Unter Augenzucken versteht man unkontrollierte Bewegungen oder Krämpfe des Augenlids oder der Augenmuskeln. Es gibt verschiedene Arten von Augenzucken, die unterschiedliche Ursachen haben.
Myokymie: Myokymie kommt sehr häufig vor und betrifft viele Menschen irgendwann in ihrem Leben. Es kann das obere oder untere Lid eines Auges betreffen. Das Zucken ist oft nur von kurzer Dauer, kann aber über Stunden, Tage oder noch länger wiederkehren.
Benigner essentieller Blepharospasmus: Der benigne essentielle Blepharospamus beginnt mit einem verstärkten Blinzeln beider Augen und kann zu einem vollständigen Schließen der Augenlider führen. Er ist selten, kann aber sehr schwerwiegend sein und das tägliche Leben stark beeinträchtigen.
Hemifazialer Spasmus: Die Muskeln einer Gesichtshälfte, einschließlich der Augenlider, sind betroffen. Das Zucken kann um das Auge herum beginnen und sich auf andere Teile des Gesichts ausbreiten.
Triggerfaktoren, die die häufigste Form des Augenzuckens, die Myokymie auslösen, sind:
Stress ist eine der häufigsten Ursachen für Augenzucken. Der Körper reagiert auf Stress, indem er Hormone wie Adrenalin und Cortisol ausschüttet, die unkontrolliertes Zucken verursachen können. Abhilfe schaffen Entspannungstechniken wie Meditation, Yoga, Ausdauersport oder Spazierengehen.
Schlafmangel, der oft mit Müdigkeit und Stress einhergeht, führt dazu, dass sich das Nervensystem und die Augenmuskulatur nicht erholen und die Augen anfangen zu zucken. Neben Stressabbau kann ein gezieltes Schlaftraining helfen.
Langes Arbeiten am Bildschirm belastet die Augen und kann zu Augenzucken führen. Abhilfe schaffen befeuchtende Augentropfen, regelmäßige Pausen und Übungen, um die Augenmuskulatur zu entspannen.
Lebensstilfaktoren wie der Konsum von Nikotin, Alkohol und Koffein können das Nervensystem beeinträchtigen und Ursache für Augenzucken sein. Es kann hilfreich sein, den Konsum dieser Substanzen zu reduzieren oder zu vermeiden.
Wind- und Lufverschmutzung können das Auge reizen und ein zuckendes Auge begünstigen.
Die Ursache des Hemifazialen Spasmus ist meistens ein Blutgefäss (Arterie oder Vene), das Druck auf den Gesichtsnerv ausübt.
Die Ursache des gutartigen essentiellen Blepharospasmus kann in einer Fehlfunktion der Basalganglien liegen. Die Basalganglien sind der Teil des Gehirns, der die Bewegungen koordiniert.
Augenzucken kann in seltenen Fällen auf ernst zu nehmenden Erkrankungen hinweisen:
In den meisten Fällen ist eine Behandlung nicht notwendig. Auslösende Faktoren wie Alkohol, Nikotin, Koffein oder Schlafmangel sollten vermieden werden. Abhängig vom Befund, hat der Arzt die Möglichkeit, Augenzucken mit Botulinumtoxin-Injektionen zu behandeln. Weitere Behandlungsmöglichkeiten sind Akupunktur und TENS (Transkutane Elektrische Nervenstimulation).
Augenzucken ist in den meisten Fällen harmlos und kann mit einfachen Maßnahmen behandelt werden. Das Risiko für Augenzucken kann durch einen bewussten Umgang mit Stress, ausreichend Schlaf und eine gesunde Lebensweise minimiert werden. In sehr seltenen Fällen kann eine ernsthafte Erkrankung dahinter stecken.
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aktualisiert am 08.12.2023