Akne inversa, häufig auch als Hidradenitis suppurativa bezeichnet, ist keinesfalls mit der Akne vulgaris vergleichbar. Trotzdem zeigen sich einige Parallelen. Studien und Erfahrungen zeigen, dass der Stoffwechsel starken Einfluss auf den Verlauf beider Hauterkrankungen hat.
Eine vermutliche Parallele zur Akne inversa besteht in verstärkter Talgproduktion. Wird Talg unzulänglich aus Hautporen und Haarfollikeln abtransportiert, führt dies zu Entzündungsprozessen. Im Falle der Akne inversa finden diese auch in tieferen Hautschichten statt. Bestimmte Nahrungsmittel führen zu verstärkter Talgbildung in Poren und Haarfollikeln.
Ein Zusammenhang zum Insulinhaushalt scheint ebenfalls zu bestehen: Studien belegen, dass über zehn Prozent der Patienten mit Hidradenitis suppurativa auch an Diabetes mellitus leiden. Nahrung, die den Blutzuckerspiegel nicht zu schnell ansteigen lässt und nicht in den Insulinhaushalt eingreift, ist für jeden von Akne inversa Betroffenen ein entscheidender Therapie-Faktor.
Der wichtige dritte Punkt ist: Akne inversa bricht bei stark übergewichtigen Personen deutlich häufiger aus als bei schlankeren Menschen. Es zahlt sich also aus, gegebenenfalls auf das Körpergewicht zu achten.
Eine allgemeingültige Akne-inversa-Diät existiert nicht. Die Erkrankung gilt als nicht heilbar, lässt sich jedoch positiv beeinflussen und eindämmen. Einige Korrekturen der Ernährungsgewohnheiten unterstützen die therapeutischen Maßnahmen. Vielfach lassen sich Ausbrüche eindämmen oder verhindern.
Positiv wirkt sich ein Speiseplan aus, der sich wie folgt zusammensetzt:
Diese Produkte sollten Patienten in der Ernährung vermeiden:
Einige Nahrungsmittel gelten als geradezu entzündungsfördernd. Jeder Organismus reagiert anders, oft sogar mit versteckten Überempfindlichkeitsreaktionen. Während einer Therapie von Erkrankungen wie Akne inversa oder auch Rheuma, Neurodermitis oder Schuppenflechte ist es eine gute Idee, ein Ernährungstagebuch zu führen. So lassen sich Überempfindlichkeitsreaktionen enthüllen. Wer es schafft, die Auslöser neuer Krankheitsschübe zu meiden, wird sich auf Dauer wesentlich besser fühlen und weniger mit Symptomen zu kämpfen haben.
Die folgenden Nahrungsmittel verstärken möglicherweise eine Akne inversa oder führen zu vermehrten Ausbrüchen:
Bestimmte Vitamine und Nährstoffe fehlen häufig in der täglichen Ernährung. Ein funktionierendes Immunsystem ohne überschießende Entzündungsreaktionen benötigt sie jedoch dringend. Dazu zählt unter anderem Vitamin D. Es kann durch die Sonneneinwirkung auf die Haut selbst produziert werden. Menschen mit Akne inversa haben häufiger einen Mangel an Vitamin D. Ein vernünftiger Vitamin-D-Spiegel im Blut ist ein entscheidender Gesundheitsfaktor. Eine Nahrungsergänzung kann sinnvoll sein.
Omega-3-Fettsäuren kann der Organismus ebenfalls nicht ausreichend selbst produzieren. Wer nicht allzu oft fetthaltigen Seefisch isst (etwa Makrelen, Lachs, Sardinen), bei dem kann auch hier ein Nahrungsergänzungsmittel empfehlenswert sein.
Erfahrung und Beobachtung bestätigen eine Verbindung zwischen Ernährungsweise und Akne inversa. Mit einer Ernährungsumstellung und dem Vermeiden schädlich wirkender Nahrungsmittel unterstützen Betroffene ihre Therapie nachhaltig.
Eine entzündungshemmende Diät kann äußerst lecker und anregend sein. Die mediterrane Küche etwa punktet mit zahlreichen Wohlfühlrezepten und ist obendrein gesund: Früchte, Gemüse, auch in Rohkostform, Fisch und gesunde Fette (Olivenöl) liefern reichlich Mikronährstoffe und Ballaststoffe. Die Liste der Nahrungsmittel mit niedrigem glykämischem Index (mit nur geringen Auswirkungen auf den Insulinhaushalt) ist lang. Das Führen eines Ernährungstagebuchs hilft, Unverträglichkeiten aufzuspüren und deren Auslöser künftig zu vermeiden. Ein Verzicht auf Alkohol und Nikotin verringert das Risiko von Krankheitsschüben.
healthline, Noreen Iftikhar – Hidradenitis Suppurativa Diet:
https://www.healthline.com/health/hidradenitis-suppurativa-diet (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
Cleveland Clinic – Hidradenitis Suppurativa Diet: Foods To Eat and Avoid:
https://health.clevelandclinic.org/hidradenitis-suppurativa-diet/ (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
healthline, Ana Gotter – Treating Your Hidradenitis Suppurativa at Home:
https://www.healthline.com/health/hidradenitis-suppurativa-remedies#prevention (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
Pubmed.gov, – Hidradenitis suppurativa and diabetes mellitus: A systematic review and meta-analysis: https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29056237/ (online, letzter Abruf: 21.11.2022)
aktualisiert am 21.11.2022