Ein Analabszess zählt zu den bakteriellen Infektionen am After, der zumeist durch die Verstopfung der Proktodealdrüse (Afterdrüse) entsteht. Bei Säugetieren sind die Duftdrüsen weit verbreitet. Bei Menschen findet man sie nur noch in geringer Zahl. Hat sich erst ein Abszesses gebildet, lässt sich nicht pauschal sagen, wie viel Zeit bis zur Heilung vergeht. Die Prognose und der Verlauf der Krankheit richten sich nach unterschiedlichen Faktoren wie Größe und Lage des Abszesses sowie der gewählten Behandlungsmethode.
Es ist von der Größe des gebildeten Abszesses abhängig, wie dieser behandelt wird. Handelt es sich lediglich um einen kleinen Abszess, kann schon die Gabe von Zugsalbe helfen. Diese wird auf die betroffene Stelle aufgetragen und sorgt dafür, dass der Eiter über mehrere Tage sich in der Abszesshöhle ansammelt. Anschließend kann er über einen kleinen Hautschnitt abfließen.
Handelt es sich jedoch um einen großen Abszess, bei dem sich eine ausdauernde Kapsel um den Eiterherd gebildet hat, bleibt lediglich die Option einer chirurgischen Entfernung des Abszesses. Dieser wird geöffnet und das entzündete Gewebe sowie der Eiter werden entfernt. Der Patient muss eventuell ein Antibiotikum verabreicht bekommen, damit die Bakterien vollständig bekämpft werden. Meist sorgt die Entfernung der Entzündung schon nach kurzer Zeit für eine Verbesserung der Symptome bis hin zur Schmerzfreiheit. Die meisten Patienten können bereits ein bis zwei Tage nach der Operation wieder arbeiten gehen. Die vollständige Heilung der Wunde dauert zwei bis drei Wochen.
Gerade bei sehr großen Abszessen reicht ein kleiner Hautschnitt nicht aus. Wunden. Abszesse am Po können eine beträchtliche Größe aufweisen. In diesem Fall müssen alle entzündlichen Strukturen komplett entfernt werden. Damit der Eiter weiter ausfließen kann, wird die Wunde offene behandelt. In einigen Fällen wird eine Drainage in die Wunde gelegt. Die Prognose für eine vollständige Heilung ist günstig. Im Normalfall sollte die Wunde bei den genannten Behandlungsmöglichkeiten ohne Komplikationen abheilen, allerdings kann dieser Vorgang einige Wochen und Monate in Anspruch nehmen. Das hängt individuell von der Wundheilung des Patienten ab. Generell lässt sich aber sagen, dass die Heilung eines Analabszesses eine langwierige Angelegenheit ist.
Das Problem bei Abszessen am Po ist häufig, dass Abszesse auch Analfisteln verursachen können. Diese verlaufen durch den Schließmuskelapparat. Fisteln sind Gänge im Bereich des Afters, durch die der Eiter abläuft. Die Entzündungen geben durch die Öffnung meist ein Sekret ab, das nicht nur übel riecht, sondern auch Juckreiz und Reizungen der Haut hervorruft. Fisteln werden operativ im Rahmen einer zweiten Operation entfernt. Zunächst muss aber der Abszess behandelt werden und die Entzündung abklingen.
Es spielt eine große Rolle, wo genau sich die Analfistel befindet. Liegt diese an der Hautoberfläche, kann es ausreichen, dass die Fistel im Zuge der Operation gespalten und der Fistelgang entfernt wird. Durchdringt die Fistel allerdings den Schließmuskel, kann nur der äußere Teil der Fistel entfernt werden, da sonst die Muskulatur des Schließmuskel durchtrennt werden müsste. Nach einer Fistulektomie, also der Entfernung der Fistel, werden die meisten Betroffenen für ein bis zwei Wochen krankgeschrieben. In den ersten zwei Wochen nach der OP können Blutungen und Schmerzen auftreten. Die Schmerzen können mit Schmerztabletten behandelt werden. Bis zur vollständigen Heilung der Wunde vergehen etwa sechs Wochen.
Einige Verhaltensregeln beschleunigen den Heilungsverlauf von Abszessen und Fisteln am After. Der Patient sollte auf jeden Fall vermeiden, an der betroffenen Stelle herum zu drücken, da es sonst passieren kann, dass der Eiter im Abszess die umliegende Kapsel durchbricht und in den Blutkreislauf gerät, was schnell zu einer Blutvergiftung (Sepsis) führen kann. Nach einer Operation verbleibt oftmals eine äußere Wunde, die regelmäßig mit lauwarmen Wasser ausgeduscht werden sollte. Je nachdem, wie viel Gewebe entfernt wurde, wird der Arzt die Wunde regelmäßig austasten, um eine zu frühe Verklebung zu verhindern. Danach sollten die Kompressen gewechselt werden.
Sitzbäder mit warmen oder angenehm empfunden im Wasser können helfen, die Schmerzen zu lindern und die Wunde sauber zu halten. Zu fester Stuhlgang oder Durchfall können den Heilungsprozess behindern. Der Patient sollte auf ausgewogene Ernährung achten, die eine normale Verdauung möglich macht. Dazu gehört die Vermeidung von übermäßig viel Fleisch und Ballaststoffen sowie durchfallfördernden Nahrungsmitteln. Aus der Naturheilkunde und Homöopathie gibt es einige Mittel, die die Wundheilung fördern können.
Die Wunde am After sollte nicht übermäßig gereizt werden. Der Patient sollte auf weite Kleidung achten, die nicht im Wundbereich scheuert oder zu eng anliegt. Auch übermäßige Hygiene schadet dem Heilungsprozess. So sollte auf feuchtes Toilettenpapier, Intimspray oder Creme verzichtet werden.
Neben den äußerlichen Maßnahmen der Wundbehandlung spielt auch das Innere des Körpers eine wichtige Rolle. Ein gestärktes Immunsystem fördert den Heilungsprozess. Auch hier ist es ratsam, auf ausgewogene Ernährung sowie ausreichend Bewegung zu achten. Auf das Rauchen sollte verzichtet werden. Ausgedehnte Spaziergänge an der frischen Luft, ausreichend Schlaf und die Vermeidung von Stress tragen dazu bei, dass Immunsystem bei dem Kampf gegen die Abszesse und Fisteln am After zu unterstützen.
aktualisiert am 08.11.2019