Blut auf dem Toilettenpapier, Schmerzen und Brennen beim Toilettengang – dem ersten Anschein nach gleichen sich die Symptome einer Analfissur und Hämorrhoiden. Doch es gibt einige Unterschiede, die sich auch auf die Behandlungsmethoden auswirken. Deswegen ist es wichtig, die Krankheiten exakt voneinander zu unterscheiden, um eine rasche Heilung herbeizuführen.
Bei einer Analfissur handelt es sich um einen längs verlaufenden Riss in der Analschleimhaut. Dieser wird meistens durch starkes Pressen von festem Stuhl verursacht. Neben Verstopfung können Anal-Sexualpraktiken für die Entstehung einer Analfissur verantwortlich sein. Da im Analbereich zahlreiche Nervenenden vorhanden sind, macht sich eine Analfissur vor allem durch starke Schmerzen bemerkbar, die besonders ausgeprägt während des Stuhlgangs sind. Zusätzlich treten je nach Schwere der Analfissur folgende Symptome auf:
Schaut man sich dagegen die Ursachen und Symptome von Hämorrhoiden an, so zeigen sich viele Gemeinsamkeiten. Hämorrhoiden sind keine Risse, sondern kleine Gefäßpolster, die alle Menschen haben. Nur wenn diese Polster vergrößert sind, bereiten sie Beschwerden und müssen behandelt werden. In diesem Fall spricht man von einem Hämorrhoidalleiden. Dieses Leiden entsteht vor allem ab einem Lebensalter von 50 Jahren, in Einzelfällen sind auch jüngere Menschen betroffen. Die Ursachen sind langes Sitzen, Übergewicht sowie Verstopfung, die ebenfalls als Hauptursache von Analleiden wie der Analfissur gilt. Auch die Symptome sind äußerst ähnlich:
Auch wenn der Besuch beim Arzt nicht unbedingt angenehm ist, sollte er nicht hinausgezögert werden. Sowohl bei Hämorrhoiden als auch bei Analfissuren versprechen rasche Behandlungsmethoden den besten Erfolg. Doch zunächst muss der Arzt natürlich die korrekte Diagnose stellen. Zu Beginn wird er den Patienten zunächst einige Fragen stellen, die sich auf die Dauer der Beschwerden, festgestelltes Blut im Stuhl oder Ernährungsgewohnheiten beziehen. Anschließend folgt eine kurze körperliche Untersuchung. Gerade wenn Patienten unter äußeren Hämorrhoiden leiden, lässt sich die Diagnose eindeutig stellen, weil die Hämorrhoiden klar zu erkennen sind. Sollte sich der Arzt nach dem Abtasten jedoch unsicher sein, wird er den Patienten zu einem Spezialisten, einem Proktologen überweisen. Eine Analkanalspiegelung sowie eine Enddarmspiegelung helfen, die Diagnose eindeutig zu stellen und dementsprechende Behandlungsmethoden einzuleiten.
Lautet die Diagnose „akute Analfissur“, wird der Arzt sich wahrscheinlich für konservative Behandlungsmethoden (Maßnahmen ohne OP) entscheiden. Hierzu zählen Salben und Cremes, die eine schmerzlindernde Wirkung haben und eine Stuhlregulierung begünstigen. Sollten die Beschwerden länger als zwei Monate andauern, ist die Überlegung eines operativen Eingriffs sinnvoll. Vernarbungen rund um die Analfissur werden bei diesem Eingriff flach abgetragen, sodass die Patienten schon nach wenigen Tagen keine Schmerzen beim Stuhlgang mehr haben.
Auch bei einem Hämorrhoidalleiden wird der Arzt zunächst schmerzstillende Salben und Cremes verschreiben. Wichtig ist, dass die Ursachen für die Hämorrhoiden gefunden werden. Bei Verstopfung sollte die Ernährung umgestellt werden, was übrigens auch bei einer Analfissur äußerst wichtig ist. Wer unter Übergewicht leidet, sollte dieses abbauen und Patienten, die lange sitzen, sollten diese Gewohnheit versuchen zu verändern. Operative Maßnahmen sind nicht immer notwendig. Sollten die Hämorrhoiden ihre Größe allerdings beibehalten, ist es möglich, sie abzubinden oder zu vereisen, sodass der Körper das abgestorbene Gewebe abstößt.
Egal ob Patienten unter einer Analfissur, unter Hämorrhoiden oder einer anderen Erkrankung wie einer Analfistel leiden – kommt es zu Verletzungen im Analbereich, ist sorgfältige Hygiene notwendig. Durch die Ausscheidungen des Körpers finden sich im Analbereich naturgemäß zahlreiche Bakterien und Keime. Damit diese keine Entzündung verursachen, sollte der Analbereich regelmäßig gewaschen werden. Auch Sitzbäder unterstützen die Hygiene und sorgen dank des warmen Wassers für eine Entspannung des Schließmuskels, sodass eine Verstopfung vermieden wird.
aktualisiert am 13.09.2019