Jucken und Brennen im Analbereich sind Symptome, die man schnell loswerden will. Sie können durch ein Analekzem (oder Perianalekzem), einen Ausschlag im Analbereich, verursacht sein. Während ein akutes Analekzem innerhalb weniger Tage bis Wochen verschwindet, ist die Behandlung eines chronischen Ekzems deutlich langwieriger. Auch wenn die Betroffenen unter den Symptomen stark leiden, so ist ein chronisches Analekzem nicht lebensgefährlich.
Welche Therapie zur Behandlung eines Analekzems wie lange durchgeführt werden muss, hängt vom Verlauf der Krankheit ab. Ein Analekzem ist keine selbstständige Krankheit und kann entweder akut, subakut oder chronisch auftreten. Die Ursachen hierfür sind vielfältig, sodass es drei Formen von Analekzemen zu unterscheiden gilt:
Typisch für Analekzeme ist der starke Juckreiz, der für Betroffene in der Öffentlichkeit zu peinlichen Situationen führt. Bei der chronischen Form tritt der Juckreiz zudem störend in der Nacht auf und lässt die Patienten wach werden. Damit beeinträchtigt ein Analekzem die Lebensqualität enorm, sodass die Behandlung nicht länger hinausgezögert werden sollte. Zusätzlich können bei einem chronischen Analekzem folgende Krankheitsanzeichen auftreten:
Gerade bei der chronischen Form kommt es weiterhin zu Schrunden, Geschwüren oder sogenannten Rhagaden in der Pofalte, bei denen es sich um kleine Einrisse handelt. Feuchte Spuren in der Unterwäsche oder kleine Bluttröpfchen auf dem Toilettenpapier können einen Hinweis darauf geben, dass ein Analekzem einen chronischen Verlauf angenommen hat.
Häufig meiden Patienten den Besuch beim Arzt, weil ihnen die Erkrankung am After peinlich ist. Einfach abzuwarten, wird das Problem in den meisten Fällen allerdings nicht lösen. Wer nicht direkt beim Arzt vorstellig werden möchte, kann auch auf verschiedene Hausmittel wie Sitzbäder zurückgreifen. Zusätzlich versprechen entzündungshemmende und/oder fetthaltige Salben eine Besserung des Leidens. Sollte das Ekzem allerdings chronisch geworden sein, empfiehlt sich der Besuch beim Arzt unbedingt.
Ist beispielsweise eine bisher unbekannte Kontaktallergie schuld daran, dass das Ekzem langwierig verläuft, so werden weder Sitzbäder noch Salben eine Linderung des Juckreizes herbeiführen. Die Patienten müssen dafür sorgen, die Allergene (allergieauslösenden Substanzen) im Alltag zu meiden. Hier sind sie meist auf die Hilfe des Arztes angewiesen. Denn die Suche nach bestimmten Stoffen, auf die viele Menschen auch nach jahrelanger Verwendung plötzlich mit einem Ekzem reagieren, kann sich als lang erweisen.
Zusätzlich hat der Arzt die Möglichkeit, stärkere Medikamente zu verschreiben. Betroffene bekommen oft Salben verschrieben, die Cortison enthalten. Diese hemmen direkt die Entzündungsreaktion, sodass der Juckreiz nachlässt. Später kann die Cortisonsalbe meist gegen eine Zinksalbe ausgetauscht werden. Manchmal ist die Behandlung mit Zäpfchen notwendig, auch hier kann der Arzt geeignete Medikamente aus der Apotheke verschreiben.
Selbst wenn ein chronisches Analekzem auf den ersten Blick mit viel Mühe und Anstrengung verbunden ist, so haben die Therapien üblicherweise gute Erfolgschancen. Die Patienten sollten zudem auf eine ausreichende Analhygiene achten und den After immer trocken halten, damit weitere Entzündungen keine Chance haben. Auf diese Weise unterstützen sie die jeweiligen Therapiemaßnahmen und werden mit einem schnelleren Heilungsprozess belohnt.
aktualisiert am 18.08.2017