Ob ein Armbruch operiert werden muss, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Der Eingriff ist meist notwendig, wenn die einfache Therapie mit einem Gipsverband nicht erfolgversprechend ist. Die Art des Bruches, der Ort, wo sich die Bruchstelle befindet, oder eine Fehlstellung des Knochens können eine Operation erforderlich machen.
Der jeweilige Knochen kann nach dem Bruch in eine Fehlstellung geraten. Kann diese Fehlstellung der Bruchstücke zueinander nicht durch eine konservative Therapie behoben werden, ist eine unmittelbare Operation erforderlich. So wird die Gefahr verringert, dass der gebrochene Knochen falsch zusammenwächst. Verschiebt sich ein Armbruch trotz Behandlung mit einem Gipsverband, kann nachträglich eine Operation notwendig werden.
Beim offenen Bruch sind, neben dem Knochen, die umliegenden Weichteile sowie die Muskeln und Nerven verletzt. Für einen unkomplizierten Heilungsprozess ist die Versorgung des offenen Oberarmbruchs oder Unterarmbruchs mit einer Operation notwendig. Manchmal entstehen nach der Verletzung neurologische Ausfallerscheinungen wie Kribbeln und Taubheitsgefühl. Um die Beschwerden zu beheben, kann ebenfalls eine Operation erforderlich sein.
Bei Armbrüchen mit Gelenkbeteiligungen, Trümmer- und Splitterbrüchen kann das Wiederherstellen aller Funktionen und der vollständige Heilungsprozess langwierig verlaufen. Ohne einen Eingriff heilt der Bruch nicht komplikationslos aus. Die Knochenteile werden aneinander geschraubt oder, ähnlich einem Puzzle, auf einer Platte fixiert, um das Zusammenwachsen zu ermöglichen. Die passende Operationsmethode unterstützt das Zusammenwachsen des Knochens und die vollständige Funktionsfähigkeit.
Armbrüche im Schaftbereich der Unterarmknochen machen bei Erwachsenen fast immer eine Operation erforderlich. Um die normale Beweglichkeit des Arms wieder herzustellen, wird der Bruch mit einer Platte verschraubt. Nach der Operation darf der Arm normal bewegt, aber keinen stärkeren Belastungen ausgesetzt werden. Die eingebrachten Metallteile werden nach etwa zwei Jahren entfernt, wenn sie Beschwerden verursachen. Andernfalls können sie im Knochen verbleiben.
Die Knochen von Kindern reifen und wachsen bis ins Jugendalter. Die Kinderknochen sind elastischer, biegsamer und heilen wesentlich schneller als bei Erwachsenen. Nur selten ist bei Armbrüchen daher eine Operation erforderlich. Eine Behandlung einer Fraktur mit einem Gipsverband ist fast immer ausreichend. Bis zu einem gewissen Grad kann der kindliche Körper Verschiebungen zwischen den Bruchstellen oder Achsenfehlstellungen ohne einen Eingriff selbst korrigieren.
Die Knochen bei älteren Menschen brechen leichter, der Heilungsprozess kann langsamer und komplizierter verlaufen. Ein Eingriff kann erforderlich sein, um die vollständige Heilung des Armbruchs zu unterstützen.
Eine Operation beim Armbruch ist erforderlich, um den Armbruch zu stabilisieren und Komplikationen zu vermeiden. Je nach Art des Bruches werden dazu Drähte, Metallplatten, Schrauben oder Spanner verwendet. Eine zusätzliche Ruhigstellung mit einem Gips nach dem Eingriff ist meist nicht notwendig.
aktualisiert am 09.06.2016