Eine Analthrombose, auch Perianalthrombose oder Analvenenthrombose genannt, ist eine oft schmerzhafte, aber harmlose Erkrankung. Dabei verschließt sich eine Vene im Bereich des Afters durch ein Blutgerinnsel (Thrombus). Eine Analthrombose bildet sich in den meisten Fällen von selbst zurück. Dies kann einige Tage bis mehrere Wochen dauern. Die durchschnittliche Rückbildungsdauer beträgt ein bis zwei Wochen. Die Schmerzen gehen normalerweise schon nach zwei bis sieben Tagen wieder zurück.
Anfangs entwickeln sich bei einer Analthrombose meist die folgenden typischen Anzeichen:
In den meisten Fällen ist keine Therapie nötig oder eine konservative Behandlung (ohne Operation) reicht aus. Der Körper baut das Blutgerinnsel innerhalb von Tagen und Wochen selbständig ab, so dass es wieder vollständig verschwindet.
Zur Unterstützung des Heilungsverlaufes und zur Linderung von Beschwerden können schmerzstillende oder entzündungshemmende Medikamente oder Salben angewendet werden. Diese enthalten in der Regel die Wirkstoffe Ibuprofen, Diclofenac, Lidocain oder Cortison. Manchmal platzt die Haut um die Thrombose herum durch die starke Spannung auf. Dann kommt es zu einer Blutung, die normalerweise harmlos ist. Eine sorgsame Analhygiene sorgt dafür, dass es in der Folge nicht zu einer Entzündung kommt.
Stark schmerzende oder sehr große Analthrombosen werden gelegentlich auch operativ behandelt. Dabei wird die Thrombose entweder nur aufgeschnitten und der Thrombus herausgedrückt oder es wird das betroffene Venenstück entfernt.
Der Verlauf der Heilung kann nicht exakt vorhergesagt werden. Die meisten Analthrombosen heilen innerhalb von ein bis zwei Wochen von selbst wieder ab. Wenn die Thrombose aufgegangen ist, kann es etwas länger dauern. Das Gleiche gilt für operierte Analvenenthrombosen. Die Heilung der entstandenen Wunde dauert eine gewisse Zeit (einige Tage bis wenige Wochen). In sehr seltenen Fällen kann eine Infektion der Wunde die Heilungsdauer weiter verlängern.
Die Schmerzen aufgrund einer Analthrombose nehmen bereits nach zwei bis sieben Tagen deutlich ab. Die Schwellung wird dann geringer und die Haut ist weniger gespannt. Die Thrombose bildet sich innerhalb der folgenden Wochen weiter zurück, ohne dass dabei noch Schmerzen vorhanden sind.
Manchmal bilden sich bei der Abheilung der Analthrombose Hautfalten, die langfristig bestehen bleiben, sogenannte Marisken. Normalerweise stören sie nicht, anderenfalls können sie in einem kleinen Eingriff entfernt werden.
Eine Analvenenthrombose lässt sich meist gut anhand der Beschwerden erkennen. Bei Unsicherheiten sollte ein Arzt aufgesucht werden, um schwerwiegende Erkrankungen wie Abszesse (abgekapselte Eiterherde) oder Tumore nicht zu übersehen.
Es gibt einige Dinge, die man selbst tun kann, um den Heilungsverlauf zu unterstützen. Hierzu zählt der Verzicht auf Alkohol und Nikotin. Außerdem sollte darauf geachtet werden, dass der Stuhlgang weich ist. So kann starkes Pressen vermieden werden, das die Heilung stört und Analthrombosen begünstigt. Eine ballaststoffreiche Ernährung (beispielsweise mit Flohsamenschalen) und eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sind hier hilfreich. Auch sollte auf scharf gewürzte Speisen verzichtet werden. Sitzbäder, zum Beispiel mit Kamillenextrakt, können die Heilung ebenfalls unterstützen. Bei der Intimhygiene sollte außerdem auf die Verwendung von Seifen verzichtet werden, da sie die Haut reizen können.
AWMF online, H. Mllitz; V. Wienert – Analthrombose: https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/081-002.pdf (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
EDZ (Dt. End- und Dickdarm-Zentrum) – Patienteninformation Analthrombose: https://www.enddarm-zentrum.de/_resources/dokumente/patienteninformation/EDZ-Analvenenthrombose.pdf (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
Kantonspital Baselland – Perianalvenenthrombose (Analvenenthrombose): https://www.ksbl.ch/darmkrebszentrum-angebote/proktologie/proktologie/perianalvenenthrombose-analvenenthrombose (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
Medical News Today, Danielle Dresden – What is a perianal hematoma?: https://www.medicalnewstoday.com/articles/perianal-hematoma (online, letzter Abruf: 07.04.2022)
aktualisiert am 07.04.2022