Wohl den meisten Menschen ist bekannt, dass Schmerzen im Analbereich durch Hämorrhoiden verursacht werden können. Schmerzen im After treten jedoch nicht nur bei einem Hämorrhoidalleiden auf, sondern können viele weitere Ursachen haben. Schmerzen am After oder im Enddarm sind ein Problem, das bei sehr vielen Menschen irgendwann im Leben auftritt.
Oft besteht eine hohe Scham, sich mit Beschwerden in der Analregion jemandem anzuvertrauen. Die Untersuchung beim Hausarzt oder beim Facharzt (Proktologen) ermöglicht jedoch eine rasche Beurteilung, um welche Erkrankung es sich handelt. Die Beschwerden können dann durch die richtige Behandlung gezielt gebessert werden. In einem großen Teil der Fälle sind die Gründe für die Schmerzen harmlos und lassen sich erfolgreich behandeln.
Die Ursachen für Afterschmerzen sind vielfältig. Häufig bestehen neben den Schmerzen weitere Symptome, die auf bestimmte Erkrankungen hinweisen. Lässt sich beispielsweise zusätzlich Blut feststellen und eventuell eine Schwellung oder ein Knoten, dann kommen Hämorrhoiden oder ein Einriss am After (Analfissur) in Frage. Eiter deutet auf eine entzündliche oder infektiöse Erkrankung hin wie eine Analfistel. Oft sind die Ursachen für Schmerzen auch offensichtlich wie etwa nach mechanischer Belastung mit starkem Schwitzen durch langen, anstrengenden Sport.
Bei allen Menschen finden sich Hämorrhoiden, da es sich dabei um ein natürliches Gebilde am After handelt, das aus vielen Blutgefäßen besteht. Es unterstützt den Schließmuskel in seiner Funktion, den Stuhl zu halten. Problematisch werden die Hämorrhoiden, wenn sie sich vergrößern. Hinweise auf eine Erkrankung aufgrund vergrößerter Hämorrhoiden sind Juckreiz am After, Blutauflagerungen am Stuhl oder oftmals auch Schmerzen. Der After kann gerötet sein, nässen und brennen. Einige Betroffene bemerken ein Gefühl einer Schwellung oder eines Knubbels im After. Die Hämorrhoiden werden in vier Schweregrade aufgegliedert, die davon abhängen, wie weit sie aus dem After nach außen ragen und ob sie sich wieder nach innen in den After hinein zurückbewegen lassen. Das Hämorrhoidalleiden wird begünstigt durch häufige Verstopfung, Übergewicht, schweres Heben, Schwangerschaften, ständiges Pressen auf der Toilette oder wiederholte Durchfälle. Je höher das Lebensalter ist, umso häufiger treten krankhaft vergrößerte Hämorrhoiden auf – auch wenn bereits mit etwa 30 Jahren viele Menschen betroffen sind.
Einrisse der Afterhaut und -schleimhaut führen zu heftigen schneidenden oder stechenden Schmerzen. Solche Analfissuren können hervorgerufen oder begünstigt werden durch harte oder große Stuhlklumpen, Fremdkörper oder Pressen beim Stuhlabsetzen. Bei dem Afterriss kann besonders der Stuhlabgang äußerst starke Schmerzen verursachen, da es unvermeidlich ist, den Kot an der Wunde entlang zu befördern. Weitere Symptome können Juckreiz, Nässen oder helles Blut am Stuhl sein. Durch die Beschwerden kann der Schließmuskel verkrampfen, was die Beschwerden verschlimmern kann und den Riss am Abheilen hindern kann. Oberflächliche Einrisse und Wunden am Aftergewebe (Analrhagaden) können zudem durch Einwirkungen wie vergrößerte Hämorrhoiden, Entzündungen oder einen Pilzbefall hervorgerufen werden.
Meist leichte Verletzungen am After, die anale Schmerzen hervorrufen, können durch sexuelle Aktivitäten, Sexspielzeuge, Darmspiegelungen oder Unfälle wie unglückliche Stürze entstehen. Ein Dammriss, der bei Frauen im Zuge der Geburt entstehen kann, kann sich zudem bis zum After hin ausweiten. Symptome von Analverletzungen sind Schmerzen, Schwellung, Blutung und Probleme bei der Stuhlausscheidung.
