Atherome entstehen in den allermeisten Fällen an behaarten Körperstellen, daher ist der Kopf besonders häufig betroffen. Treten die Atherome auf der behaarten Kopfhaut auf und bleiben sie klein, so stellen die gutartigen Weichteiltumore meist noch nicht einmal aus kosmetischer Sicht ein Problem dar.
Werden sie jedoch größer oder befinden sie sich an sichtbaren Stellen im Gesicht oder am Hals, werden die Betroffenen meist das Bedürfnis haben, die unschönen Beulen entfernen zu lassen. Dazu ist unbedingt die Hilfe eines Arztes notwendig. Um es dauerhaft zu beseitigen, muss ein Atherom am Kopf ebenso wie an allen anderen Körperstellen chirurgisch entfernt werden.
Das Atherom bildet sich nicht von selbst zurück, wenn der mit Sekret gefüllte Hohlkörper entleert wird. Der gutartige Weichteiltumor ist er vielmehr eine Zyste und besteht aus einer glattwandigen Kapsel, die mit Sekret gefüllt ist. Auch wenn das Sekret entleert wird, bleibt die Kapsel bestehen und füllt sich erneut.
Das Atherom muss daher vom Arzt chirurgisch entfernt werden. Mit einem speziellen Instrument schält er die Kapsel spindelförmig aus der Haut heraus. Dabei muss er aufpassen, dass er das komplette Atherom entfernt. Bleiben Reste von den Kapselwänden zurück, wird in der Regel an derselben Stelle schnell ein neues Atherom entstehen.
Bei kleinen und mittelgroßen Atheromen ist dieser Eingriff meist komplikationslos und unter lokaler Betäubung in weniger als einer Stunde überstanden.
Versuchen Betroffene jedoch, das Atherom selbst zu entfernen, indem sie es ausdrücken oder aufstechen, kann es zu bakteriellen Entzündungen und einem Abszess (Vereiterung) im Atherom kommen.
Vor allem im Kopfbereich kann ein entzündetes Atherom zu schweren Komplikationen führen. Im Extremfall können der Eiter und die Bakterien ins Gehirn gelangen und dort zu Schäden führen. Ein infiziertes Atherom kann bei Ausbreitung der Erreger zu einer Sepsis (Blutvergiftung) führen. Ein entzündetes Atherom, das sich durch Schmerzen und Rötungen bemerkbar macht und sich heiß und geschwollen anfühlt, sollte immer sofort einem Arzt vorgestellt werden.
Ist das Atherom infiziert, kann es nicht entfernt werden, bevor die Entzündung nicht komplett abgeklungen ist. Der Arzt wird dem Patienten meist unterstützend Antibiotika verschreiben und gleichzeitig lokal die Entzündung des Atheroms behandeln. Kommt es zur Bildung eines Abszesses, muss dieser erst reifen, bevor er vom Arzt geöffnet werden kann. Dann wird der Eiter entfernt und die Wunde sorgfältig gereinigt und gespült. Eine örtliche Betäubung des infizierten Gewebes ist nicht möglich, so dass kleinere entzündete Atherome vereist werden. Bei größeren infizierten Atheromen kann jedoch auch eine Vollnarkose notwendig werden.
Anders als bei der problemlosen Entfernung des nicht infizierten Atheroms muss nun erst einmal die Entzündung behandelt werden. Oft ist auch das Setzen einer Drainage nötig, um sicherzugehen, dass alle Flüssigkeit aus der Wunde entfernt wird. Bis zum endgültigen Abklingen der Entzündung kann es vier bis sechs Wochen dauern. Erst danach kann der Arzt mit dem üblichen Eingriff das Atherom selbst entfernen.
aktualisiert am 26.05.2020