Wann man mit einem Armbruch arbeitsfähig ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Art des Armbruchs, wie behandelt wird, der ausgeübte Beruf und der individuelle Heilungsprozess sind ausschlaggebend für die Dauer der Krankschreibung. Während die Knochen in der Regel innerhalb von ein bis zwei Monaten heilen, kann die Regeneration länger dauern. Bis Patienten den Arm wieder belasten können, vergehen mehrere Monate. Die komplette Heilung kann sich über drei bis sechs Monaten erstrecken. So lange müssen Betroffene aber in der Regel nicht krankgeschrieben werden, es sei denn, sie arbeiten in einem körperlich anstrengenden Beruf.
Eine unkomplizierte, nicht verschobene Knochenfraktur wird für etwa sechs bis acht Wochen mit einem Gips, einer Schienung oder einem Cast ruhiggestellt werden. Die Ruhigstellung ist wichtig, damit die Bruchstücke sich nicht verschieben und gut verheilen. Die endgültige Versorgungszeit mit einem Gips ist abhängig vom Typ des Bruchs und dem Ergebnis der Röntgenkontrollen. Um zusammenwachsen zu können, bildet sich am gebrochenen Knochen neues Knochengewebe. Nach etwa vier bis sechs Wochen ist das neue Gewebe auf dem Röntgenbild sichtbar. Durch die engmaschigen Röntgentermine wird der Heilungsprozess kontrolliert, eventuelle Komplikation wie verschobene Knochenbruchstücke können rechtzeitig bemerkt und korrigiert werden.
Nach Abnahme des Gipses helfen krankengymnastische Übungen dabei, die Funktionsfähigkeit wieder zu erlangen und Muskeln aufzubauen. Arbeitet man körperlich nicht schwer, wird nach und nach die ursprüngliche Belastbarkeit wieder hergestellt.
Eine leichte Bürotätigkeit kann bereits kurz nachdem der Gips abgenommen wurde ausgeübt werden. Es liegt im Ermessen des Patienten, wann er wieder arbeiten kann und wie er sich die Arbeit gestalten kann.
Handwerker und andere Berufsgruppen, die körperlich schwer arbeiten, sollten bis zur vollständigen Ausheilung des Bruchs krankgeschrieben werden. Der mit einem Gips versorgte Armbruch kann sich durch eine zu frühe Belastung verschieben. Je nach Dauer der Heilung kann die Krankschreibung zwei bis drei Monate betragen. Im Anschluss wird individuell überprüft, ob der Arm belastet werden kann.
Komplizierte Armbrüche (stark verschobene Brüche, offene Brüche, Mehrstückbrüche und Verletzungen von Nerven und Gefäßen) müssen operiert werden. Manche Armbrüche werden mit Drähten, Schrauben oder Metallplatten versorgt. Durch die Operation wird, anders als bei der Ruhigstellung mit einem Gipsverband, die Funktionsfähigkeit des Arms schnell hergestellt. Leichte Bewegungen der Finger und des Arms sind im Anschluss möglich. Allerdings darf auch hier der Arm erst mal nicht belastet werden. Die Dauer der Krankschreibung richtet sich nach dem Umfang der Operation. Komplizierte Trümmer- oder Gelenkbrüche und Armbrüche, die mit einem äußeren Fixateur versorgt wurden, können eine Krankschreibung von mehreren Monaten notwendig machen.
Leichte Tätigkeiten am Schreibtisch können vier bis acht Wochen nach der Operation wieder ausgeübt werden. Bei einem körperlich schweren Job muss im Einzelfall überprüft werden, wann man wieder arbeiten kann. Mit Ausfallszeiten von drei bis sechs Monaten ist aber zu rechnen. Eine Arbeitsbelastungsprüfung, bei der die Arbeitszeit und die Art der Tätigkeit über mehrere Wochen angepasst wird, unterstützt die Wiedereingliederung nach einer längeren Krankschreibung.
Neben der ausgeübten beruflichen Tätigkeit und der Art des Knochenbruchs ist die Dauer des Heilungsverlaufs ausschlaggebend für die Dauer der Krankschreibung mit einem Armbruch.
aktualisiert am 01.11.2019