In der Afterregion entstehen häufig Entzündungen, die zu einer abgegrenzten Ansammlung von Eiter führen. Dies wird als Abszess bezeichnet: Ein Analabszess befindet sich direkt am After, ein Perianalabszess in der Umgebung. Bei einem Abszess bildet sich eine tastbare und meist sichtbare Verdickung, die besonders bei Druck und Belastung stark schmerzt. Sitzen oder die Ausscheidung von Stuhl können besonders schmerzhaft sein. Fieber kann hinzukommen. Abszesse bilden sich bei einer Infektion mit Bakterien wie beispielsweise Staphylococcus aureus.
In etwa jedem zweiten Fall bildet sich an dem Abszess zusätzlich ein entzündlicher Kanal aus, der Fistel (Analfistel) genannt wird. Manchmal sind auch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen für eine Analfistel verantwortlich. Die Analfistel kann bis zur Haut ziehen und dort eine Öffnung aufweisen. Das kann zu Nässen und zum Austritt von Eiter oder auch Stuhl führen, was oft durch Verunreinigungen der Unterhose bemerkt wird. Dabei können auch Juckreiz und Schmerzen bestehen.
Eine Steißbeinfistel ist ein entzündlicher Gewebegang, der sich weiter oben als der After in der Gesäßfalte in der Region des Steißbeins befindet. Vermutet wird, dass die Entzündung durch abgebrochene Haare entsteht, die in die Haut vorgestoßen sind. Zusätzlich können sich in schweren Fällen Abszesse (Entzündungshöhlen) bilden. Die Steißbeinfistel macht sich durch kleine Öffnungen der Haut bemerkbar und kann Schmerzen verursachen, die beim Sitzen und Gehen oft stark verspürt werden. Ebenso kann eitriges, mitunter blutiges Sekret austreten. Häufig kommt es bei chronischer Steißbeinfistel zu Juckreiz.
Bei einer Analthrombose verschließt sich eine Vene am After durch ein Blutgerinnsel. Dabei kommt es zu plötzlichen starken Schmerzen am After und zur Bildung eines prallen Knotens unter der Haut. Dieser ist tastbar und von außen als rotviolette bis blaue Verdickung zu sehen. Es handelt sich bei der Analvenenthrombose um eine äußerst unangenehme, aber ungefährliche Erscheinung. Die Analthrombose kann auch platzen und das enthaltene Blut mit Blutgerinnseln sich nach außen verteilen. Die Schmerzen gehen dann zurück. Die Entstehung einer Thrombose am After wird durch Einflüsse wie starken Druck im Bauch (etwa beim Pressen beim Stuhlgang oder bei schwerem Heben) oder langes Sitzen begünstigt.
Ein schmerzhafter Muskelkrampf am After wird in der Medizin als Proctalgia fugax bezeichnet. Der Schließmuskelkrampf geht meist innerhalb einiger Minuten oder Sekunden wieder zurück und ist harmlos. Allgemeine Beschwerden wie Übelkeit oder Schwindel können bei einem solchen Anfall zusätzlich auftreten. Proctalgia fugax tritt am häufigsten zwischen 30 und 60 Jahren auf und betrifft doppelt so viele Frauen wie Männer. Ein ähnliches Krankheitsbild ist das Levator-Syndrom, bei dem Muskeln um den Anus herum verkrampfen. Dabei halten die Beschwerden meist länger an als beim Afterkrampf.
Kokzygodynie ist eine Bezeichnung für Schmerzen am Steißbein. Die Ursache dieser Beschwerden ist meist unklar. Die Schmerzen können sich bis zum After erstrecken.
Durch anale Praktiken kann es zu einer Infektion des Enddarms durch sexuell übertragbare Erreger kommen. Dazu zählen Chlamydien und Gonorrhoe (Tripper), aber auch Herpes (Herpes simplex), Feigwarzen (Kondylome) sowie Syphilis. Eine Infektion mit Chlamydien oder mit den Tripper-Bakterien (Neisseria gonorrhoeae) kann zu Ausfluss aus dem After und Schmerzen am After und Mastdarm führen, aber auch unbemerkt bleiben. Herpes am After (Analherpes) führt zu Knötchen und Bläschen, die schmerzen und jucken können und nach einigen Tagen aufgehen. Feigwarzen sind sich allmählich bildende, kleinere bis größere, teils zusammenhängende Warzen, die nur in manchen Fällen jucken und schmerzen.
