Abgeschlagenheit beschreibt einen Zustand, in dem sich eine Person allgemein geschwächt, energielos, erschöpft und müde fühlt. Das körperliche und geistige Leistungsvermögen ist vermindert. Diese Empfindung stellt sich einerseits nach anstrengenden Tätigkeiten ein, andererseits führen viele Erkrankungen zu einer Abgeschlagenheit.
Wer sich abgeschlagen fühlt, leidet üblicherweise unter den folgenden Symptomen:
Abgeschlagenheit geht über die „reine“ Müdigkeit hinaus, da weniger das Bedürfnis zu schlafen im Vordergrund steht als vielmehr das Schwächegefühl und die Leistungsminderung. Der Begriff Abgeschlagenheit steht in engem Zusammenhang mit Erschöpfung.
Abgeschlagenheit kann akut und kurzfristig auftreten, aber bei einigen Erkrankungen auch lange bestehen bleiben und chronisch werden.
Die Abgeschlagenheit kann das Resultat einer Anstrengung sein – egal ob körperlich oder psychisch. Sie findet sich aber auch als Symptom bei verschiedensten Erkrankungen.
Infektionskrankheiten führen zu vielfältigen Symptomen, die entstehen, wenn das Abwehrsystem tätig wird und die eingedrungenen Krankheitserreger bekämpft. Überwiegend entwickeln sich akute Beschwerden, die sich im Laufe von Tagen oder wenigen Wochen wieder bessern. Das ist aber von Krankheit zu Krankheit verschieden.
Einige der vielen Infektionen, die häufig mit Abgeschlagenheit einhergehen, sind:
Die echte Grippe (Influenza) kommt durch eine Infektion mit Influenzaviren zustande. Die Ansteckung erfolgt über Tröpfchen, die erkrankte Personen durch Niesen, Husten, Atmen oder Sprechen weitergeben. Die Krankheit kann auch über verunreinigte Gegenstände übertragen werden, auf denen sich Sekretreste beziehungsweise Viren befinden. Die Grippe führt zu Fieber, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Schüttelfrost, Halsschmerzen und trockenem Husten sowie Kopf- und Gliederschmerzen.
Eine Erkältung wird durch verschiedene Arten von Viren hervorgerufen, die zu einer meist weniger ausgeprägten Erkrankung führen als die Grippe-Erreger. Häufig wird die Erkältung als grippaler Infekt bezeichnet. Sie zeigt sich häufig durch eine laufende Nase, mäßiges Fieber, Schlappheit oder auch Kopf- und Gliederschmerzen.
Die Erkrankung durch das Coronavirus SARS-CoV-2 zeigt verschiedenartige und unterschiedlich starke Symptome wie Abgeschlagenheit, Fieber, Schüttelfrost, Halsschmerzen, Husten, Geruchsverlust oder Atemnot. Nach überstandener Infektion können jedoch auch weiterhin Symptome bestehen bleiben (Post-COVID-Syndrom). Diese Langzeitfolgen können unter anderem Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Erschöpfung, Atemnot, Husten, Kopf- und Gliederschmerzen, Riechstörungen, Konzentrationsprobleme oder seelische Störungen wie Depressionen umfassen.
Die Entzündung der Nasennebenhöhlen wird häufig durch Viren hervorgerufen und kann einen akuten oder chronischen Verlauf nehmen. Typische Beschwerden sind ein Druck im Kopf, Kopfschmerzen, Probleme bei der Nasenatmung, Sekretabgang im Rachen, Geruchsstörungen, Abgeschlagenheit oder Fieber.
Bei einer Lungenentzündung kommt es üblicherweise zu Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl sowie Husten (erst trocken und später mit Eiterabgang), Schmerzen innerhalb der Brust und Luftnot. Eine solche typische Lungenentzündung entwickelt sich oft nach einem Atemwegsinfekt mit Schnupfen oder Halsschmerzen. Es gibt aber auch atypische Lungenentzündungen mit geringer ausgeprägten, langsamer entstehenden Symptomen.
Solche Entzündungen am Herz können durch Krankheitserreger verursacht werden oder nicht infektiös sein. Für eine Herzmuskelentzündung (Myokarditis) sind häufig Viren verantwortlich. In vielen Fällen zeigen sich Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Schwächegefühl oder auch Brustschmerzen oder Herzrhythmusstörungen. Die Herzinnenhautentzündung (Endokarditis) entsteht oft durch Immunreaktionen. Sie führt meist zu Fieber, Schüttelfrost, Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Schwäche, Herzrasen oder auch Gewichtsabnahme oder Gelenkschmerzen. Herzentzündungen können gefährliche Komplikationen nach sich ziehen.
