Wenn der Nachwuchs am Po kratzt, sollten die Eltern aufmerksam sein. Nicht immer steckt bei den Kleinen eine Krankheit dahinter, doch gerade wenn die Kinder das erste Mal selbstständig zur Toilette gehen, leiden die Kinder möglicherweise unter einem Analekzem. Dabei handelt es sich um einen Hautausschlag in der Umgebung des Afters. Genauso wie bei Erwachsenen können sich bei Kindern in der Pofalte Bakterien und andere Keime ansammeln, die ein Analekzem begünstigen. Daneben können allerdings auch Allergien oder eine sensible Haut die Ursache für ein Ekzem sein.
Wenn es um die Diagnose und Behandlung eines Analekzems geht, so unterscheiden Mediziner drei Formen dieses Ausschlags am After.
Diese drei Formen können nicht nur bei Erwachsenen, sondern ebenso bei Jugendlichen, Kleinkindern und Säuglingen auftreten. Eltern sollten keine falsche Scham zeigen und die Kinder bei Auffälligkeiten ansprechen oder einen Arzt aufsuchen.
Genauso wie bei Erwachsenen können bei Säuglingen alle drei Formen von Analekzemen auftreten. Besonders wenn die Kinder Einweg-Windeln tragen, kommt eine Allergie auf die Bestandteile der Windel infrage. Zum Beispiel können bestimmte Duftstoffe ein allergisches Ekzem beim Baby verursachen. Verschwindet das Analekzem, wenn man ein paar Tage auf Baumwollwindeln zurückgreift, ist von einem allergischen Analekzem auszugehen. In diesem Fall sind die Allergene im Alltag zu vermeiden, sodass kein erneuter Ausschlag am Po entsteht. Oftmals sorgen allerdings Stuhlreste in der Windel für einen wunden Po, bei dem es Entzündungen leicht haben. Die Eltern sollten darauf achten, die Windel schnell zu wechseln und den Po mit einem in Öl getränkten Pflegetuch zu säubern. Damit trocknen die empfindlichen Hautstellen nicht aus.
Gleichzeitig kommt als Ursache beim Säugling die Neurodermitis in Frage. Hier sollten die Eltern versuchen, Lotionen und Cremes zu verwenden, die möglichst wenige oder keine Duftstoffe enthalten. Sollte das Analekzem trotz ausreichender Analhygiene und dem Verzicht bestimmter Produkte nicht verschwinden, ist ein Kinderarzt aufzusuchen. Dieser wird die Ursache für das Ekzem herausfinden, sodass geeignete Maßnahmen erfolgen können.
Tragen die Kinder keine Windel mehr und gehen selbstständig zur Toilette, kommt vor allem das kumulativ-toxische Analekzem häufiger vor. Die Kinder sind zwar stolz, ohne die Hilfe von Mama und Papa zur Toilette zu gehen, doch das Abputzen gelingt vielleicht noch nicht perfekt. Deswegen ist es wichtig, den Kindern von Anfang an beizubringen, wie Toilettenpapier richtig verwendet wird. Nur so wird Kot nach dem Stuhlgang komplett entfernt und Keime haben keine Chance. Deswegen sollten Po und Intimbereich auch beim Waschen oder Duschen des Kindes Berücksichtigung finden. Neben einer Streptokokkendermatitis, die durch eine Art von Bakterien verursacht wird, können gerade bei Kindern außerdem Wurmerkrankungen für ein Analekzem verantwortlich sein. Gerade Kinder leiden häufig an einem Befall mit den weitgehend harmlosen Madenwürmern. Selten können ernstere Wurmerkrankungen vorliegen wie Band- oder Spulwürmer. In diesem Fall kommen meist folgende weitere Symptome zum Afterjucken hinzu:
Bei diesen Krankheitsanzeichen sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden, um andere Krankheiten auszuschließen. Nach einer kurzen körperlichen Untersuchung wird er eine Stuhlprobe nehmen und im Labor untersuchen lassen, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und Behandlungsmethoden vorzuschlagen.
Bekommen Jugendliche ein Analekzem, dann bestehen üblicherweise dieselben Ursachen wie bei Erwachsenen. Die Jugendlichen reagieren entweder auf bestimmte Stoffe in Kosmetika oder feuchtem Toilettenpapier allergisch oder sie leiden unter einer bestimmten Form der Neurodermitis. Zudem können natürlich auch bei Jugendlichen Bakterien und Keime schuld an der Entstehung eines Analekzems sein. Vor allem in der Pubertät wird es den meisten Jugendlichen peinlich und unangenehm sein, mit den Eltern über Beschwerden in der Analgegend zu reden. Hier ist Fingerspitzengefühl gefragt. Bemerken Eltern das Afterjucken bei den Kindern oder entdecken beim Wäschewaschen nasse Spuren in der Unterwäsche, sollte man ruhig mit dem Kind reden. Die Eltern sollten behutsam erklären, dass ein Analekzem eine natürliche Erkrankung ist, die man relativ leicht behandeln kann. Ein Besuch beim Arzt ist in vielen Fällen noch nicht einmal notwendig. Oftmals genügt es, die Allergene zu bestimmen und anschließend im Alltag zu meiden. Ebenso sollten die Jugendlichen bei einer Neurodermitis auf bestimmte Kosmetika, Cremes und Lebensmittel verzichten, um die Reizung zu vermeiden.
aktualisiert am 11.01.2021