Bei einer bestehenden pAVK (peripheren arteriellen Verschlusskrankheit) sind die Gefäße bei der Diagnosestellung so stark verkalkt, dass das Volumen der Arterien erheblich verringert ist. Die Patienten können selber dazu beitragen, eine Verschlimmerung des Zustandes zu verhindern und eine Verbesserung herbeizuführen.
Das Fortschreiten der peripheren arteriellen Verschlusskrankheit ist maßgeblich von den Risikofaktoren abhängig, welche auch zur Entstehung der Krankheit geführt haben. Die häufigste Ursache für eine pAVK ist das Rauchen. Daher ist es von großer Bedeutung für den weiteren Verlauf der Krankheit, ob der Patient weiterhin raucht oder ob er es schafft, das Rauchen aufzugeben.
Weitere Risikofaktoren sind Diabetes, Bluthochdruck und ein hoher Cholesterinspiegel. Daher sollte auf eine gesunde Lebensweise geachtet werden und Diabetes und Bluthochdruck sollten medikamentös behandelt werden.
Je besser der Allgemeinzustand des Patienten ist, desto besser ist die Prognose für den weiteren Verlauf der pAVK. Daher ist es wichtig, die eigene Lebensführung gesünder zu gestalten. Je nach Stadium der pAVK kann ein leichtes Ausdauertraining nützlich sein. Durch regelmäßiges Training wird das Herz-Kreislauf-System gestärkt und die Durchblutung des gesamten Körpers verbessert. So bessert sich die Blutversorgung in den Beinen und die allgemeine Leistungsfähigkeit steigt. Ein gezieltes Ausdauertraining senkt zudem das Risiko für einen Herzinfarkt, welches bei pAVK erhöht ist.
Neben ausreichender körperlicher Bewegung lohnt es sich für Patienten, auf die richtige Ernährung zu achten. Die Ernährung sollte gesund und ausgewogen sein. Wichtig ist es, genügend Obst und Gemüse zu verzehren und auf die Blutfette zu achten. Eventuell vorhandenes Übergewicht sollte reduziert und der Cholesterinwert regelmäßig überprüft werden. Betroffene sollten auch genügend Flüssigkeit (2 Liter oder mehr am Tag) aufnehmen, um das Blut dünn und gut fließfähig zu halten. In vielen Fällen ist eine Ernährungsberatung sinnvoll. Begleiterkrankungen, wie zum Beispiel ein hoher Blutdruck oder ein vorhandener Diabetes, sollten medikamentös eingestellt werden und gut überwacht werden.
Bis zum Stadium 2b der pAVK ist ein kontrolliertes Gehtraining Bestandteil der Therapie. Hierzu wird die Strecke ermittelt, die der Patient gehen kann, bevor durch die Unterversorgung mit Sauerstoff Schmerzen in den Beinen auftreten. Der Patient geht täglich mehrmals hintereinander eine kürzere Strecke. Hierdurch wird die Durchblutung der Beine gefördert und der Körper wird angeregt, Umgehungskreisläufe im beeinträchtigten Bereich zu bilden. Es entstehen neue Gefäße und das Bein wird besser mit Blut versorgt. Bei einem korrekt durchgeführten gezielten Gehtraining und einer gesunden Lebensweise mit Reduzierung oder kompletter Ausschaltung der Risikofaktoren ist es möglich, den Zustand zu verbessern. Viele Patienten können nach einiger Zeit wieder deutlich längere Strecken ohne Schmerzen zurücklegen.
Gute Nachrichten gibt es für Schokoladenliebhaber, denn die sogenannte Bitterschokolade enthält viele Polyphenole, die zur Verbesserung der Gehfähigkeit sorgen sollen. Die antioxidativen Substanzen sind in Kakao, aber auch Rotwein zu finden und sollen dabei helfen, dem oxidativen Stress der Arterien entgegen zu wirken und die Durchblutung zu verbessern.
Ebenfalls in den meisten Haushalten zu finden ist Aspirin, das nicht nur bei Kopfschmerzen zum Einsatz kommt und neben der schmerzstillenden Wirkung auch einen blutverdünnenden Effekt hervorruft. Weitere Medikamente zur Behandlung der Schaufensterkrankheit sind Clopidogrel, Cilostazol und Pentoxifylline. Vor der Einnahme von Medikamenten sollte der Arzt sie verschreiben beziehungsweise der Anwendung zustimmen.
Unter den naturheilkundlichen Mitteln eignen sich vor allem Ginkgo-Präparate bei einer Schaufensterkrankheit. Auch Maßnahmen aus der Alternativmedizin können vom Patienten selbst angewendet werden und unterstützen einen günstigen Krankheitsverlauf.
Da die periphere arterielle Verschlusskrankheit im ersten Stadium noch nicht zu Symptomen führt, wird sie hier auch nur äußerst selten diagnostiziert. Im zweiten Stadium kommt es zu Schmerzen in den Beinen nach einer gewissen Zeit der Belastung. Da die Patienten wie bei einem Schaufensterbummel immer wieder stehen bleiben müssen, wird die Krankheit in diesem Stadium auch als Schaufensterkrankheit bezeichnet.
Spätestens im zweiten Stadium sollte eine Diagnose der Krankheit erfolgen, denn hier können noch viele nicht-invasive Therapiemaßnahmen greifen. Das bedeutet, dass Patienten bei Anzeichen wie Schmerzen, die während des Gehens auftreten, einen Arzt aufsuchen sollten. Dieser kann feststellen, ob es sich um die pAVK handelt, wie sehr sie ausgeprägt ist und welche Maßnahmen helfen. So kann im zweiten Stadium zum Beispiel durch ein gezieltes Gehtraining eine deutliche Verbesserung der Leistungsfähigkeit erreicht werden. Zusammen mit einer Umstellung der Lebensweise und Vermeidung von Risikofaktoren lässt sich die Krankheit in diesem Stadium oftmals noch aufhalten. Im Stadium 3 dagegen ist kein gezieltes Gehtraining mehr möglich, da es hier bereits im Ruhezustand zu einer Mangelversorgung einzelner Bereiche und entsprechend zu Schmerzen kommt.
Leider werden die Beschwerden einer pAVK anfangs oftmals nicht ernst genommen oder orthopädischen Problemen zugeschrieben. Die Patienten gehen zu spät zum Arzt und versäumen so die Möglichkeit, die Krankheit bereits in einem frühen Stadium aufzuhalten. Dabei ist die Diagnose denkbar einfach: Bereits die Symptome sind so spezifisch, dass eine sichere Diagnose erfolgen kann. Weitere Maßnahmen wie zum Beispiel eine Kontrastmittel-Untersuchung dienen lediglich der genauen Bestimmung von Lokalisation und Ausmaß der Gefäßverengung.
aktualisiert am 08.03.2018