Eine Augapfelprellung (Contusio bulbi) entsteht, wenn auf das Auge eine stumpfe mechanische Gewalt einwirkt. Diese kann zu vorübergehenden Symptomen, aber manchmal auch zu bleibenden Schäden führen. Eine Behandlung, beispielsweise mit Augentropfen oder Ruhigstellung, kann bei einem geprellten Augapfel notwendig sein.
Ursache der Augapfelprellung (Contusio bulbi) sind heftig auf das Auge auftreffende Objekte oder auch Druckwellen. Typische Gründe für die Prellung sind beispielsweise
Die Prellung des Auges führt zu unterschiedlichen Beschwerden, die abhängig davon sind, welche Bereiche in Mitleidenschaft gezogen sind.
Der Besuch beim Arzt ist ratsam, wenn es sich um eine stärkere Gewalteinwirkung handelt oder wenn Symptome vorhanden sind. Vor allem Symptome wie herabgesetztes Sehvermögen, verschwommenes Sehen, Flecken im Gesichtsfeld, Doppeltsehen oder Bewegungseinschränkungen sollten den Betroffenen zu einem Gang zum Augenarzt veranlassen. Bei Ungewissheit ist es besser, sich untersuchen zu lassen, als dass schwerwiegende Folgen übersehen werden.
Im Rahmen der Ersten Hilfe ist bei einer Augapfelprellung nicht viel zu unternehmen. Das Auge darf nicht zusätzlich belastet werden. Daher ist ein straffer Verband auf dem Auge nicht sinnvoll. Ein loser, abdeckender Verband kann aber hilfreich sein, bis der Patient vom Arzt untersucht wird.
Der Arzt wird beurteilen, inwieweit sich Schäden an den einzelnen Anteilen des Auges durch den Aufprall entwickelt haben. Insbesondere wird nach folgenden möglichen Auswirkungen geschaut:
Netzhautveränderungen führen zu Störungen des Sehens und sind besonders gravierend, wenn sie den zentralen Netzhautbereich des schärfsten Sehens betreffen. Der Sehverlust kann dauerhaft sein. Die Prellmarken der Netzhaut finden sich hauptsächlich dort, wo die Einwirkung stattfand, und gegenüberliegend davon. Kam die Gewalt von frontal, so finden sich also eher mittige Netzhautschäden - erfolgte die Einwirkung von der Seite, dann sind die Schäden auf dieser Seite und auf der anderen Seite im Augapfel zu finden. Spätfolgen einer Prellung, die die Netzhaut einbezieht, können Gewebeuntergang und Netzhautablösungen sein. Neugebildete Blutgefäße können ebenso entstehen und das Sehen langfristig stark herabsetzen.
Auch eine Linsentrübung (Grauer Star, Katarakt) oder ein hoher Augendruck (Glaukom) gehören zu den möglichen Spätfolgen einer Prellung.
Durch einen sehr heftigen Aufprall von Gegenständen auf das Auge kann der Knochen im Boden der Augenhöhle brechen (Blow-Out-Fraktur). Dies macht sich durch Doppelbilder und Minderbeweglichkeit des Auges bemerkbar.
Eine Augapfelprellung wird behandelt, indem Augentropfen oder auch Medikamente gegeben werden. Diese enthalten Cortison, welches entzündliche Vorgänge herabsetzt und zu einer besseren Erholung des Gewebes führt. Bei leichteren Augapfelprellungen gehen Störungen an der Netzhaut oft von alleine wieder zurück. Nach einigen Tagen ist das Sehen wieder unbeeinträchtigt.
Schwere Prellungen machen es notwendig, dass das Auge (sowie das andere Auge) ruhiggestellt wird. Der Patient muss sich körperlich schonen und gegebenenfalls Bettruhe einhalten. Bei schweren Defekten am und im Auge kann eine Operation unumgänglich sein, um das Sehorgan möglichst gut zu sanieren. Doch auch bei intensiver Therapie gelingt es nach Augenverletzungen wie einer heftigen Prellung nicht immer, den ursprünglichen Zustand wiederherzustellen.
aktualisiert am 07.10.2019