Gerade wenn eine Leberzirrhose oder verschiedene Tumorarten schon sehr weit fortgeschritten sind, leiden viele Patienten unter erheblichen Flüssigkeitsansammlungen im Bauch (Aszites). Hier könnten sich, wenn der Aszites nicht behandelt wird, innerhalb einer Woche bis zu 20 Liter einlagern. Meistens werden diese enormen Flüssigkeitsansammlungen mithilfe einer Punktion (über eine Kanüle) abgelassen. Seit einigen Jahren gibt es aber auch die Aszitespumpe.
Leider reichen entwässernde Medikamente, so genannte Diuretika, oft nicht mehr aus, um Wasseransammlungen im Bauch erfolgreich zu bekämpfen. Eine Standardmethode ist hier die Aszites-Punktion. Das heißt, das Bauchwasser wird durch eine Kanüle in der Bauchdecke abgelassen. Das können bis zu 10 Liter in einer Sitzung sein. Die Patienten, die dieser Behandlung unterzogen werden, sind häufig schwer krank. Die Punktion stellt zudem eine zusätzliche Belastung für den durch die ursächliche Krankheit schon geschwächten Körper dar. Im schlimmsten Fall muss die ganze Prozedur zweimal pro Woche erfolgen. Der Körper verliert durch die Punktion sehr schnell Flüssigkeit, Eiweiße und auch sonstige Nährstoffe. Außerdem besteht gerade bei Leberzirrhose-Patienten die Gefahr, dass der Körper ein sekundäres Blutgeflecht im Bauchraum bildet. Dieses kann bei einer Punktion getroffen werden. Unter Umständen können sich die Punktionsstellen entzünden. Zudem müssen die Patienten oft mehrfach in der zuständigen Klinik erscheinen. Das kann gerade für ältere Patienten oder für die, die weiter weg wohnen, sehr belastend sein. Der Transport von zuhause zur Klinik ist meist mit hohem organisatorischem Aufwand verbunden. Hier kann eine Aszitespumpe Abhilfe schaffen.
Um den Patienten ein wenig Lebensqualität zurück zu geben, kann eine Aszitespumpe zum Einsatz kommen. Dieses Gerät wird unter der Haut eingepflanzt. Dieses als „Alfa-Pumpe“ (alfapump®) genannte Gerät pumpt durch einen Schlauch das Wasser aus der Bauchhöhle und durch einen zweiten Schlauch in die Harnblase. Dadurch kann der Aszites ohne Punktion einfach aus dem Bauchraum befördert werden und beim Wasserlassen abfließen. Nach dem Eingriff stellt der Arzt von außen über ein Steuerungssystem die Aszitespumpe auf die Bedürfnisse des Patienten ein. Betrieben wird das Gerät mit Batterien, die Leistung reicht für ungefähr vier Liter Bauchwasser. Danach muss die Pumpe wieder aufgeladen werden. Das geschieht mittels Induktionsaufladung durch die Haut. Das Ladegerät kann aber mehr, als nur die Alfa-Pumpe aufzuladen. Es versendet drahtlos die wichtigsten Betriebsdaten, zum Beispiel, ob die Pumpe wirklich einwandfrei funktioniert. Bei den neueren Geräten geschieht das sogar mittels GSM-Chip, der die Daten über weite Distanzen versenden kann. Durch diese Möglichkeit muss der Patient noch nicht einmal in die Klinik, um die Daten vom Ladegerät auslesen zu lassen.
aktualisiert am 11.02.2016