Obwohl das durchschnittliche Patientenalter bei Analfissuren zwischen 30 und 40 Jahren liegt, kann auch bei Kindern oder Säuglingen ein Riss in der Analhaut auftreten. Meist sind bei Kindern fester Stuhl sowie das Zurückhalten des Stuhlgangs für eine Analfissur verantwortlich. Mit ballaststoffreicher Kost und geeigneten Salben lassen sich die Einrisse gut behandeln.
Bei einer Analfissur handelt es sich um einen längs verlaufenden Riss in der Analschleimhaut, die sich in unmittelbarer Nähe zum Schließmuskel befindet. Wer unter Verstopfung oder festem Stuhl leidet, der kann durch starkes Pressen einen solchen Riss in der Analhaut verursachen. Da im Analbereich zahlreiche Nervenenden zusammenlaufen, sorgt eine Analfissur für starke Schmerzen und Juckreiz im Analbereich. Folgende Symptome sind bei Einrissen in der Analhaut zu beobachten:
Je nachdem, in welchem Alter sich die Patienten befinden, ist es ihnen unangenehm, mit den Eltern über Juckreiz und Schmerzen im Analbereich zu reden. Deswegen sollten Eltern besonders aufmerksam sein, wenn das Kind sich am Po kratzt oder sie in der Unterwäsche Blut entdecken. Wichtig ist, behutsam mit dem Kind zu reden und ihm zu erklären, dass eine Analfissur etwas ganz Natürliches und mithilfe eines Arztes gut behandelbar ist. Unter Umständen braucht es ein bisschen Überredungskunst, dass das Kind offen mit einem Arzt über die Beschwerden spricht. Wichtig ist es herauszufinden, warum es zur Analfissur gekommen ist. Hält das Kind absichtlich den Stuhlgang zurück? Wenn ja, sollte überlegt werden, einen Kinderpsychologen zu Rate zu ziehen. Sollte unausgewogene Ernährung schuld an festem Stuhlgang sein, verhilft eine Ernährungsumstellung zu Besserung.
Ist erst die Diagnose „Analfissur“ gestellt, sollten die Schmerzen gelindert werden. Der Arzt wird geeignete Salben und Cremes verschreiben, die einerseits für eine Entspannung des Schließmuskels sorgen, andererseits eine Besserung der Schmerzen herbeiführt. Ist das Kind alt genug, kann es die Salben selbst auftragen. Allerdings sollte das Kind hierbei entweder durch die Eltern oder durch den Arzt geschult werden. Andernfalls kümmern sich die Eltern um die regelmäßige Auftragung der Medikamente. Wichtig ist in beiden Fällen, dass sowohl Hände als auch der Analbereich gewaschen sind, um das Eintreten von Bakterien und Keimen in die Wunde zu vermeiden. Zudem sollte darauf geachtet werden, ausschließlich Medikamente zu verwenden, die sich für Kinder eignen. Produkte für Erwachsene können ungeeignet sein.
Weiterhin sollte versucht werden, den Stuhlgang der kleinen Patienten weich zu halten. Bis sich die Folgen einer Ernährungsumstellung bemerkbar machen, kann der Arzt Medikamente mit dem Wirkstoff Macrogol verschreiben wie Movicol®, das eine stuhlregulierende Wirkung hat. Bei Säuglingen empfiehlt sich die Gabe von Quellmitteln wie etwa Lactulose.
Meist genügen diese konservativen Behandlungsmethoden, dass Analfissuren bei Kindern und Säuglingen verschwinden. Sollten sich allerdings Verhärtungen, Narben oder eine stark ausgeprägte Vorpostenfalte gebildet haben, ist ein operativer Eingriff notwendig. Hierbei werden Vernarbungen so flach wie möglich abgetragen. Wichtig ist nach der OP, den Analbereich immer sauber zu halten, um Entzündungen zu vermeiden.
Damit es erst gar nicht zur schmerzhaften Analfissur im jungen Alter kommt, ist es wichtig, als Eltern vorzubeugen. Einerseits ist eine ausgewogene Ernährung wichtig, sodass der Stuhl stets weich bleibt und keine Einrisse verursachen kann. Darüber hinaus sollte man seinen Kindern früh beibringen, ausreichend Wasser zu trinken, um eine Verstopfung zu vermeiden. Auch wenn das Thema „Toilettengang“ bei vielen Menschen nicht allzu beliebt ist, sollte man unbedingt mit seinen Kindern darüber reden, wenn es zu Problemen kommt. Der Stuhlgang sollte nie absichtlich besonders lange hinausgezögert werden, da er sonst eindickt und Probleme verursacht.
aktualisiert am 28.03.2018