Zwei Erkrankungen, die zu schubweisen, chronischen Entzündungen im Darm führen, sind Morbus Crohn und Colitis ulcerosa. Beide Krankheiten können zu Bauchschmerzen, Darmkrämpfen und Schmerzen im Enddarm bis zum Anus führen. Weitere Anzeichen sind Durchfälle, oft schleimig und (vor allem bei Colitis ulcerosa) blutig, teils Gewichtsabnahme und zeitweise Fieber.
Die Proktitis ist eine Entzündung im Enddarm. Diese kann durch chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (Colitis ulcerosa, Morbus Crohn) ausgelöst werden, aber auch durch sexuell übertragbare Erkrankungen oder durch andere Infektionen. Des Weiteren können sie als Nebenwirkung einer Strahlentherapie auftreten. Anzeichen der Proktitis sind neben Schmerzen im Enddarm auch Durchfälle, Blutungen, Ausflüsse aus dem After sowie ein Druckgefühl oder Stuhldrang.
Eine sehr seltene Störung ist das Solitary Rectal Ulcer Syndrome (SRUS), bei dem es zu Wundstellen im Enddarm kommt. Schmerzen beim Stuhlgang und im Unterbauch, Druckgefühl und Gefühl des Stuhlverhalts sowie Blut- und Schleimbeimengungen gehören zu den Symptomen dieser Erkrankung.
Verkrampfungen im Enddarm (Tenesmen) führen zu Schmerzen und einem Drang, Stuhl ausscheiden zu müssen. Jedoch gehen nur geringe Mengen oder gar kein Stuhl dabei ab. Tenesmen können beispielsweise Symptom einer chronisch-entzündlichen Darmerkrankung, einer Durchfallerkrankung oder einer Verstopfung sein.
Eine schwere, andauernde Verstopfung kann die Ursache für Schmerzen sein. Staut sich der Stuhl vor dem After über längere Zeit auf (Koprostase) und verhärtet sich, führt dies zu Schmerzen am Darmausgang und im Bauch. Trotz Stuhldrang kann der zusammengeballte Kot hierbei nicht ausgeschieden werden. Flüssige Anteile des Darminhalts wie Sekrete können dennoch nach außen gelangen und teilweise nicht gehalten werden (Inkontinenz). Häufig sind ältere Personen von Verstopfung und Kotstau betroffen, doch auch bei jüngeren Menschen oder Kindern können diese Probleme auftreten.
Bei einem Analprolaps fällt Gewebe aus dem After nach außen, bei einem Rektumprolaps wölbt sich zusätzlich Gewebe des Mastdarms hervor. Zu den Ursachen gehören schwere Hämorrhoiden, schwaches Bindegewebe, häufiges Pressen wegen Verstopfung oder mehrere Geburten. Bei einem After- oder Mastdarmvorfall kann oft der Stuhl nicht gehalten werden (Stuhlinkontinenz). Viele Betroffene klagen über Juckreiz, ein störendes Druckgefühl oder in schweren Fällen Schmerzen, oft beim Versuch, die Schleimhaut wieder in den After zu schieben.
Ein Analekzem ist eine Hautreizung mit Hautausschlag am After. Unangenehmer Juckreiz, Brennen und Nässen sind typische Anzeichen. Das Krankheitsbild ist oft mit Schmerzen verbunden. Bei der Betrachtung sind auf der Haut um den After herum Rötungen, ein grobes Hautbild, nässende Bereiche oder mitunter Bläschen zu sehen. Die Gründe eines Ekzems am After sind unterschiedlich. Beispiele sind ständige Reibung, die zusammen mit dem feuchten Milieu in der Pofalte zum sogenannten Wolf führen kann, allergische Reaktionen, atopische Dermatitis (Neurodermitis), irritierende Substanzen, übertriebene oder vernachlässigte Hygiene oder Infektionen.
Marisken sind schlaffe, normalerweise schmerzlose Hautfalten am Afterrand. Sie können jedoch stören und aufgrund von Reibung und Reiz zu entzündlichen Beschwerden mit Jucken, brennenden Schmerzen und Nässen führen. Sie begünstigen auch Infektionen am After. Marisken können ohne ersichtlichen Grund, aber auch nach Afterkrankheiten wie Analthrombose oder Analfissur auftreten.
