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Prof. Dr. Walther Schmiedt ist Gefäßchirurg in Mainz.
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Arterielle Verschlusskrankheit “Schaufensterkrankheit“
Die hochgradigen Gefäßverengungen (Stenosen) oder Verschlüsse der Schlagadern (Arterien) verursachen schwere Durchblutungsstörungen.
Wenn die Arterien der Becken-, Oberschenkel- und Unterschenkeletage betroffen sind, reicht die Durchblutung für eine normale Aktivität nicht mehr aus. Unter solchen Umständen gelangt nach einer Gehstrecke von 200 Metern oder weniger nicht mehr genügend Blut und damit Sauerstoff in die Beinmuskulatur und es treten Schmerzen auf, typischerweise in der Wade (manchmal auch im Gesäß und Oberschenkel). Die Schmerzen sind so heftig, dass sie den Kranken zwingen, stehen zu bleiben. Nach einer Weile in Ruhe vergehen die Schmerzen wieder und der Kranke kann weiter gehen. Damit dieses abrupte Stehenbleiben nicht so auffällig wirkt, schaut man eben in ein Schaufenster, daher der Name: „Schaufensterkrankheit“
Raucherbein und Diabetischer Fuß
In einem fortgeschrittenen Stadium der „Schaufensterkrankheit“ reicht die Durchblutung nicht einmal mehr zur Schmerzfreiheit in Ruhe, d.h., der Kranke wacht nachts auf wegen unerträglicher Schmerzen in den Waden und Füßen. Eventuell besteht sogar ein Dauerschmerz. Bei Fortschreiten der Erkrankung treten sogar eine Blau- oder Schwarzverfärbung von Zehen oder Geschwüre am Unterschenkel und den Füßen auf, Alarmzeichen für einen drohenden Verlust des Beines.
Gerade mit der allgemeinen Zunahme der Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kommt es immer häufiger zum sogenannten „Diabetischen Fuß“, d.h. schweren Entzündungen oder sogar zum Absterben von Zehen, sodass hier die Amputation droht, wenn nicht eine rasche gefäßmedizinische Behandlung erfolgt.
Wiederherstellung der Durchblutung Revaskularisation
Eine Wiederherstellung der Durchblutung kann durch Kathetertechniken im Rahmen der interventionellen Radiologie, ähnlich wie bei einer Herzkatheteruntersuchung, erfolgen, also Aufdehnung mit Ballonkathetern oder Einbringen von Gefäßstützen (Stents), angefangen von der Beckenetage bis zu den Fußarterien. Dies kann meist ambulant durchgeführt werden.
Wenn dies nicht gelingt oder wegen bestimmter Gefäßveränderungen nicht möglich ist, muss man mit einer Bypassoperation, also Umgehung des erkrankten Gefäßabschnitts die Durchblutung wiederherstellen. Dies ist dann schon aufwändiger und erfordert einen Krankenhausaufenthalt von mindestens ein bis zwei Wochen.
Vorbeugung des Schlaganfalls
Eine weitere Bedrohung stellt die ebenfalls durch die Arteriosklerose bedingte Verengung der Halsschlagader = Arteria carotis dar, welche einen Schlaganfall mit schwerer Invalidität oder Tod zur Folge haben kann. Auch hier kann man durch eine Operation, d.h. Ausschälung der Gefäßinnenhaut und einer Erweiterungsplastik der Halsschlagader die Gefahr eines Schlaganfalls weitgehend abwenden, in Allgemeinnarkose oder örtlicher Betäubung möglich. Manchmal ist auch die Einbringung eines Stents in die Halsschlagader möglich.
Aortenaneurysma
Risikofaktoren der Arteriosklerose wie Tabakrauch, hoher Blutdruck und hohes Cholesterin können neben den oben genannten Verengungen von Blutgefäßen auch zum Gegenteil, nämlich einer Erweiterung der Arterien führen, wenn eine entsprechende Veranlagung hinzukommt. Am häufigsten ist die Aussackung der (großen) Hauptschlagader (Aorta), genannt Aortenaneurysma, meist in der Bauchaorta, gelegentlich auch in der Brustaorta (Thorakale Aorta).
Die in der Regel unbemerkte, weil schmerzlose Größenzunahme kann ab einer bestimmten Ausdehnung zum Platzen (Ruptur) und damit zur inneren Verblutung führen, die Notoperation ist nur noch in ca. 50% erfolgreich.
Der geplante Bauchaortenersatz, ob als offene Operation oder als schonender minimalinvasiver endovaskulärer Eingriff mit einer Stentprothese, ist heutzutage mit einer Komplikationsrate von weniger als 3 % auch bei alten Patienten machbar.
Ob die – schonende - endovaskuläre Stentprothesenimplantation (eigene Erfahrung seit 1994) oder die übliche offene Operation (eigene Erfahrung seit 1982) möglich ist, wird nach der Diagnostik – Computertomographie (CT) entschieden.
6. Venen – Krampfader-Chirurgie
Das weit verbreitete Krampfaderleiden (Varizen) ist eine Volkskrankheit und wird in unserem Gefäßzentrum mit der klassischen Venenoperation, in der Regel ambulant behandelt. In speziellen Fällen ist auch die stationäre Behandlung möglich. Seitenastvarizen können minimalinvasiv durch kleine Schnitte und kosmetisch unauffällig (Miniphlebektomie) in örtlicher Betäubung ambulant entfernt werden. Die minimalinvasiven Methoden der Radiowellen-Frequenz-Ablation, Laser- oder Dampf-Sklerosierung werden in Kooperation mit der Hautklinik der Universitätsmedizin Mainz durchgeführt.
7. Dialyse-Shunt-Chirurgie
Im Gefäßzentrum werden sowohl Dialysekatheter implantiert, als auch primäre arteriovenöse Fisteln, z. B. Brescia-Cimino etc. angelegt. In speziellen Fällen werden auch (biologische) Gefäßprothesen eingesetzt.
8. Wunden
Viele chronische Wunden an den Beinen, seit Wochen und Monaten bestehend, sind auf Durchblutungsstörungen des venösen oder arteriellen Gefäßsystems oder einer Kombination aus Beidem zurückzuführen. Eine gezielte Diagnostik kann die wahren Ursachen aufdecken und eine entsprechende Therapie in Gang setzen. Die moderne Wund-Therapie wird nach den Vorgaben des „Wundnetz Rheinland-Pfalz“ durchgeführt. In speziellen Fällen werden die Methoden der Plastischen Chirurgie (Prof. Dr. Menke) für den Wundverschluss angewandt.
9. Minimalinvasive Therapie
Viele Gefäßerkrankungen sind bei entsprechender (anatomischer) Eignung auch durch schonende Katheter-Eingriffe (Aufdehnung mit Ballonkathetern, Stents, Stentprothesen) behandelbar, Durchführung in Zusammenarbeit mit der Klink für Radiologie, Chefarzt Privatdozent Dr. J. Balzer
s. Leistungsspektrum