In der Medizin ist von Begriffen wie „Verletzungen der Weichteile“ oder auch von „Weichteiltumoren" zu hören. Mit den Weichteilen sind bestimmte Gewebebereiche gemeint, die sich an verschiedensten Stellen im Körper befinden.
Unter den Begriff Weichteile fallen Körperteile und Gewebe, die
Umgekehrt zählen damit zu den Weichteilen
Weichteile umgeben, verbinden und schützen die übrigen Körperstrukturen. In Form gehalten werden die Weichteile von den Materialen Kollagen und Elastin. Dazwischen befindet sich die sogenannte Grundsubstanz, die ungeformt ist. Das Weichteilgewebe bindet dank seiner Zusammensetzung mit der Grundsubstanz einen großen Teil des Wassers im Körper. Fibroblasten sind Zellen, die für die Erneuerung der Substanzen dieser Bereiche sorgen.
Kollagen ist das „stabilisierende“ Strukturprotein. Es wird von den Fibroblasten herstellt, einer speziellen Zellgattung im Bindegewebe- und Stützgewebe. Kollagen stellt den Hauptanteil (über 30 Prozent der Masse) aller Proteine in allen Gewebestrukturen des Körpers. Ganze Schichten aus Weichgewebe setzen sich überwiegend aus Kollagen zusammen. Kollagenfasern sind extrem belastbar, stabil und zugfest.
Elastin ist ein Faser- oder Strukturprotein, das nahezu alle Wirbeltiere besitzen. Es sorgt für Form und Stabilität von Geweben, aber auch für die notwendige Elastizität.
Weichteilgewebe ist grundsätzlich elastisch, reagiert auf Druck und dehnt sich beispielsweise. Dies hat unter anderem eine schützende Funktion. Es nimmt nach einer Belastung wieder die ursprüngliche Form an, sofern keine schwere Verletzung vorliegt.
Stürze, Unfälle und jede Art gewaltsamer Einwirkung auf den Körper führen zu Weichteilverletzungen. Aber auch spontane Defekte, etwa ein Sehnenriss, zählen in diese Kategorie. Knochenfrakturen gehen, je nach Schweregrad (offen, geschlossen), meist mit Weichteilverletzungen einher. Diese treten in Form von Blutungen, Hämatomen oder Quetschungen auf.
Der Arzt unterscheidet offene und geschlossene Weichteilverletzungen. Dies ist abhängig davon, ob die Haut im betroffenen Bereich in Mitleidenschaft gezogen ist oder nicht. Geschlossene Weichteilverletzungen sind oft schwieriger zu diagnostizieren. So kann beispielsweise ein Kompartment-Syndrom leicht übersehen werden: Eine Einblutung (Hämatom) ins Gewebe oder eine andere starke Gewebeschwellung quetscht Nerven und Blutbahnen und richtet Schaden an, wenn sie nicht rechtzeitig entdeckt wird.
Einige Tumore entstammen aus dem Weichteilgewebe:
zählen zu den gutartigen Wucherungen. Diesen gegenüber stehen die seltenen (nur etwa zwei Prozent aller Krebserkrankungen bei Erwachsenen) bösartigen Tumore der Weichteile, die Weichgewebssarkome. Von diesen Sarkomen sind etwa 50 verschiedene Arten bekannt. Der jeweilige Verlauf und die Heilungschancen unterschieden sich stark voneinander.
Die Weichteile können von schweren Infektionen betroffen sein wie beispielsweise von
Als Weichteilrheumatismus oder Weichteilrheuma wird außerdem manchmal das Syndrom Fibromyalgie bezeichnet. Darunter versteht man ein Beschwerdebild, das beispielsweise durch Muskel- und Gelenkschmerzen, Rückenschmerzen sowie Müdigkeit und Abgeschlagenheit gekennzeichnet ist.
aktualisiert am 15.02.2023