Eine Analfissur bedeutet für Patienten starke Schmerzen und einen unangenehmen Juckreiz in der Analgegend. Wenn Salben und Cremes nach mehreren Wochen keine Besserung zeigen, so steht zusätzlich die operative Behandlung der Fissur an, die mit intensiver Nachsorge verbunden ist. Wer sich dagegen für eine Laserbehandlung entscheidet, profitiert von einem schonenden Verfahren, das geringere Schmerzen verspricht.
Die häufigste Ursache für eine Analfissur ist fester Stuhl, der mit großer Kraft aus dem Darm gedrückt wird. Die Folge sind längs verlaufende Einrisse in der Analschleimhaut, die starke Schmerzen verursachen. Zusätzlich kommt es zu Symptomen wie Brennen, Juckreiz, Absonderung von Schleimsekret oder Blut im Stuhl. Die Beschwerden verstärken sich besonders während des Toilettengangs, sodass viele Menschen den Stuhlgang absichtlich lange zurückhalten. Diese Maßnahme ist jedoch nicht zu empfehlen, da dadurch die Entstehung weiterer Verstopfungen begünstigt wird und ein Teufelskreis entsteht. Besser ist es dagegen, direkt ärztliche Unterstützung zu suchen. Der Hausarzt wird die Diagnose nach einer kurzen Befragung und körperlichen Untersuchung rasch stellen und geeignete Salben und Cremes verschreiben. Diese lindern die Schmerzen, entspannen den Schließmuskel und haben eine insgesamt stuhlregulierende Wirkung. Sollte der Arztbesuch jedoch zu lange hinausgezögert werden oder nach etwa acht Wochen keine Besserung eintreten, spricht man nicht mehr von einer akuten, sondern von einer chronischen Analfissur. Um diese zu heilen, genügen konservative Behandlungsmethoden nicht mehr. Dauerhafte Heilung verspricht jetzt lediglich eine Operation.
Entscheidet sich der Arzt für eine Analfissur-OP, so handelt es sich hierbei um einen kleinen Eingriff, der meist ambulant durchgeführt werden kann. Der Patient befindet sich entweder in Vollnarkose oder erhält eine örtliche Betäubung. Für die Durchführung der Operation kann klassischerweise ein Skalpell verwendet werden, aber auch ein Laser, um Gewebe herauszuschneiden. Während des Eingriffs wird der Arzt entstandene Vernarbungen sowie die eventuell stark ausgeprägte Vorpostenfalte flach abtragen, um die Schmerzen des Patienten zu lindern. Sollte der Schließmuskel außerdem zu eng sein, kann er diesen durchtrennen oder mit einer Einkerbung versehen. Diese Methode wird aber nur noch sehr selten angewandt, da das Risiko für eine spätere Stuhlinkontinenz (fehlende Kontrolle über den Stuhlgang) zu hoch ist.
Seit einiger Zeit gibt es neben dem chirurgischen Eingriff auch die Möglichkeit einer speziellen Laserbehandlung. Fachärzte sprechen hier von weniger Schmerzen für den Patienten und das Verfahren gilt als sehr schonend. Es handelt sich um eine niederenergetische Laser-Behandlung, die auch als Low Level Laser Therapy, kurz LLLT, bekannt ist. Die Laserstrahlen besitzen eine geringe Energie, sodass die Patienten bei der Behandlung kaum etwas spüren. Die Laserstrahlen stimulieren Wachstumsfaktoren, hemmen Entzündungen und verbessern die Stabilität des Bindegewebes. Außerdem wird die Stoffwechselaktivität leicht angeregt, was zu einer schnelleren Heilung führt.
Die Behandlung mittels LLLT dauert insgesamt rund sechs Wochen an und wird ein- bis zweimal pro Woche durchgeführt. Viele Patienten sprechen von einer Besserung der Leiden, so dass ein chirurgischer Eingriff nicht notwendig ist. Die Verwendung von Laserstrahlen ist bei Hämorrhoidalleiden bereits keine Seltenheit mehr, bei Analfissuren ist die Laserbehandlung noch nicht alltäglich, obwohl folgende Vorteile für diese Behandlungsmethode sprechen:
Allerdings ist eine Laserbehandlung in der Regel recht teuer. Zudem handelt es sich hier um eine relativ neue Behandlungsmethode, zu der noch keine Langzeitergebnisse bekannt sind. Aus diesen Gründen übernehmen nicht alle Krankenkassen die Kosten dafür.
Genauso wie nach einem chirurgischen Eingriff auf sorgfältige Analhygiene zu achten ist, sollten Patienten auch bei einer Laserbehandlung das Risiko für Entzündungen möglichst gering halten. Die Wunde sollte immer wieder mit warmen Wasser gesäubert werden. Auf Seife sollte man dagegen besser verzichten, um den natürlichen Säuregehalt der Haut nicht zu beeinträchtigen. Salben und Cremes sollten mit gewaschenen Händen aufgetragen werden. Achten Patienten auf eine ausreichende Analhygiene, liefert die Laserbehandlung nach kurzer Zeit gute Ergebnisse.
aktualisiert am 16.11.2023