Eine Entzündung der Prostata kann zu Schmerzen im Unterbauch, an den Genitalien und am Damm führen, die auch bis zum After reichen können. Das Wasserlassen kann erschwert sein oder schmerzen, Erektionen und Samenergüsse können ebenfalls schmerzhaft sein. Die Prostatitis kann durch Bakterien verursacht werden, häufiger ist sie allerdings abakteriell bedingt. Die Entzündung kann zudem akut oder chronisch sein.
Krebs am Mastdarm (Rektumkarzinom) oder After (Analkarzinom) führen oft erst spät zu Schmerzen oder anderen auffälligen Beschwerden. Hinweise auf diese Tumore können veränderte Stuhlgänge (Verstopfung, Durchfall), Blut auf dem Stuhl, Schmerzen bei der Stuhlentleerung oder ein juckender After sein. Vergleichbare Symptome können jedoch auch durch verschiedene andere Enddarmerkrankungen ausgelöst werden.
Sehr scharfe Speisen brennen nicht nur beim Verzehr selbst, sondern können auch bei der Ausscheidung an der Analschleimhaut Schmerzen verursachen. Landläufig heißt es, „es brennt zweimal“. Abgesehen von Chilis und Co. können ähnliche Beschwerden auch nach dem Verzehr von sauren Zitrusfrüchten, viel Alkohol oder Milch auftreten.
Wenn Afterschmerzen leicht sind und nur in einzelnen Fällen auftreten, dann sind sie meist kein Anlass, zum Arzt zu gehen. Treten sie jedoch häufiger auf, sollten sie vom Arzt abgeklärt werden. Das medizinische Fachgebiet, das sich mit Beschwerden in der Analgegend befasst, ist die Proktologie. Betroffene können aber auch zum Hausarzt gehen, der in vielen Fällen schon die Ursache und die richtige Behandlung findet. Falls nötig, kann der Hausarzt eine Überweisung zum Proktologen veranlassen.
Falls die Schmerzen immer stärker werden oder sie in den Unterbauch oder andere Körperregionen ziehen, sollten Betroffene sich umgehend beim Arzt vorstellen. Eine zeitnahe ärztliche Abklärung von Analschmerzen ist ebenso bei zusätzlichem Ausfluss, Abgang von Blut, Krankheitsgefühl oder Fieber erforderlich.
Wenn sich Menschen mit Afterschmerzen beim Arzt vorstellen, versucht dieser über eine Befragung (Anamnese) herauszufinden, welche Ursache vorliegen könnte. Dabei sind die Art und das Auftreten der Schmerzen, begleitende Symptome oder Krankheitshinweise, weiterhin die Konsistenz und Häufigkeit des Stuhls, eventuelle vorherige Einwirkungen oder Vorerkrankungen relevant. Der Bereich um den After wird in einer körperlichen Untersuchung betrachtet. Eine Untersuchung des Afters und Enddarms mit dem Finger kann sich anschließen. Weiterführende diagnostische Maßnahmen sind beispielsweise eine Darmspiegelung, um Veränderungen im Dickdarm zu erkennen, oder ein Abstrich, um Krankheitserreger nachzuweisen. Die Untersuchung einer Stuhlprobe oder einer Blutprobe im Labor kann weitere Informationen bringen.
Neben den allgemeinen, lindernden Maßnahmen bei Analschmerzen kommen oft spezifische Behandlungsmethoden für das jeweilige Krankheitsbild zum Einsatz.
Die Behandlung der Hämorrhoiden richtet sich nach dem Schweregrad. Allgemein helfen lindernde Maßnahmen wie den Stuhl weich halten (Ernährung mit Ballaststoffen und viel Flüssigkeit), Kühlen, Sitzbäder und Salben. Mäßig vergrößerte Hämorrhoiden können vom Arzt durch die Injektion eines Wirkstoffes verödet werden (Sklerosierung). Zur Behandlung können auch Gummibänder angebracht werden (Gummibandligatur), damit das abgeschnürte Gewebe abstirbt und nach einiger Zeit abfällt. In schwereren Fällen kommt eine Operation der Hämorrhoiden in Betracht. Hierbei kommen neben klassischen Operationsverfahren auch moderne Methoden wie die OP mit einem Klammer-Naht-Instrument (Stapler) zum Einsatz.
