Die Heilung eines Armbruchs beginnt praktisch direkt, nachdem die Verletzung geschehen ist. Zwischen den beiden Knochenenden bildet sich ein neues Bindegewebe. Vorläufige Knochenzellen, sogenannte Osteoblasten, wandern in das Gewebe ein. Diese produzieren Knochensubstanz, die sich nach und nach zu neuem Knochenmaterial festigt. Osteoblasten sind nicht überall in ausreichender Menge vorhanden. Sie entwickeln sich durch ausgeübte Reize zur Knochenbildung wie veränderte Druckverhältnisse auf den Knochen.
Wächst der Armbruch nicht zusammen, besteht eine Heilungsstörung oder eine Heilungsverzögerung. Bestimmte Krankheitsbilder wie Osteoporose oder Diabetes begünstigen die Störung im Knochenwachstum. Auch eine zu starke oder zu geringe Stabilisierung der Fraktur kann zu einer Heilungsverzögerung führen.
Ein Oberarmbruch oder Unterarmbruch, der nicht zusammenwächst, benötigt optimale Voraussetzungen für die Heilung. Das kann einen chirurgischen Eingriff notwendig machen. Falls vorhanden, wird dabei entzündetes oder abgestorbenes Knochengewebe entfernt. Im Anschluss wird die Fraktur mit Platten, Schrauben oder Nägeln fixiert. Ein äußerer Spanner (Fixateur externe) kann notwendig werden, um die Knochenteile zu halten und aneinander zu drücken.
Um die Bildung des neuen Knochens anzuregen und den fehlenden Knochen zu ersetzen, wird eine sogenannte Spongiosaplastik durchgeführt. Dabei wird dem Patienten eigenes Knochengewebe entnommen, um den Bruchspalt aufzufüllen. Die Entnahme erfolgt häufig aus dem Beckenkamm.
Um das Wachstum des Knochens anzuregen, können Proteine eingesetzt werden (Bone Morphogenetic Proteins). Diese werden durch einen kleinen Eingriff durch die Haut an der gewünschten Stelle platziert. Sie sind eine Ergänzung oder Alternative zur Spongiosaplastik.
Wächst der Armbruch nicht zusammen, kann die Stoßwellentherapie die Durchblutung steigern und das Wachstum der Knochenzellen anregen. Dabei wird der Bruch mit hochenergetischen Schallwellen durch die Körperoberfläche behandelt.
Bei bestehenden Krankheitsbildern wie zum Beispiel Diabetes kann die falsche Einstellung der Medikamente ein Auslöser für die Knochenheilungsstörung sein. Gut eingestellt, kann der Knochen zusammen wachsen.
Die manuelle Lymphdrainage ist eine Art der Massage, die bei Armbrüchen heilungsfördernd wirken kann.
Bei einigen Brüchen lässt sich das gestörte Zusammenwachsen des Knochens durch das Einsetzen eines niedrig-intensiven gepulsten Ultraschalls (Lipus) anregen und beschleunigen.
Ein häufig eingesetztes Mittel, um die Knochenheilung zu verbessern, ist Beinwell-Salbe (z. B. Kytta®). Beinwell wird auch als homöopathische Globuli (Symphytum) angewendet. In der Naturheilkunde werden zudem die homöopathischen Osteoplex-Tropfen (Steiroplex®) zur Behandlung bei Armbrüchen eingesetzt. Unterschiedliche Schüßlersalze in Form von Tabletten und Salben unterstützen die Heilung. Die Therapie muss individuell angepasst werden, um erfolgreich zu sein. Ein Heilpraktiker oder Arzt solle den Verlauf unterstützen und begleiten.
aktualisiert am 24.04.2020