Eine Sprunggelenksarthroskopie kommt zum Einsatz, wenn eine Therapie mit nicht operativen Maßnahmen (konservative Therapie) wie Bandagen oder Physiotherapie nicht den gewünschten Erfolg bringt. Im Rahmen einer Gelenkspiegelung kann nicht nur eine genaue Diagnose gestellt, sondern auch operiert werden. Nach der Knie- und Schulterarthroskopie liegt die Arthroskopie des Sprunggelenks an dritter Stelle der häufigsten arthroskopischen Eingriffe.
Schmerzen im Sprunggelenk können verschiedene Ursachen haben. Sie können auf Verletzungen oder Fußfehlstellungen zurückgehen, in deren Folge sich der Knorpel im Gelenk verstärkt abnutzt. Im Sprunggelenk können sich freie Gelenkkörper oder überstehende Knochenkanten befinden, die Beschwerden verursachen. Die Schleimhaut kann sich entzünden oder altersbedingt kann es zu Verschleißerscheinungen (Arthrose) kommen.
Um die Ursache der Schmerzen abzuklären, kommt häufig eine Sprunggelenksarthroskopie zum Einsatz. Dabei handelt es sich um eine Spiegelung des Gelenks. Über einen kleinen Hautschnitt führt der behandelnde Arzt ein Instrument mit einer Optik (Endoskop) in die Gelenkhöhle ein. Er kann damit nicht nur das Gelenk von innen inspizieren. Auch viele chirurgische Eingriffe, die früher die Öffnung des Sprunggelenks erfordert haben, können heute im Rahmen einer Arthroskopie durchgeführt werden.
Das Sprunggelenk ist ein sehr enges Gelenk, das nur wenig Spielraum lässt. Um eine Spiegelung zu ermöglichen, wird das Gelenk während der Arthroskopie durch äußere Spanner auseinandergezogen. Nach einer Betäubung wird ein wenige Millimeter langer Hautschnitt seitlich des Sprunggelenks gesetzt. Durch diesen Schnitt führt der Operateur einen dünnen Schlauch ein, an dessen Ende sich eine kleine Kamera befindet. Diese Kamera überträgt die Bilder in Echtzeit auf einen großen Bildschirm. Der Arzt kann sich so ein sehr genaues Bild vom Zustand der Knochen, Knorpelflächen, Bänder und Sehnen des Sprunggelenks machen.
Sollte eine minimalinvasive Operation nötig sein, werden über einen zweiten und dritten Hautschnitt die chirurgischen Instrumente eingeführt, die dafür benötigt werden.
Bei folgenden Erkrankungen im Bereich des Sprunggelenks bietet sich eine Arthroskopie an:
Im Vergleich zu einer offenen Operation (Arthrotomie) bietet die minimalinvasive Technik der Arthroskopie viele Vorteile. Viele Eingriffe können unter einer örtlichen Betäubung durchgeführt werden, sodass für den Patienten das Narkoserisiko entfällt. Die Behandlung erfolgt meistens ambulant, sodass der Patient am gleichen Tag wieder nach Hause gehen kann. Durch die kleinen Hautschnitte ist das Infektionsrisiko geringer. Um zum Behandlungsort vorzudringen, muss der Operateur keine Muskeln und Sehnen durchtrennen, sondern nur beiseiteschieben. Die Heilungszeiten und die Narbenbildung verringern sich. Der Patient ist schneller wieder arbeitsfähig und darf auch früher wieder Sport treiben.
Gelenkspiegelungen zählen zu den risikoarmen Eingriffen, trotzdem kann es in seltenen Fällen auch bei einer solchen schlüssellochchirurgischen OP zu Komplikationen kommen. Bei einer Sprunggelenksarthroskopie können das Gelenkinfektionen oder Gelenkergüsse sein. Sehr selten kann auch ein Band verletzt oder ein Knorpel beschädigt werden.
Bundesverband für ambulantes Operieren e.V. – Gelenkspiegelung mit Operationen: https://www.operieren.de/e3224/e10/e1557/e1562/e1564/ (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
Fuß- und Sprunggelenkzentrum Berlin – Was ist eine Arthroskopie des Sprunggelenks: https://www.fuss-sprunggelenk.de/arthroskopie-sprunggelenk/ (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
Orthopädiezentrum Fellbach – Sprunggelenksarthroskopie: https://www.ozf-fellbach.de/operationen-orthopaedie/sprunggelenksarthroskopie.html (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
Orthopädische Gelenk-Klinik, Dr. med. Thomas Schneider – Arthroskopie des Sprunggelenks: https://gelenk-klinik.de/sprunggelenk/sprunggelenk-op/sprunggelenks-arthroskopie.html (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
aktualisiert am 05.02.2021