Fußes zugrunde.
aktualisiert am 31.07.2020