Ein Armbruch beim Baby oder Kleinkind wird überwiegend mit einer konservativen Therapie behandelt. Dabei wird der Bruch für etwa 4 bis 6 Wochen mit einem Kunststoffgips ruhig gestellt. Einige Krankheitsbilder können eine operative Versorgung des kindlichen Armbruchs notwendig machen.
Gelenkfrakturen und starke Verschiebungen des Knochenbruchs werden mit einem operativen Eingriff versorgt. Auch eine offene Fraktur, bei der durch den Bruch Weichteile oder die Haut verletzt wurden, macht eine Operation notwendig. Kann die Fraktur mit einem Gips nicht stabil gehalten werden, sorgt die operative Therapie für einen guten Heilungsverlauf.
Zur Korrektur und Stabilisierung des Armbruchs beim Baby oder Kind werden häufig kleine Drähte zur Achskorrektur verwendet. Je nach Schwere des Bruchs wird die Fraktur mit Schrauben, kleinen Platten oder einem Fixateur-Apparat versorgt (Osteosynthese). Ziel ist es, den Knochen schnellstmöglich unter wenigen Schmerzen wieder herzustellen und die rasche Mobilität des Kindes zu erreichen. Nach der Abheilung des Knochenbruchs wird das eingesetzte Material meist wieder entfernt, dies kann in vielen Fällen in einer ambulanten Operation geschehen.
Bei kindlichen Armbrüchen handelt es sich oft um die sogenannte Grünholzfraktur. Wie die Äste bei jungen Bäumen ist der Knochen aufgrund der dicken kindlichen Knochenhaut und der Elastizität nicht komplett durchgebrochen. Der Armbruch wird für 4 bis 6 Wochen mit einem Gips ruhig gestellt. Einige Tage nach der Erstversorgung mit einem Gips kann ein Wechsel notwendig sein. Durch das Abschwellen der Weichteile kann der Gipsverband passungenau werden. Ein gut sitzender Gips lässt einen durch den Bruch entstandenen Knochenschmerz schnell verschwinden. Mit einer Röntgenkontrolle wird der Heilungsverlauf kontrolliert. Kinder sind in der Lage, mit einem gut sitzenden Gips an vielen alltäglichen Bewegungsabläufen teilzunehmen.
Ein Armbruch kann beim Baby oder Kind durch die Wachstumsspalte im Knochen verlaufen. Um mögliche Komplikationen wie ein verzögertes Knochenwachstum zu vermeiden, ist eine Röntgenkontrolle des Bruchs notwendig. Betrifft der Bruch die Wachstumsspalte, erfolgt eine regelmäßige ärztliche Kontrolle.
aktualisiert am 20.11.2017