Bei Patienten mit der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit (kurz pAVK) besteht eine Verengung oder ein Verschluss in einer Arterie des Beins. Selten ist eine Armarterie betroffen. Eine der Behandlungsmöglichkeiten der pAVK ist unter bestimmten Voraussetzungen der Einsatz eines Stents, einer inneren Gefäßstütze, die das Blutgefäß offen hält.
Patienten mit der Schaufensterkrankheit leiden unter einer Arteriosklerose im Bereich der Beinschlagadern. Durch die Verengung der Arterien im Bein- oder Beckenbereich wird die Durchblutung der unteren Extremitäten (Gliedmaßen) eingeschränkt. Dies führt unter Belastung zu starken Schmerzen in den Beinen. Ein Stent kann gegebenenfalls weitere Folgen verhindern. Wird die pAVK im fortgeschrittenen Stadium nicht behandelt, droht dem Patienten im schlimmsten Fall eine Amputation. Durch eine dauerhafte Unterversorgung der Muskelzellen stirbt im Laufe der Zeit immer mehr Muskelgewebe ab.
Befindet sich die Schaufensterkrankheit bei einem Patienten in einem fortgeschrittenen Stadium, reicht die alleinige Verminderung der Risikofaktoren nicht aus. Die Arteriosklerose lässt sich im Anfangsstadium durch das Vermindern dieser Risikofaktoren verlangsamen. Die für die Arteriosklerose bekannten Risikofaktoren sind:
Patienten, die aktiv an der Verminderung dieser Risikofaktoren arbeiten, können die anfängliche Arteriosklerose verlangsamen. Hierdurch lässt sich die Schaufensterkrankheit verhindern oder hinauszögern. In einem fortgeschrittenen Stadium der Arteriosklerose und bei fortgeschrittener Schaufensterkrankheit hilft nur noch eine Behandlung am Gefäß selbst. Zu den Methoden gehört die Stentimplantation. Der Stent kann vor allem in Fällen gut eingesetzt werden, bei denen eine Verengung oder ein Verschluss über einen eher kurzen Abschnitt der Arterie besteht.
In einem frühen Stadium der pAVK verordnen die Ärzte sogenannte Thrombozytenaggregationshemmer. Diese Medikamente verhindern, dass sich in den verengten Arterien Blutgerinnsel bilden. In Kombination mit der Verminderung der Risikofaktoren können mit diesen Medikamenten gute Erfolge erzielt werden. Befindet sich die pAVK in einem weit fortgeschrittenen Stadium, ist die Durchführung weiterer Maßnahmen wie einer Implantation von einem Stent unumgänglich.
Die Stentimplantation erfolgt grundsätzlich mithilfe eines Katheters. Der Katheter wird hierbei unter örtlicher Betäubung in die Arterie des Beins eingeschoben. Am vorderen Ende des Katheters befindet sich ein Ballon, mit dessen Hilfe die Engstelle in der Beinarterie geweitet wird. Der Vorgang wird als PTA (perkutane transluminale Angioplastie) bezeichnet. Damit sich die Engstelle nach der Weitung nicht wieder zusammenzieht, setzen die Ärzte zeitgleich einen Stent in das Gefäß ein. Dieser Stent wird ebenfalls mithilfe des Ballons entfaltet und im Gefäß platziert. Er stützt das Gefäß als röhrchenartige Gitterstruktur von innen. Nach der Stentimplantation kann das Blut optimal in das Bein fließen und das Gewebe mit Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen versorgen. Hierdurch klingen die Schmerzen in den Beinen unter Belastung ab.
Stents sind bei einer pAVK nicht immer hilfreich. Die Ärzte können auf diese Gefäßstützen nur zurückgreifen, wenn die Engstelle in der Arterie nicht zu großflächig und lang ist. Bei einer langen Gefäßverengung muss oft ein Bypass gelegt werden. Mit dem Bypass wird die verengte Stelle im Gefäß „überbrückt“ und umgangen. Die Ärzte schaffen mithilfe der Operation einen Umweg für die Durchblutung. Eine andere operative Methode, die bei vielen Patienten genutzt wird, ist die Thrombendarteriektomie. Dabei handelt es sich um eine Entfernung des Blutgerinnsels und Ausschälung der arteriosklerotischen Veränderungen in der Arterie.
aktualisiert am 26.05.2020