Unter normalen Umständen ist das Atherom harmlos und wird auch nicht platzen. Da es im Inneren mit Talg gefüllt ist und der Körper diese Substanz nur sehr langsam produziert, wächst auch das Atherom nur sehr langsam und die Haut hat genügend Zeit, sich dem Wachstum anzupassen.
Vermeiden sollten Betroffene aber auf jeden Fall das Herumdrücken an dem Atherom, es ist kein Pickel und kann auch nicht wie ein Pickel ausgedrückt werden. Wenn das Atherom stört, ist es besser, zum Arzt zu gehen und sich dort nach Möglichkeiten erkundigen, das Atherom chirurgisch entfernen zu lassen. Das ist normalerweise nur ein kleiner, unkomplizierter Eingriff unter lokaler Betäubung, der in weniger als einer Stunde überstanden ist.
Wenn die Betroffenen dennoch versuchen, das Atherom auszudrücken, kann es zu einer bakteriellen Infektion kommen und das Atherom entzündet sich. Dabei bildet sich im Inneren ein eitriger Abszess und dieser kann in der Tat platzen.
Dieser „Eitersee“ kann nach außen hin aufplatzen oder sich unter der Haut weiterverbreiten. Dabei kann es zu schwerwiegenden Folgeerkrankungen kommen, die bis hin zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen. Riskant ist auch die Tatsache, dass Atherome besonders häufig am Kopf auftreten. Entzündet sich dort ein Atherom und es platzt nach innen auf, können Eiter und Bakterien schlimmstenfalls ins Gehirn gelangen und dort weitere Entzündungen verursachen.
Mit einem entzündeten Atherom sollten Betroffene daher immer einen Arzt aufsuchen. In den allermeisten Fällen wird er die Entzündung zunächst mit Antibiotika behandeln und gleichzeitig mit Zugsalben oder Wärmebehandlung den Abszess zum Reifen bringen, damit er ihn öffnen, entleeren und desinfizieren kann. Ist die Entzündung vollständig abgeklungen, kann auf Wunsch des Patienten auch das Atherom entfernt werden.
Ein entzündetes Atherom ist für den Betroffenen ganz leicht von einem nicht entzündeten Atherom zu unterscheiden. Während das nicht entzündete Atherom außer einem eventuellen leichten Spannungsgefühl der Haut keine Probleme bereitet und nicht schmerzt, ist das entzündete Atherom inklusive der umliegenden Gewebebereiche sehr schmerzhaft und druckempfindlich. Das Atherom selbst und die umliegende Haut sind stark gerötet, angeschwollen und fühlen sich warm an.
Bei diesen Symptomen sollten Patienten auf keinen Fall selbst Hand anlegen, sondern schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen. Die Eiteransammlung im entzündeten Atherom kann jederzeit spontan platzen und damit weitere, ernstzunehmende gesundheitliche Schäden anrichten.
aktualisiert am 08.04.2019