Bei einem Analekzem handelt es sich um ein Leiden, das viele Menschen nicht nur körperlich, sondern auch seelisch belastet. Der Juckreiz am Po sowie das Brennen oder Nässen in der Analgegend sorgen für unangenehme Situationen in der Öffentlichkeit. Da ist es verständlich, dass man auch mit seinem Arzt ungern über diese Beschwerden redet. Da es sich bei einem Analekzem in den meisten Fällen um eine eher harmlose Erkrankung handelt, bieten sich zahlreiche Hausmittel zur Selbstbehandlung an. Eine Vorstellung beim Arzt oder Apotheker ist damit nicht unbedingt notwendig.
Meist bemerkt man ein Analekzem am lästigen Juckreiz im Analbereich. Das Jucken begleitet Betroffene durch den ganzen Tag hinweg und kann auch nachts als störend empfunden werden. Zusätzlich verspüren viele Patienten ein Brennen, weil die Haut in der Analregion sehr empfindlich und sensibel ist. Schuld an diesen Symptomen sind Reizungen, die verschiedene Ursachen haben. Grundsätzlich unterscheiden Ärzte drei Formen von Analekzemen:
Besonders gefährdet sind die Menschen, die ohnehin eine sehr trockene Haut besitzen oder unter Neurodermitis leiden. Wer die Ursachen für das Ekzem kennt, sollte sich bei der Behandlung natürlich auf diese konzentrieren. Ist eine Allergie schuld an der Reizung, so sollten die jeweiligen Stoffe aus dem Alltag verbannt werden, die nicht vertragen werden. Bei einer Überempfindlichkeit sollte man die Inhaltsstoffe von Kosmetika und Medikamenten sowie die Reaktion auf den Verzehr bestimmter Lebensmittel kennen. Beispielsweise ist es sinnvoll, scharfe Nahrungsmittel zu vermeiden. Ist das Ekzem aufgrund von Krankheitskeimen entstanden, verspricht eine verbesserte Analhygiene meist schnelle Linderung der Beschwerden.
Die richtige Analhygiene spielt bei der Vorbeugung und Behandlung von Analekzemen eine wichtige Rolle. Oftmals sind Bakterien aus dem Mastdarm oder Keime im Kot mit für die Entstehung eines Ekzems verantwortlich. Hämorrhoiden, ein schwaches Immunsystem oder Analfissuren (rissförmige Wunden am After) begünstigen dabei die Entstehung des Ekzems. Um eine Ansammlung der aggressiven Bakterien zu vermeiden, sollte die Analregion nach jedem Stuhlgang mit warmem Wasser oder Olivenöl gesäubert werden. Anschließend wird der Bereich mit einem Handtuch vorsichtig trocken getupft. Sollte das Ekzem nässen, kann ein Papiertaschentuch oder saugfähiges, dünnes Baumwolltuch am Morgen zwischen die Pofalte gelegt werden. Dieses saugt die Feuchtigkeit auf und sorgt dafür, dass die Analregion trocken bleibt.
Sehr gut für die Analhygiene eignen sich überdies Sitzbäder. Das Wasser sollte nicht zu warm sein, etwa 35 Grad sind ideal. Die Analregion wird mit einem weichen Lappen sanft gereinigt, sodass Keime effektiv entfernt werden. Wer das Sitzbad mit Zusätzen versieht, vermeidet weitere Entzündungen und regt den Heilungsprozess an:
Aloe vera gilt in der Homöopathie und Naturheilkunde als bewährtes Mittel gegen heftiges Afterbrennen oder -jucken. Wer ein Hitzegefühl im Enddarm verspürt, unter starkem Juckreiz leidet oder ein Brennen in der Analregion verspürt, sorgt laut Homöopathie mit Aloe-Tropfen oder Aloe-Globuli für Besserung. Zudem kann das Aloe-vera-Gel extern auf das Ekzem aufgetragen werden. Es besitzt eine kühlende Wirkung und verspricht schon nach wenigen Minuten eine Besserung der Beschwerden. Wer sich den kühlenden Effekt wünscht, aber kein Aloe-Gel zu Hause hat, kann ebenfalls Quark auf das Ekzem auftragen.
In ganz vielen Fällen verhelfen Salben und Cremes zu einer Besserung der Symptome. Die fettenden Salben sorgen dafür, dass die gereizte Haut geschützt wird, sodass weitere Entzündungen vermieden werden. Geeignete Produkte aus der Apotheke sind beispielsweise Zinksalbe oder Vaseline. Enthält die Salbe zusätzlich entzündungshemmende Wirkstoffe wie Ringelblume (Calendula), so unterstützt dies weiterhin die schnelle Heilung. Salben mit dem entzündungshemmenden Wirkstoff Ichthyol können ebenfalls eine Besserung bringen. Fettende Substanzen wie Olivenöl oder Kokosöl müssen nicht unbedingt in einer Creme enthalten sein. Sie können ebenso direkt auf das Ekzem aufgetragen werden.
Sollten sich die Beschwerden nicht verbessern, sondern bestehen bleiben oder vielleicht sogar schlimmer werden, sollte ein Arzt aufgesucht werden. Nur so lassen sich die Ursachen für das Ekzem eindeutig feststellen, sodass eine schnelle und effektive Behandlung erfolgen kann.
aktualisiert am 15.09.2017