Das Atherom an sich ist ein absolut harmloser Weichteiltumor, bei dem keine Gefahr besteht, dass er sich zu einem bösartigen Tumor entwickelt. Ein Risiko besteht jedoch auch bei den gutartigen Atheromen, denn sie können sich entzünden und schmerzhafte Abszesse (Eiterhöhlen) bilden. In diesen Fällen muss das Atherom umgehend von einem Arzt behandelt werden.
Oft kommt es zu einer Entzündung, wenn die Betroffenen versuchen, das Atherom aufzustechen oder auszudrücken. Dabei können Schmutz und Bakterien ins Innere des Atheroms gelangen und dort zu einer bakteriellen Infektion führen. Diese Infektion ist sehr schmerzhaft und kann zudem schwerwiegende gesundheitliche Folgen haben. Bei einem entzündeten Atherom im Kopfbereich können Bakterien und Eiter bis ins Gehirn gelangen und dort große Schäden anrichten.
Ist ein Atherom entzündet, sollten die Betroffenen daher keine Zeit verlieren und sich schnell von einem Arzt behandeln lassen.
Ist das Atherom nicht entzündet, ist es in den allermeisten Fällen symptomfrei, es schmerzt nicht, ist nicht gerötet und nicht heiß. In einigen Fällen können Betroffene ein Spannungsgefühl der Haut spüren, aber mehr Symptome gibt es üblicherweise nicht.
Das ändert sich, wenn sich das Atherom entzündet. Das Atherom und das umliegende Gewebe schmerzen und sind sehr druck- und berührungsempfindlich. Die Haut rötet sich, wird heiß und schwillt unter Umständen an. Ist das der Fall, sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden.
Im Inneren des Atheroms bildet sich durch die Entzündung ein Eitersee, der jederzeit spontan platzen kann. Dabei kann er sich sowohl nach außen als auch unter der Haut entleeren, wo es durch den Eiter zu weiteren Infektionen kommen kann.
Der Arzt wird den Patienten zumeist mit Antibiotika behandeln, um zu vermeiden, dass sich die Infektion ausbreitet. Gleichzeitig wird er lokal gegen die Entzündung vorgehen, indem er den Eiterherd vorsichtig entfernt und die Wunde gründlich mit einer antiseptischen Lösung spült. Oft wird der Abszess dazu mit Hilfe von Zugsalben und äußerer Wärmeeinwirkung behandelt, damit er sich von selbst öffnet und der Eiter abfließen kann.
Um sicherzugehen, dass alle eitrigen Sekrete aus der Wunde abfließen können, wird in den meisten Fällen eine Drainage gelegt. Die Wunde wird nicht vernäht, sondern bleibt offen, um zu vermeiden, dass eventuell noch vorhandene Entzündungsherde eingeschlossen werden.
Die Behandlung eines entzündeten Atheroms kann durchaus vier bis sechs Wochen andauern. Sie kann auch sehr unangenehm sein und muss in schweren Fällen sogar unter Vollnarkose geschehen, da entzündetes Gewebe nicht örtlich betäubt, sondern nur vereist werden kann.
Daher sollten Patienten nicht lange warten, sondern bei den ersten Anzeichen einer Entzündung einen Arzt aufsuchen.
aktualisiert am 16.11.2023