Die Gürtelrose entsteht, wenn Windpockenviren (Varizella-Zoster-Viren, VZV) nach einer früheren Infektion irgendwann erneut aktiviert werden. Bei einer Gürtelrose kommt es zu Schmerzen sowie Knötchen- und Bläschenbildung in einem Hautbereich, der auf eine Hälfte des Körpers begrenzt ist. Die Gürtelrose kündigt sich etwa zwei bis drei Tage davor durch Anzeichen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Krankheitsgefühl und leichtes Fieber an (Prodromalstadium). Hierbei kommt es oft schon zu unangenehmen Empfindungen oder Schmerzen in dem Hautbereich.
Das Pfeiffersche Drüsenfieber entsteht bei einer Infektion mit dem Epstein-Barr-Virus (EBV). Vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen kommt es oft zu einem leichten oder unbemerkten Krankheitsverlauf. Allerdings kann es auch zu einer schweren Erkrankung mit Rachen- und Mandelentzündung, Halsschmerzen und Beschwerden beim Schlucken kommen. Typisch ist eine sehr ausgeprägte Abgeschlagenheit, körperliche Schwäche und Müdigkeit sowie Antriebslosigkeit. Das kann auch dann auftreten, wenn vorher kaum oder keine Rachensymptome vorhanden waren. Diese Abgeschlagenheit kann über Monate bestehen bleiben, auch wenn sie sich in der Regel nach ein bis zwei Wochen bessert. Das Pfeiffersche Drüsenfieber kann zu bedrohlichen Komplikationen wie beispielsweise einem Milzriss mit schwerer innerer Blutung (aufgrund der geschwollenen Milz) oder einer Gehirnentzündung führen.
Ein Harnwegsinfekt beziehungsweise eine Blasenentzündung entsteht in aller Regel nach einer bakteriellen Infektion, die bei Frauen häufiger als bei Männern entsteht. Neben Schmerzen und Brennen beim Harnlassen, häufigem Harndrang, Schmerzen im Unterbauch oder auch Blut im Urin kann es zu allgemeineren Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl oder Fieber kommen.
Herpes kann vor allem in Form von Lippenherpes (meist durch das Herpes-simplex-Virus Typ 1) oder Genitalherpes (meist durch das Herpes-simplex-Virus Typ 2) auftreten. Bei einer neuen Infektion mit diesen Herpesviren können mehr oder weniger starke Allgemeinsymptome von Abgeschlagenheit über Krankheitsgefühl und Fieber bis hin zu Kopfschmerz in Erscheinung treten. Der Herpesbefall äußert sich an Lippe oder Genitalien anfänglich durch ein juckendes, kribbelndes Gefühl. Dann kommt es zu einer Entwicklung von Bläschen, die im Verlauf aufreißen und eine Flüssigkeit freisetzen, die Viren enthält. Bei Herpes simplex kann es von Zeit zu Zeit wieder zu einer Aktivierung mit erneuter Bläschenentwicklung kommen, wobei dann meist keine nennenswerten Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit auftreten.
Eine Hirnhautentzündung wird meist durch Bakterien ausgelöst, kann aber auch durch Viren oder andere Krankheitserreger bedingt sein. Es kommt zu Fieber, starker Abgeschlagenheit und Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit und zu einem steifen Nacken. Weitere Symptome können unter anderem Übelkeit und Erbrechen, gestörtes Bewusstsein, Lethargie, Lichtempfindlichkeit, Krampfanfälle oder Lähmungserscheinungen sein. Bei Hirnhautentzündungen drohen gravierende Folgeschäden am Nervensystem, die Erkrankung ist lebensbedrohlich.
Die Entzündung des Gehirngewebes entsteht am häufigsten durch Viren, kann aber auch durch andere Krankheitserreger verursacht werden. Fehlreaktionen des Immunsystems gegen körpereigenes Gewebe (Autoimmunreaktionen) stellen eine weitere mögliche Ursache dar. Eine Enzephalitis verursacht innerhalb kurzer Zeit Abgeschlagenheit, Krankheitsgefühl, Schwächung und starkes Fieber, Kopfschmerzen und Bewusstseinstrübungen oder Bewusstseinsverlust. Krampfanfälle und Ausfälle im Nervensystem (beispielsweise in Form von Lähmungen oder Sehstörungen) oder Übelkeit und Erbrechen können ebenfalls auftreten. Die Gehirnentzündung kann einen tödlichen Ausgang nehmen und bleibende Schäden und Ausfälle im Gehirn hinterlassen.
