Eine Anämie (Blutarmut) kann unterschiedliche Ursachen haben. Vor allem eine leichte Blutarmut lässt sich mit der richtigen Ernährung manchmal beheben. Um den roten Blutfarbstoff Hämoglobin zu bilden, ist Eisen notwendig. Für die Blutbildung sind außerdem das Vitamin B12 und Folsäure wichtig. Diese drei Stoffe sind in natürlicher Form in verschiedenen Lebensmitteln vorhanden.
Bei einer Eisenmangelanämie entsteht Blutarmut durch Mangel an Eisen. Vor allem Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren, haben häufig Schwierigkeiten mit einem zu niedrigen Eisenspiegel. Denn nicht nur ist in Fleisch oft eine große Menge Eisen enthalten, das Eisen aus tierischen Produkten (Fe2+) kann auch besser aufgenommen werden als das Eisen aus pflanzlicher Nahrung (fast nur Fe3+).
Männer sollten täglich 10 mg Eisen zu sich nehmen. Bei Frauen liegt der Bedarf, aufgrund des Blutverlustes bei der Menstruation, bei 15 mg pro Tag. Mit einer normalen Ernährung, die Fleisch beinhaltet, lässt sich dieser Tagesbedarf decken.
Ganz oben auf der List der eisenhaltigen Lebensmittel stehen Schweineleber und Salzhering. Auch gekochte Blutwurst und Geflügelleberwurst und Rollmops sind gute Eisenlieferanten.
Für Vegetarier empfehlen sich vor allem Topinambur, Pfifferlinge und Sojabohnen sowie Bulgur, Quinoa, Weizenkleie, Hirse und Getreideflocken, Pistazien, Pinienkerne, Kürbiskerne, Sojamehl, Leinsamen und Hülsenfrüchte. Diese Lebensmittel enthalten aber in 100 Gramm meist weniger Eisen, als in den tierischen Produkten enthalten ist.
Der Eisengehalt vieler Speisen lässt sich mit Kräutern und Gewürzen noch leicht anheben. Petersilie, Thymian, Liebstöckel, Brennnessel und Löwenzahn enthalten viel Eisen.
Und auch wenn man nicht zu viel davon essen sollte: Zartbitterschokolade ist ein sehr guter Eisenlieferant, ebenso wie ungesüßtes Kakaopulver.
Um die Aufnahme des Eisens zu verbessern, empfiehlt sich eine gleichzeitige Vitamin-C-Zufuhr. So kann man zum Beispiel seine Getreideflocken mit etwas Orangensaft anreichern oder ein Glas Orangensaft dazu trinken.
Es gibt jedoch auch einige Inhaltsstoffe in Lebensmitteln, die die Aufnahme von Eisen hemmen. Dazu gehört Oxalsäure, die zum Beispiel in Spinat und Rhabarber enthalten ist. Die Polyphenole und Tannine aus schwarzem Tee und Kaffee gehören ebenso dazu wie das in Milchprodukten enthaltene Calcium. Diese Nahrungsmittel sollten daher am besten in einem zeitlichen Abstand zu den Eisenlieferanten genossen werden.
Bei einer megaloblastären Anämie ist die Ursache in den meisten Fällen ein Mangel an Vitamin B12 oder Folsäure.
Vom Vitamin B12 benötigen Erwachsene 4 Mikrogramm pro Tag. Normalerweise wird diese Menge mit der täglichen Nahrung gedeckt. Wer sich allerdings vegetarisch oder vegan ernährt oder unter einer Aufnahmestörung von Vitamin B12 leidet, kann einen Vitamin-B12-Mangel erleiden.
Für Folsäure wird Erwachsenen eine tägliche Menge von 300 Mikrogramm empfohlen. Diese Menge lässt sich mit einer gesunden Ernährung gut erreichen. Schwangere haben einen erhöhten Bedarf an Folsäure.
Ein Vitamin-B12-Mangel lässt sich nahezu ausschließlich mit tierischen Lebensmitteln decken. Vegetarier können hier auf Milch, Käse und Eier ausweichen. Pflanzliche Lebensmittel liefern nahezu kein B12. Unter anderem enthalten Chlorella-Algen, Soja und Sauerkraut geringe Mengen. Für Veganer wird die Einnahme von Ersatzpräparaten empfohlen, die den Körper mit dem notwendigen Vitamin B12 versorgen.
Falls die Aufnahme von Vitamin B12 im Darm gestört ist, kann es erforderlich sein, dieses über Spritzen zu verabreichen.
Eine Folsäuremangel-Anämie kann man mit einer vegetarischen oder veganen Ernährung sehr gut ausgleichen. Folsäure ist vor allem in pflanzlichen Lebensmitteln enthalten. Salat, Tomaten, Erbsen, Gemüsepaprika, Kohl und Spargel liefern Folsäure ebenso wie Vollkornprodukte. Vor allem Weizenkeimflocken und Nüsse sind hervorragende Folsäurelieferanten. Für Fleischesser findet sich Folsäure vor allem in gebratener Rinderleber und Kalbsinnereien.
Da Folsäure wasserlöslich ist und beim Kochen zum Teil verloren geht, empfiehlt es sich, viel Rohkost zu essen oder das Gemüse nur bei geringer Hitze mit wenig Wasser kurz zu garen.
Apotheken Umschau, Dr. Christian Guht – Blutarmut: Nicht immer ist es Eisenmangel: https://www.apotheken-umschau.de/Blut/Blutarmut-Nicht-immer-ist-es-Eisenmangel-332813.html (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
Apotheken Umschau, Stephan Soutschek – Folsäure: https://www.apotheken-umschau.de/Ernaehrung/Folsaeure-169713.html (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
DEBInet (Deutsches Ernährungsberatungs- und Informationsnetz) – Blutarmut (Anämie) - Therapie: http://www.ernaehrung.de/tipps/anaemie/anaemie12.php (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
Grossesblutbild.de, M. Förster – Ernährung bei Blutarmut (Anämie): https://www.grossesblutbild.de/ernaehrung-bei-blutarmut.html (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
Mini Med Studium, Assoz.-Prof. Sandra Holasek – Ernährung: Die 10 besten Eisenlieferanten: https://www.minimed.at/medizinische-themen/herz-gefaesse/beste-eisenlieferanten/ (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
NetDoktor, Carola Felchner – Vitamin B12: https://www.netdoktor.de/ernaehrung/vitamin-b12/ (online, letzter Abruf: 07.01.2021)
aktualisiert am 07.01.2021