Wenn es am After juckt und brennt, dann ist vielen der Besuch beim Arzt peinlich und unangenehm. Sollten Betroffene unter einem Analekzem, einem Ausschlag an der Aftergegend leiden, so lässt sich der Besuch beim Arzt tatsächlich etwas hinauszögern. Nur selten steckt eine ernste Erkrankung hinter einem Analekzem. Es handelt sich aber um eine akute, chronische Entzündung der Haut um den Anus herum. Patienten können mit einigen Hausmitteln und rezeptfreien Salben aus der Apotheke den Juckreiz (Pruritus ani) lindern und die Heilung des Ekzems beschleunigen.
Anders als eine Analfissur oder Hämorrhoiden handelt es sich bei einem Analekzem um keine selbstständige Krankheit. Das bedeutet, es ist eine Folge bestimmter Reaktionen des Körpers. Ärzte unterscheiden hier drei verschiedene Auslöser:
Egal welche Ursache das Analekzem hat, es geht immer mit einem starken Juckreiz einher. Die Patienten kratzen sich ständig, was allerdings die Symptome deutlich verschlimmert. Auch wenn es anstrengend ist, Kratzen sollte unbedingt vermieden werden und stattdessen auf Hilfsmittel wie Salben zurückgegriffen werden. Um andere Erkrankungen auszuschließen, ist es natürlich sinnvoll, einen Arzt aufzusuchen.
Die Behandlung des Analekzems hängt von der Ursache ab. Wenn andere Erkrankungen im Analbereich vorliegen, dann müssen diese erst behoben werden, damit das Analekzem heilen kann.
Rezeptfreie Produkte, die man in der Apotheke bekommen, lindern vor allem den Juckreiz. Die Patienten kratzen sich nicht mehr und der Ausschlag bekommt die nötige Zeit, um zu heilen. Welche Salben können bei einem Analekzem wirksam sein und Linderung verschaffen?
Neben den Salben und Cremes gibt es einige Hausmittel, die zu einer Besserung des Juckreizes führen. Sehr gut eignen sich wie bereits erwähnt Sitzbäder, die mit Eichenrindenextrakt, aber auch mit grünem oder schwarzem Tee zubereitet werden. Die Gerbstoffe sorgen einerseits dafür, dass das Ekzem austrocknet, und töten andererseits die Keime ab.
Weiterhin eigenen sich neben Kamille, auch Lavendel oder Efeuextrakt, da sie entzündungshemmend wirken und den Juckreiz bessern. Betroffene sollten unbedingt darauf achten, die geröteten oder nässenden Stellen trocken zu halten. Nach dem Stuhlgang kann der After mit lauwarmem Wasser oder Olivenöl gereinigt und anschließend vorsichtig trockengetupft werden. Sollte das Ekzem nässen, ist ein Papiertaschentuch, Mullkompressen oder Watte hilfreich. Das wird am Morgen zwischen die Pofalte gelegt, sodass die Flüssigkeit aufgesaugt werden kann.
Kommt es zu keiner Besserung, sollte der Arztbesuch nicht weiter verschoben werden. Dieser wird sich die betroffene Stelle genauer ansehen und im Falle eines Analekzems Zäpfchen oder andere Medikamente verschreiben. Häufig enthalten die Mittel den Wirkstoff Cortison, der stark entzündungshemmend wirkt und damit eine rasche Besserung verspricht. Unterstützend kommt auch eine Phototherapie in Betracht (zum Beispiel mit einem UV-Kamm). In einigen Fällen kann auch eine Behandlung mit topischen Immunmodulatoren (Pimecrolimus und Tacrolimus) sinnvoll sein. Auch eine Umstellung der Ernährungsgewohnheiten oder verbesserte Analhygiene sorgen dafür, dass das Ekzem abheilt und der Juckreiz nachlässt.
Dr. Bresser - https://www.drbresser.de/hautkrankheiten-und-mehr/analekzem-after-jucken/ (online, letzter Abruf: 05.07.2019)
Deutsche Apotheker Zeitung - https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/news/artikel/2014/05/22/nur-lokalanaesthetika-sind-geeignet (online, letzter Abruf: 02.07.2019)
https://www.dr-gumpert.de/html/ekzem_am_po.html (online, letzter Abruf: 05.07.2019)
https://www.pharmazeutische-zeitung.de/ausgabe-022011/tabuerkrankung-mit-hohem-leidensdruck/ (online, letzter Abruf: 06.07.2019)
aktualisiert am 09.07.2019