Augenbrennen (Brennende Augen)

Augenbrennen ist eine meistens eine schmerzähnliche Empfindung. Das Auge oder die Umgebung fühlt sich gereizt an. Das Brennen der Augen tritt oft bei einem entzündlichen Geschehen oder wird durch Reizungen von außen verursacht. In seltenen Fällen können brennende Augen ein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung oder Störung sein. Wenn das Auge längere Zeit brennt oder neben dem Brennen weitere Symptome wie Schmerzen auftreten, ist es ratsam, einen Augenarzt aufzusuchen. 

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Inhaltsverzeichnis

• Ursachen
• Symptome beim Augenbrennen
• Diagnose
• Behandlung
• Prognose

Ursachen

Es gibt viele Ursachen, die Augenbrennen auslösen können.

• So kann schon Staub, trockene Umgebungsluft, eine Klimaanlage oder Zugluft brennende Augen hervorrufen. 
• Auch eine lange Belastung des Auges (Müdigkeit, ausgedehnte Arbeit am Computer) zu einem Brenngefühl führen.
• Bei einer Wundheit, etwa durch Hautkrankheiten (Ekzeme), ständiges Reiben oder leicht reizende Substanzen, kann es zu einem Brennen des Auges bzw. des Augenlides kommen.
• Manchmal brennt das Auge auch, wenn eine Fehlsichtigkeit besteht und diese nicht durch eine Brille oder Kontaktlinsen korrigiert wird. Eine weitere Ursache für brennende Augen sind trockene Augen. Eine Ursache für trockene Augen kann das Sicca-Syndrom sein.
• Auch Entzündungen können brennende Augen verursachen. Eine Entzündung, die oft  Augenbrennen auslöst, ist die Lidrandentzündung (Blepharitis). Gleichermaßen handelt es sich beim Augenbrennen um ein typisches Anzeichen einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis). Brennen in Verbindung mit Jucken und manchmal auch einer Schwellung kann auf eine Allergie hindeuten. Eine Entzündung der Lederhaut (Skleritis) oder der Umgebung (Episkleritis), was bisweilen sehr schwer verlaufen kann, geht ebenfalls mit einem Brennen einher. Des Weiteren kann eine Hornhautentzündung (Keratitis) zu dem unangenehmen Gefühl führen.
• Sehr stark brennt das Auge, wenn eine zu große Belastung mit UV-Strahlen auf das Auge eingewirkt hat, z. B. durch Aufenthalt in sehr heller und sonniger Umgebung oder durch Schweißen ohne Augenschutz (Verblitzung, Schneeblindheit).
• Auch kleinere Verletzungen, z.B. durch ein Sandkorn, können Augenbrennen verursachen.
• Einige Medikamente haben Nebenwirkungen, die zu trockenen Augen führen können, indem sie die Produktion der Tränenflüssigkeit vermindern. Zu diesen Medikamenten gehören unter anderem Blutdrucksenker, Schlafmittel, Medikamente gegen Allergien und Hormone. Kommt es nach der Einnahme zu Beschwerden wie Augenbrennen, kann der Arzt gegebenenfalls ein anderes Medikament verordnen. 
• Das Pterygium verursacht ebenfalls oft ein Brennen. Ein Pterygium ist eine gutartige Gewebewucherung der Bindehaut zur Nase hin, die sich bis über die Hornhaut ausdehnen kann. 
• In selten Fällen können auch schwere Erkrankungen wie Autoimmunerkrankung oder Diabetes können Augenbrennen verursachen.  Insbesondere kann dies dann der Fall sein, wenn sich weitere Symptome (etwa starke Schmerzen oder ein Druck auf dem Auge) zeigen.

Symptome beim Augenbrennen

Das Augenbrennen kann ohne weitere Anzeichen bemerkt werden, hat aber meist verschiedene Begleitsymptome. In der Regel ist das Auge (Bindehaut) oder das Lid gerötet. Oft im gleichen Zuge wie das Augenbrennen tritt auch ein Juckreiz auf.
Nicht selten kommt es zu einem Fremdkörpergefühl. Manche Erkrankungen führen zusätzlich zu einem Druck auf dem Auge. Die Augen können tränen. Sie sind in manchen Fällen geschwollen. Ein schleimiges Sekret kann sich an den Augen bilden, die Wimpern können verkleben. Manchmal zeigt sich auch Eiter. Vor allem bei einer Lidrandentzündung zeigen sich Schuppen an der Haut des Lids.

Die Symptome, die zusätzlich zum Augenbrennen bestehen, deuten oft auf bestimmte Auslöser hin. Eine allergische Reaktion beispielsweise führt oft zum Augenbrennen in Verbindung mit Augenjucken und teilweise auch Schwellungen.

Diagnose

Die Grundlage der Diagnostik bildet das Gespräch zwischen Arzt und Patient, die Anamnese. Auch bei der Ursachensuche für ein Augenbrennen ist es unentbehrlich. Der Arzt fragt, seit wann die Augen brennen, ob es weitere Symptome gibt und ob der Patient einen möglichen Anlass für die Störung weiß. Des Weiteren wird auf die Lebensweise des Patienten eingegangen (Frage nach häufiger Computerarbeit oder Umgang mit reizenden Stoffen) sowie auf Vorerkrankungen. Nach einem kurzen Sehtest werden die Lider und die Augen selbst betrachtet. Die Betrachtung erfolgt auch unter Vergrößerung, an der so genannten Spaltlampe. Anhand des sichtbaren Befundes und der Beschreibungen des Patienten kann der Augenarzt häufig schon erkennen, wodurch das Brennen verursacht wurde.

