Der Skidaumen gilt als typische Sportverletzung und ist die Folge einer Überdehnung im Bereich der Hand. Der Daumen wird so weit nach außen gestreckt, dass es zur Beschädigung des inneren Seitenbandes am Grundgelenk des Daumens kommt. Handelt es sich um einen komplizierten Bänderriss oder ist der Teil des Knochens ausgerissen, an dem das Band angewachsen ist, ist ein operativer Eingriff unumgänglich. Wenn es sich allerdings lediglich um einen Anriss des Bandes oder dessen Überdehnung handelt, kann mit konservativen, nichtoperativen Mitteln behandelt werden.
Damit sich das Band regenerieren und seine ursprüngliche Funktion in vollem Umfang wieder ausüben kann, ist die Ruhigstellung des Daumengrundgelenks unerlässlich. Je nach Schwere der Verletzung stehen unterschiedliche Möglichkeiten der Fixierung zur Auswahl. Bei leichten Verletzungen kann das Anlegen eines Tape-Verbandes ausreichend sein. Ein mehrere Zentimeter breites Klebeband wird dabei von der Handinnenseite über die Handkante und den Handrücken über das Daumensattelgelenk geführt. Nach einer weiteren Wicklung unterhalb des Daumensattelgelenks wird der Daumen von dem Tape umschlossen. Danach kann eine zweite Lage Tape aufgebracht werden. Bei starken Schwellungen und Blutergüssen ist ein Tape-Verband ebenso wenig geeignet wie bei offenen Wunden, die regelmäßig versorgt werden müssen. Der Tape-Verband kann auch nach einem erlittenen Bänderriss am Daumen als wertvolle Prophylaxe während des Sporttreibens dienen.
Eine weitere Möglichkeit ist das Tragen einer Gipsschiene oder einer anderen abnehmbaren Orthese (äußeren Schienung). Diese gibt es in verschiedenen Ausführungen, die um das Handgelenk oder die Mittelhand und die unteren Anteile des Daumens angelegt werden.
Um die Schmerzen, die vor allem in den ersten Tagen auftreten können, zu lindern, können Schmerzmittel eingesetzt werden. Eine Kühlung ist in der Anfangszeit sinnvoll, damit die Schmerzen und die Schwellung zurückgehen.
Nach einer mehrwöchigen Unterbrechung der natürlichen Bewegungsabläufe der Hand sind Bewegungsübungen eine geeignete Maßnahme zur Wiedereingewöhnung. Die Belastung sollte dabei Schritt für Schritt gesteigert und der Daumen auf keinen Fall überlastet werden. Ansonsten drohen Rückfälle, die sich in Schmerzen und Schwellungen äußern können. Je nach Schwere der Verletzung kann meist nach drei bis vier Wochen mit den Übungen begonnen werden. Neben der Physiotherapie unter fachkundiger Anleitung können auch eigenständig durchgeführte Übungen Bestandteil der Therapie sein. Häufig reichen schon wenige Minuten mehrmals täglich für einen spürbaren Erfolg aus.
aktualisiert am 09.05.2017