Die Toxoplasmose ist eine Infektionskrankheit durch den parasitischen Einzeller Toxoplasma gondii. Meist verursacht die Infektion keine Symptome, sie kann aber zu einem mit Grippe vergleichbarem Krankheitsbild mit Fieber, Krankheitsgefühl, Abgeschlagenheit und geschwollenen Lymphknoten führen. Bei Menschen mit geschwächtem Immunsystem, etwa HIV-Patienten, kann die Toxoplasmose (nach Neuinfektion oder erneuten Aktivierung einer vorherigen Infektion) lebensbedrohlich werden. Infiziert sich eine Schwangere erstmals mit dem Erreger, kann dies schwere Folgen für das Kind haben.
Eine Infektion mit HIV führt in einem großen Teil der Fälle anfangs zu unspezifischen Beschwerden, die sich im Laufe des ersten Monats nach der Ansteckung bemerkbar machen. Es kommt zu Abgeschlagenheit, Fieber, Muskel- und Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen und Appetitverlust. Häufig zeigt sich auch eine Entzündung im Rachen, ein Hautausschlag oder eine Lymphknotenschwellung. Nach einer langen Zwischenzeit kommt es zu einer fortgeschrittenen, schwerwiegenden Schwächung des Immunsystems (AIDS). Das kann heutzutage durch die Behandlung mit Medikamenten verhindert werden.
Bei einem Abszess bildet sich durch eine meist bakterielle Infektion eine entzündliche Eiterhöhle im Gewebe. Der Abszess äußert sich durch Schmerzen. Unter der Haut liegende Abszesse führen zu Schwellungen und Rötungen. Besonders bei einem ausgedehnten Abszess oder bei einem Abszess in einem Organ kann es zu allgemeinen Beschwerden mit Fieber, Abgeschlagenheit oder Krankheitsgefühl kommen.
Die Sepsis (auch Blutvergiftung genannt) ist eine lebensgefährliche Komplikation, die sich meist aus einer Infektion mit Bakterien entwickelt. Es kommt zu einer über den ganzen Körper verteilten Reaktion des Abwehrsystems, die ein Multiorganversagen nach sich zieht. Entwickelt sich eine Sepsis, fühlt sich der Patient sehr abgeschlagen und krank, hat Herzrasen und eine beschleunigte Atmung und oft Fieber und Schüttelfrost mit erhitzter Haut. Manchmal kann die Körpertemperatur auch vermindert sein. Ein niedriger Blutdruck oder Bewusstseinsstörungen und Verwirrtheit können ebenfalls auftreten. Außerdem verursacht die ursprüngliche Infektionskrankheit weitere Symptome.
Liegt eine Infektion mit Bakterien vor, dann lässt sich diese durch die Gabe von Antibiotika behandeln. Gegen einige Viren, Parasiten oder Pilze als Erreger existieren weitere spezielle Medikamente. Darüber hinaus wird bei Infektionskrankheiten eine Behandlung der Symptome durchgeführt. Gängige Mittel gegen Entzündungen und Schmerzen wie Paracetamol, Ibuprofen oder Acetylsalicylsäure (ASS) helfen in vielen Fällen. ASS ist allerdings nicht zur Behandlung bei Kindern geeignet. Weiterhin kommen Hausmittel und allgemeine, einfache Behandlungsverfahren zum Einsatz. Einige Infektionskrankheiten erfordern spezielle Maßnahmen. Zum Beispiel muss bei einem Abszess die Entzündungskammer eröffnet werden, damit der Eiter herausfließen kann. Schwerwiegende, gefährliche Erkrankungen wie Gehirn- und Hirnhautentzündung oder Sepsis (Blutvergiftung) machen eine Intensivbehandlung im Krankenhaus erforderlich.
Bei einer Herzinsuffizienz (Herzmuskelschwäche) pumpt das Herz das Blut zu schwach, damit alle Gewebe und Organe des Körpers mit genügend Sauerstoff versorgt werden können. Die Herzinsuffizienz entsteht aus verschiedenen Erkrankungen des Herz-Kreislauf-Systems oder anderer Organe. Die Herzschwäche zeigt sich durch eine fortschreitende körperliche Schwächung, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Kurzatmigkeit und Flüssigkeit in den Beinen, oft auffällig an den Knöcheln, oder weiteren Körperteilen (Ödeme). Beschleunigter Puls, vermehrter nächtlicher Harndrang, Husten oder Gewichtszunahme können weitere Folgen sein.