Bei einer akuten Analfissur wird eine Behandlung mit Salben durchgeführt. Als Bestandteil der Salben können Wirkstoffe zur Schließmuskelentspannung, zur Schmerzlinderung oder zur Betäubung zum Einsatz kommen. Wie bei Hämorrhoiden gilt es den Stuhl weich zu halten (Ballaststoffe, Flüssigkeitsaufnahme), gegebenenfalls verschreibt der Arzt spezielle abführende Mittel wie Macrogol. Auch die Anwendung von Sitzbädern wirkt lindernd. Wichtig ist zudem eine gute Hygiene durch Reinigung des Afters nach dem Toilettenbesuch mit lauwarmem, klarem Wasser. Bei einer länger andauernden Analfissur kann eine Operation notwendig werden.
Wie bei einer Analfissur können pflegende und schmerzlindernde Salben, die richtige Konsistenz des Stuhls und Sitzbäder helfen. Bei schweren Verletzungen wie einem Dammriss kann es erforderlich sein, eine Operation durchzuführen.
Ein Abszess wird üblicherweise eröffnet und der Eiter abgelassen. Dazu kann ein Einstich mit einer Kanüle (Punktion) reichen, in anderen Fällen wird die Eiterhöhle mit dem Skalpell aufgeschnitten. Die Schmerzen lassen im Anschluss meist rasch nach. Ist der Abszess klein, kann das Auftragen einer Salbe mit Teer als Inhaltsstoff genügen. Antibiotika können zusätzlich eingesetzt werden, um die Bakterien zu bekämpfen.
Eine Fistel (Entzündungskanal) wird normalerweise durch eine Operation beseitigt. Zuvor wird in vielen Fällen ein Faden in die Fistel eingebracht, um die Entzündung zum Abheilen zu bringen und auszutrocknen. Das verhindert auch dortige Abszesse. Nach einigen Wochen bis Monaten kann dann operiert werden. Die Fistel wird entweder gespalten oder herausgenommen.
Eine Steißbeinfistel wird operiert. Die Fistel wird, gegebenenfalls mitsamt Abszess, eröffnet oder das Gewebe möglichst vollständig herausgeschnitten. Im Anschluss erfolgt für einige Monate eine offene Wundbehandlung. Eine weitere Möglichkeit, das sogenannte Pit Picking, besteht darin, aufwändig alle einzelnen Fistelgänge herauszutrennen.
Die Thrombose verschwindet im Normalfall auch ohne Zutun nach Tagen bis Wochen wieder. Die Beschwerden lassen sich durch schmerzstillende Salben oder gängige Schmerzmedikamente lindern. Einfache Maßnahmen wie Kühlen oder weicher Stuhl (Verzehr vieler Ballaststoffe und hohe Flüssigkeitszufuhr) helfen ebenso. In Ausnahmefällen kann eine operative Eröffnung der Analthrombose angezeigt sein.
Der Schließmuskelkrampf geht nach Minuten von selbst zurück. Die akuten Beschwerden können durch Maßnahmen wie Wärme, Aftermassage, Lockerungsbewegungen oder Hinhocken gebessert werden. Auch Medikamente wie Nitroglycerin oder Salbutamol können den Schließmuskel entkrampfen.
Verschiedene Maßnahmen können zu einer Besserung der Schmerzen am Steißbein führen. Dazu gehören Schmerzmittel, Sitzbäder, Physiotherapie, Verwendung eines Sitzringes oder auch eine Psychotherapie. Diskutiert wird, ob eine Operation die Beschwerden reduzieren kann.
Sexuell übertragbare Erkrankungen durch Bakterien (wie Chlamydienbefall oder Tripper) werden durch Antibiotika behandelt. Dabei sollten unbedingt die Sexualpartner ebenfalls untersucht und, falls sie auch betroffen sind, behandelt werden. Herpes am After lässt sich durch antivirale Mittel bessern.
Die Beschwerden durch die chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen lassen sich meist durch die richtige Ernährung, Maßnahmen zur Stressbewältigung und Medikamente zur Minderung der Entzündung in den Griff bekommen. In besonders schweren Fällen, die sich mit diesen Maßnahmen nicht bessern lassen, oder bei Komplikationen kann eine Operation erforderlich sein.
