Als ein Bauchaortenaneurysma wird eine Aussackung an der Hauptschlagader im Bauchraum bezeichnet. Diese Gefäßaussackung (Aneurysma) bleibt in vielen Fällen unbemerkt oder wird zufällig entdeckt. Unter bestimmten Umständen kann ein Bauchaortenaneurysma reißen. Hierdurch entsteht eine lebensbedrohliche Situation für den Patienten. Die Ärzte sprechen hierbei von einer Ruptur von einem Aneurysma. Wird ein Bauchaortenaneurysma im Rahmen einer Untersuchung entdeckt, müssen die Ärzte entscheiden, ob eine Behandlung nötig ist. Nicht immer ist eine sofortige Behandlung angezeigt. Grundsätzlich sollte ein Aneurysma regelmäßig untersucht und beobachtet werden.
Als ein Aneurysma wird in der Medizin generell eine Aussackung an einem Blutgefäß bezeichnet. Tritt eine derartige Aussackung an der Hauptschlagader im Bauchraum (Aorta abdominalis) auf, sprechen die Ärzte von einem Bauchaortenaneurysma. Ein Aneurysma an der Bauchschlagader entsteht in dem meisten Fällen durch eine Arteriosklerose. 95 Prozent aller Aneurysmen an der Aorta abdominalis gehen auf diese Gefäßverengungen zurück. Weitere Ursachen für das Bauchaortenaneurysma können sein:
Durch alle diese Ursachen kann sich mit der Zeit eine Ausbuchtung an der Bauchschlagader bilden. Diese Ausbuchtung oder Aussackung vergrößert sich in vielen Fällen mit der Zeit immer mehr. Hierdurch steigt die Gefahr, dass das Bauchaortenaneurysma reißt und sich große Mengen Blut aus der Aorta in den Bauchraum ergießen. In diesem Fall besteht für den Patienten Lebensgefahr. Er droht innerlich zu verbluten.
Ein Bauchaortenaneurysma im Anfangsstadium verursacht keine Beschwerden. Der Patient ist symptomfrei und das Aneurysma an der Bauchaorta bleibt vorerst unbemerkt. Erst wenn das Aneurysma eine gewisse Größe hat, können sich verschiedene Symptome einstellen. Beispielsweise kann ein Bauchaortenaneurysma auf umliegende Nerven oder auf die Wirbelkörper drücken und hierdurch diffuse Schmerzen im Bauchraum, an den Flanken oder am Rücken auslösen.
Kommt es zu einem Riss (Ruptur) am Bauchaortenaneurysma, verspüren die Patienten oft plötzlich auftretende, starke Schmerzen am Rücken, an den Flanken oder im Bauchraum. Durch den schnellen Blutverlust kann der Patient binnen kurzer Zeit einen Schock (Kreislaufzusammenbruch) erleiden. Der Patient muss in diesem Fall umgehend notoperiert werden. Die Gefahr auf einen Riss (Ruptur) von einem Bauchaortenaneurysma besteht ab einer Größe der Aussackung von ungefähr fünf Zentimetern. Wächst das Bauchaortenaneurysma schnell weiter, erhöht sich die Gefahr auf eine Ruptur um ein Vielfaches. Die Ruptur von einem Bauchaortenaneurysma mit einer Größe über fünf Zentimeter tritt bei 3 bis 6 von 100 Patienten auf. In den meisten Fällen bleibt ein Aneurysma der Aorta abdominalis jedoch ein Leben lang harmlos und dehnt sich nur langsam aus.
Bestimmte Risikofaktoren können die Bildung von einem Bauchaortenaneurysma begünstigen. Diese Risikofaktoren sind:
Wie bereits erwähnt, ist die Hauptursache für ein Aneurysma der Aorta abdominalis die Arteriosklerose. Alle Risikofaktoren, welche diese Gefäßverengungen begünstigen, können daher auch indirekt das Risiko auf ein Bauchaortenaneurysma erhöhen.
Ungefähr zwei Prozent aller Männer in einem Alter zwischen 65 und 75 Jahren haben ein Bauchaortenaneurysma. Die Häufigkeit der Gefäßaussackungen an der Bauchschlagader nimmt mit zunehmendem Alter weiter zu. Weibliche Patienten sind weitaus seltener von einem Bauchaortenaneurysma betroffen als Männer.
Ein Bauchaortenaneurysma kann vom Arzt mithilfe einer Ultraschalluntersuchung diagnostiziert werden. Wichtig ist hierbei, den Durchmesser der Bauchschlagader an der besagten Stelle zu ermitteln. Erst wenn der Durchmesser der Aorta abdominalis mehr als drei Zentimeter aufweist, sprechen die Ärzte von einem Aneurysma. Findet der Arzt ein stark ausgedehntes Aneurysma, muss diese schnellstmöglich behandelt werden. Derselbe Umstand bezieht sich auf ein Aneurysma, welches innerhalb von drei Monaten mehr als einen halben Zentimeter wächst.
Bei kleineren Ausbuchtungen an der Aorta abdominalis, die nur langsam wachsen, wird zunächst einmal kein Behandlungsbedarf angezeigt. Es ist wichtig, die Ausbuchtungen regelmäßig alle drei bis sechs Monate untersuchen zu lassen. Hierdurch kann der Arzt feststellen, ob und wie schnell sich das Bauchaortenaneurysma weiter ausdehnt. Erreicht das Bauchaortenaneurysma eine bestimmte Größe, rät der Arzt zu einer Behandlung.
Die Behandlung von einem Bauchaortenaneurysma hängt von der Größe der Gefäßausbuchtung ab. Ein kleines Aneurysma der Aorta abdominalis muss wie erwähnt vorerst nicht behandelt, sondern beobachtet werden. Bei einem Aneurysma mit einer Größe von über fünf Zentimetern raten die Ärzte zu einer Behandlung. Die Art der Behandlung hängt vom Umfang der Ausbuchtung und vom Allgemeinzustand des Patienten ab. Häufig zielt die Behandlung von einem kleineren Aneurysma zuerst auf das Minimieren die Risikofaktoren ab. Dem Patienten wird beispielsweise geraten, das Rauchen aufzugeben und fettärmer und kalorienbewusster zu essen.
Besteht die Gefahr auf eine Ruptur vom Bauchaortenaneurysma, muss schnellstmöglich eine OP angesetzt werden. Hierbei greifen die Ärzte auf zwei Methoden zurück:
Die Ärzte führen einen Schnitt an der Bauchdecke durch, entfernen das Aneurysma und setzen ein künstliches Gefäßstück ein.
Die Ärzte führen einen kleinen Schnitt an der Leiste durch. Über diesen Zugang wird ein Stent (eine Gefäßstütze von innen) in die Ausbuchtung der Aorta eingeführt.
Die Entscheidung, welcher Eingriff sinnvoll ist, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Die Größe von einem Bauchaortenaneurysma, die potenzielle Gefahr auf eine Ruptur und der Allgemeinzustand des Patienten sind wichtige Kriterien für die Auswahl der Behandlungsart.
Musste ein Bauchaortenaneurysma mit einer offenen OP behandelt werden, raten die Ärzte zu einer anschließenden Rehabilitation nach der OP. Die offene OP ist ein schwerer Eingriff. Dem Patienten wird bei einer Reha die Möglichkeit eröffnet, sich von der OP wieder vollständig zu erholen.
aktualisiert am 26.09.2022