Ist der Armbruch verheilt, können Übungen aus der Physiotherapie helfen, die Beweglichkeit wieder herzustellen. Durch die ruhige Haltung während des Heilungsprozesses, egal ob mit oder ohne Gips, bilden sich Muskeln und Sehnen zurück. Einfache Übungen helfen, Gelenke und Muskeln vorsichtig zu mobilisieren und den Arm zu kräftigen.
Alle Übungen sollten langsam und vorsichtig ausgeführt werden, um schmerzhafte Bewegungen zu vermeiden. Keineswegs sollten die Maßnahmen stärkere Schmerzen verursachen, damit die Knochenheilung nicht gefährdet wird. Arzt und Physiotherapeut informieren den Patienten, ab wann welche Übungen mit welcher Intensität durchgeführt werden können. Meist ist bereits nach wenigen Wochen eine Physiotherapie möglich.
Eine effektive Vorbereitung auf die Übungen aus der Physiotherapie ist ein Bad der Hand und des Unterarms im lauwarmen Wasser. Besonders angenehm ist das warme Wasser nach der Entfernung eines Gipses. Während des Bades wird versucht, die Finger zu öffnen und zu schließen. Eine angenehme Wassertemperatur beträgt 20 bis 25 Grad. Eine Badedauer von fünf bis zehn Minuten ist ausreichend. Alternativ kann man den Armbruch durch mit warmem Wasser getränkte Handtücher oder ein lauwarmes Körnerkissen auf die Übungen vorbereiten.
Nach einem Unterarmbruch ist es wichtig, das Handgelenk zu mobilisieren. Leichte Bewegungsübungen gelingen mit einem Handtuch als Hilfsmittel:
Die Übungen mit den Fingern und der Hand kräftigen und mobilisieren auch den Unterarm. Die Hand wird als Ausgangsposition mit dem kompletten Unterarm auf den Tisch gelegt, die Handfläche zeigt nach oben. Die folgenden Übungen können fünf bis zehn Mal wiederholt werden:
Auch das Ellenbogengelenk sollte baldmöglichst wieder mobilisiert werden, sobald dies von der Art des Bruches her wieder möglich ist.
Nach einem Oberarmbruch wird, je nach Stabilität und Schmerzen, langsam geübt, um die Beweglichkeit im Arm wieder zu erlangen. In den ersten Wochen bewegt der Physiotherapeut den Bruch, insbesondere die Schulter wird in Bewegung gesetzt. Zusätzlich kann der Patient den Arm vorsichtig pendeln lassen, ohne Kraft anzuwenden. Später, etwa nach vier bis fünf Wochen, unterstützt vorsichtiges Heben und Senken des Arms den Muskelaufbau. Das Anspannen der oberen Muskulatur kräftigt ebenfalls. Effektive Übungen, wie die Hand zur Faust ballen, lassen sich gut in den Alltag integrieren und mehrmals am Tag durchführen.
Die Massage mit dem Igelball unterstützt die Heilung der Nerven und Sehnen. Mehrmals täglich wird der Arm von oben bis unten mit dem Ball sanft massiert.
aktualisiert am 24.04.2020