Die Behandlung ist abhängig von der Ursache. Bei einer Infektion des Enddarms durch Bakterien kommen beispielsweise Antibiotika zum Einsatz.
Die Therapie erfolgt normalerweise symptomatisch durch lindernde Maßnahmen, zum Beispiel Weichhalten des Stuhls durch Ballaststoffverzehr und viel Flüssigkeit.
Die Behandlung der Enddarmkrämpfe richtet sich hauptsächlich nach der Ursache beziehungsweise der auslösenden Erkrankung.
Ein bestehender Kotstau kann durch die Gabe von abführenden Medikamenten wie Macrogol, durch einen Einlauf oder durch Beseitigung per Hand gelöst werden. In vereinzelten Fällen ist eine Operation notwendig. Gegen die Schmerzen helfen Medikamente.
Der Vorfall von Gewebe aus dem After wird operativ behandelt. Überschüssiges Gewebe von Hämorrhoiden wird entfernt und gegebenenfalls der Mastdarm nach oben gezogen und am Steißbein festgenäht.
Bei einem Hautausschlag am After ist es erforderlich, möglichst die Auslöser zu vermeiden. Der After sollte nur mit Wasser gereinigt werden, Kratzen sollte unterlassen werden. Je nach Ursache können Zinksalbe oder Cortisonsalbe eine Besserung herbeiführen. Sitzbäder wirken ebenfalls lindernd.
Führen die Hautfalten am After zu Beschwerden, können sie mit Zinksalbe behandelt werden oder chirurgisch entfernt werden.
Medikamente wie Antibiotika (gegen Bakterien) oder 5-α-Reduktase-Hemmer, α-Blocker oder Schmerzmittel werden zur Behandlung der Prostatitis eingesetzt. Ebenfalls helfen pflanzliche Arzneien, Wärmebehandlungen oder körperliche Aktivität.
Wichtige Behandlungsmethoden bei After- oder Mastdarmkrebs sind Operation, Strahlentherapie und Chemotherapie.
Lindernde Maßnahmen wie Ausspülen des Afters mit klarem Wasser und Auftragen von pflegenden Ölen können dabei helfen, das Brennen zu überstehen. Damit die Problematik nicht erneut auftritt, sollte zu scharfes oder anderweitig reizendes Essen gemieden werden. Der Versuch, bestimmte Lebensmittel auszulassen, kann hier entsprechende Erkenntnisse bringen.
Voraussetzung für einen gesunden, schmerzfreien und beschwerdelosen After ist eine gut funktionierende Stuhlausscheidung. Diese kann durch die richtige Ernährung mit reichlich Ballaststoffen (etwa in Vollkornlebensmitteln, Obst, Gemüse) und ausreichender Flüssigkeitszufuhr unterstützt werden. Körperliche Bewegung beugt der Entwicklung vieler Afterkrankheiten ebenfalls vor. Abführmittel sind besonders bei längerer Einnahme kontraproduktiv und sollten besonderen Fällen vorbehalten sein. Eine Absprache mit dem Arzt ist immer ratsam. Beim Stuhlgang kann ständiges Pressen zu Erkrankungen wie vergrößerten Hämorrhoiden führen – man sollte eher auf die Hinweise des Körpers hören und dem Toilettenreiz bei Bedarf ohne Druck und Hektik nachgehen. Gerade bei Afterbeschwerden ist es empfehlenswert, die Darmöffnung nach erfolgter Ausscheidung nicht mit kratzigem Toilettenpapier sauber zu reiben, sondern mit klarem Wasser zu reinigen. Weil Duft- und Reinigungsstoffe die Analhaut reizen können, sollten weder Seife oder Waschlotion noch feuchtes Toilettenpapier angewendet werden.
Bei leichten Analbeschwerden helfen oft Salben oder Sitzbäder mit pflanzlichen Zusätzen (Hamamelis, Eichenrinde, Kamille). Zu beachten ist, dass beispielsweise Kamille bei manchen Menschen allergische Reaktionen auslöst. Trotz einer Eigenbehandlung ist es wichtig, bleibende oder stärkere Afterschmerzen im Zweifelsfall beim Arzt abzuklären.
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aktualisiert am 05.10.2022