Das Handgelenk ist eines der komplexesten Gelenke im menschlichen Körper. Es ist anfällig für Verletzungen und häufig von Verschleißerscheinungen betroffen. Die Arthroskopie als Untersuchungs- und Behandlungsverfahren kann hier helfen.
Das Handgelenk ist ein kompliziertes Gelenk. Es erstreckt sich vom Unterarm (Speiche) über die Handwurzelknochen bis zu den Mittelhandknochen. Die acht Handwurzelknochen werden von einem Geflecht aus Bändern und Sehnen zusammengehalten. Durch die Vielzahl der Knochen ist das Handgelenk sehr beweglich, aber auch anfällig für Verletzungen. Schmerzen im Handgelenk können unter anderem nach einem Unfall auftreten oder auf Verschleißerscheinungen zurückgehen. Eine genaue Diagnose kann mithilfe einer Arthroskopie gestellt werden. Man spricht auch von einer Handgelenkspiegelung, weil der behandelnde Arzt mit einem Instrument (Endoskop) zum Einblick in die Gelenkhöhle vordringt. Auch sehr viele chirurgische Eingriffe, die früher die Öffnung des Handgelenks erfordert haben, können heutzutage arthroskopisch durchgeführt werden. Man nennt das Schlüssellochchirurgie.
Zur Diagnostik werden meist zunächst andere bildgebende Verfahren wie Röntgen, Computertomografie oder Magnetresonanztomografie genutzt. Die Arthroskopie liefert jedoch wesentlich präzisere Bilder und hat den Vorteil, dass im Anschluss an die Diagnostik gleich ein operativer Eingriff erfolgen kann.
Für folgende Erkrankungen und Maßnahmen am Handgelenk bietet sich eine Arthroskopie an:
Meist wird die blutleere Hand gespiegelt. Das heißt, dass eine Blutzufuhr mit einer aufgepumpten Blutdruckmanschette am Oberarm unterbunden wird. Dies hat für den Operateur den Vorteil, dass die Sicht auf das Operationsgebiet besser und der Blutverlust geringer ist. Die Handgelenkspiegelung erfordert eine spezielle Lagerung der Hand.
Es erfolgt eine axilläre Plexusanästhesie, das heißt, dass die Nervenstränge, die vom Schulter-Achsel-Bereich in den Arm ziehen, in der Achselhöhle betäubt werden. Der Operateur setzt zwei oder drei kleine, wenige Millimeter lange Hautschnitte – meist auf dem Handrücken. In den ersten Schnitt wird eine kleine Kamera eingeführt, deren Bilder in Echtzeit auf einen großen Bildschirm übertragen werden. Das Gelenk wird mit einer sterilen Flüssigkeit gespült. Damit wird der Gelenkspalt vergrößert und die Sicht auf das Gelenk verbessert. So kann der Chirurg genau den Zustand der Knochen, Sehnen und Bänder des Handgelenks inspizieren. Sofern er auf einen behandlungsbedürftigen Befund stößt, kann er durch die anderen Hautschnitte die Instrumente einführen, die er für die chirurgische Behandlung braucht.
Eine Handgelenkspiegelung kann in vielen Fällen eine offene Operation des Handgelenks ersetzen. Der Vorteil ist, dass es seltener zu Infektionen oder Nachblutungen kommt und der Patient schneller wieder zu Hause und mobil ist. Wie jede Operation birgt auch die Handgelenkspiegelung Risiken. Auch wenn sie von einem erfahrenen Chirurgen durchgeführt wird, kann es in sehr seltenen Fällen zu Verletzungen oder Komplikationen kommen. Gerade bei chronischen Handgelenksbeschwerden, die durch Verschleißerscheinungen ausgelöst werden, kann nicht immer eine vollständige Beseitigung der Beschwerden erreicht werden.
Chirurgie Emmendingen – Handgelenksarthroskopie: http://www.chirurgie-emmendingen.de/spektrum/handgelenksarthroskopie/ (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
zoum (Zentrum für orthopädisch-unfallchirurgische Medizin) – Handgelenkspiegelung (Arthroskopie): https://aufklaerung.zoum.de/boegen/H_OP_06_DE_zoum.pdf (online, letzter Abruf: 05.02.2021)
aktualisiert am 05.02.2021