Zusätzliche Untersuchungen des Augenarztes können eine Betrachtung des Augenhintergrundes und eine Augendruckmessung sein. Der Befund entscheidet, ob weiterführende Untersuchungsmethoden eingesetzt werden. Gegebenenfalls wird ein Allergietest durchgeführt, ein Augenabstrich zur Untersuchung auf Krankheitserreger genommen oder ein Test auf Augentrockenheit vorgenommen.

Behandlung von Augenbrennen

Beim Augenbrennen können viele Arten von Behandlungen helfen. Es kommt darauf an, welche Ursache das Brennen hervorgerufen hat. Folgende Therapie ist bei den jeweiligen Erkrankungen mit brennenden Augen angezeigt:

Umweltfaktoren

• Staub: Verwenden Sie Schutzbrillen in staubigen Umgebungen und spülen Sie die Augen mit künstlichen Tränen.
• Trockene Umgebungsluft: Verwenden Sie Luftbefeuchter in Innenräumen und künstliche Tränen zur Befeuchtung der Augen.
• Klimaanlage und Zugluft: Vermeiden Sie direkte Luftströmung ins Gesicht und verwenden Sie künstliche Tränen zur Befeuchtung der Augen.

Belastung und Reizung

• Lange Belastung des Auges: Machen Sie regelmäßige Pausen beim Arbeiten am Computer und befolgen Sie die 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf etwas in 20 Metern Entfernung schauen). Auch kühlende Auflagen können das Brennen lindern.
• Wundheit durch Hautkrankheiten: Behandeln Sie die zugrunde liegende Hautkrankheit (z.B. Ekzeme) mit geeigneten Salben und vermeiden Sie, die Augen mit den Händen zu reiben.

Sehprobleme

• Fehlsichtigkeit: Lassen Sie Ihre Sehkraft beim Augenarzt überprüfen und tragen Sie eine passende Brille oder Kontaktlinsen. Auch ein Korrektureingriff wie z. B. LASIK stellt eine mögliche Behandlung dar.
• Trockene Augen und Sicca-Syndrom: Verwenden Sie regelmäßig künstliche Tränen (Träenersatzflüssigkeit) und gegebenenfalls spezielle Augensalben oder -gele. In schweren Fällen können verschreibungspflichtige Medikamente oder Punctum Plugs empfohlen werden.

Entzündungen

• Augenentzündungen: Lassen Sie die genaue Ursache vom Augenarzt diagnostizieren und behandeln Sie die Entzündung mit entsprechenden Medikamenten (z.B. antibiotische oder entzündungshemmende Augentropfen).
• Lidrandentzündung (Blepharitis): Reinigen Sie die Augenlider regelmäßig mit speziellen Lidreinigungstüchern und verwenden Sie antibiotische oder entzündungshemmende Augensalben.
• Bindehautentzündung (Konjunktivitis): Lassen Sie sich antibiotische oder antivirale Augentropfen verschreiben, abhängig von der Ursache der Entzündung.
• Skleritis: Behandeln Sie die zugrunde liegende Erkrankung (z.B. Autoimmunerkrankung) mit systemischen Medikamenten und entzündungshemmenden Augentropfen.
• Episkleritis: Mildern Sie die Entzündung mit entzündungshemmenden Augentropfen oder -salben.
• Hornhautentzündung (Keratitis): Lassen Sie die genaue Ursache vom Augenarzt diagnostizieren und behandeln Sie die Entzündung mit wirksamen Medikamenten (z.B. antibiotische, antivirale oder antifungale Augentropfen).

Spezifische Erkrankungen und Zustände

• Allergie: Verwenden Sie antiallergische Augentropfen (z.B. Antihistaminika oder Mastzellstabilisatoren) und vermeiden Sie bekannte Allergene. Ggf. ist eine Desensibilisierung sinnvoll.
• UV-Strahlen Belastung: Tragen Sie UV-Schutzbrillen bei starker Sonneneinstrahlung oder beim Schweißen und verwenden Sie kühlende Augentropfen zur Linderung. Sie sollten vermeiden, direkt in die Sonne zu schauen. Eine so genannte Verblitzung verschwindet meist nach ein bis zwei Tagen wieder von selbst, zusätzlich werden Schmerzmittel und Augentropfen oder Augensalbe gegeben.
• Pterygium: Schützen Sie die Augen vor UV-Strahlung und lassen Sie das Pterygium chirurgisch entfernen, wenn es Beschwerden verursacht.
• Verletzungen: Spülen Sie das Auge gründlich mit steriler Kochsalzlösung und suchen Sie umgehend einen Augenarzt auf.
• Medikamente: Sprechen Sie mit Ihrem Augenarzt über Alternativen oder ergänzende Behandlungen, wenn Ihre Medikamente Augenbrennen verursachen.
• Schwere Erkrankungen: Lassen Sie die genaue Ursache vom Augenarzt diagnostizieren und behandeln Sie die zugrunde liegende Erkrankung (z.B. Autoimmunerkrankungen) mit systemischen Medikamenten und spezifischen Augentropfen oder -salben.

Prognose

Die Prognose brennender Augen ist äußerst unterschiedlich, je nachdem, was sie ausgelöst hat. In den meisten Fällen lässt sich das Brennen rasch lindern und es verschwindet nach einer gewissen Zeit. Teils ist dafür eine besondere Behandlung einer Erkrankung notwendig. Nur manche Krankheiten mit Augenbrennen sind schwerwiegend und bedürfen einer aufwändigen Therapie. In einigen wenigen Fällen können Schäden des Auges bleiben.