Ein Herzinfarkt ist eine Minderdurchblutung im Herzmuskel. Zu den wichtigsten Symptomen zählen Schmerzen und ein verengendes Gefühl in der Brust, Kaltschweißigkeit, Atemnot, Angst oder Übelkeit und Erbrechen. Abgeschlagenheit und Müdigkeit kommt eine untergeordnete Bedeutung zu. Frauen haben in vielen Fällen abweichende Symptome bei einem Herzinfarkt, weshalb Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Übelkeit und Erbrechen, Kurzatmigkeit, Schwitzen, Oberbauch- oder Rückenschmerzen im Vordergrund stehen können. Wird ein Herzinfarkt vermutet, handelt es sich um einen Notfall, bei dem ein sofortiger Notruf erforderlich ist (Telefonnummer 112 in Europa).
Herzrhythmusstörungen lassen sich unterteilen in Probleme mit zu langsamem Herzschlag (Bradykardie) und zu schnellem Herzschlag (Tachykardie). Beide Fälle können zu Abgeschlagenheit, Schwäche und Müdigkeit führen, da das normale Weiterbefördern des Blutes durch das Herz beeinträchtigt ist. Neben der verringerten körperlichen Leistungsfähigkeit kann es bei den Rhythmusstörungen zu Symptomen wie Schwindel, Atemnot, Schmerzen im Herzbereich oder einem auffällig veränderten Herzschlag kommen, den die Betroffenen bemerken. Mit Medikamenten, einem Herzschrittmacher oder einem ähnlichen Gerät (implantierbarer Defibrillator) lassen sich die Rhythmusstörungen meist unter Kontrolle bringen.
Eine Abgeschlagenheit kann auch die Folge von COPD (chronisch-obstruktiver Lungenerkrankung) sein. Diese meist durch Rauchen bedingte Erkrankung verursacht aufgrund einer chronischen Verengung der Bronchien Probleme bei der Atmung. Anfälle von Husten und Auswurf gehören ebenfalls zu den Symptomen der Erkrankung, die nicht rückgängig gemacht werden kann und meist im Laufe der Zeit fortschreitet. Besonders bei einer akuten Phase der Verschlimmerung (Exazerbation) machen sich Abgeschlagenheit und Müdigkeit oder auch Fieber bemerkbar.
Weitere Lungenkrankheiten (wie Lungenfibrose, Lungenkrebs, Lungenentzündung, Lungenemphysem oder Sarkoidose) führen gleichermaßen zu Schwächung und Abgeschlagenheit neben Atembeschwerden und Luftnot.
Die Behandlung der einzelnen Lungenerkrankungen ist unterschiedlich. Wichtig ist der Verzicht auf das Rauchen. In einigen Fällen empfiehlt sich die Gabe von Sauerstoff. Bei einigen Krankheiten sind Medikamente wie Cortison oder immunhemmende Mittel (Immunsuppressiva) sinnvoll. Eine COPD (chronisch-obstruktive Lungenerkrankung) lässt sich mit Wirkstoffen behandeln, die die Bronchien erweitern. Diese Mittel werden meist inhaliert.
Enthält das Blut zu wenig roten Blutfarbstoff (Hämoglobin), dann besteht eine Anämie oder Blutarmut. Das Hämoglobin ist Bestandteil der roten Blutkörperchen und sorgt für den Sauerstofftransport von der Lunge zu den Körperzellen und für den Kohlenstoffdioxid-Transport in umgekehrter Richtung. Die Blutarmut zeigt sich je nach Schwere durch Leistungsschwäche, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Hautblässe, Schwindelgefühl und Kurzatmigkeit. Die Ursachen einer Anämie sind unterschiedlich und reichen von Eisenmangel über einen Vitamin-B12-Mangel bis hin zu einem Blutverlust. Entsprechend der Ursache muss eine Behandlung durchgeführt werden, zum Beispiel eine vermehrte Eisenzufuhr im Fall eines Eisenmangels.
Bluthochdruck (arterielle Hypertonie) wird oftmals nicht bemerkt und kann damit gefährlich werden, weil er lange nicht behandelt wird. Viele Menschen mit hohem Blutdruck haben den Eindruck, munter, leistungsfähig und bei bester Gesundheit zu sein, obwohl der Druck bereits fortschreitende Auswirkungen auf das Herz-Kreislauf-System hat. Hier drohen unter anderem Schlaganfall oder Herzinfarkt. Klarheit bringt eine regelmäßige Blutdruckmessung. Dennoch kann sich ein hoher Blutdruck durch unspezifische Anzeichen bemerkbar machen. Möglich sind Schwindel, Kopfschmerzen, Ohrgeräusche (Tinnitus), Schlafstörungen, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Unruhe oder wiederholtes Nasenbluten.
Um einem Bluthochdruck entgegenzuwirken, sind gesundes Essen und regelmäßige Bewegung wichtig. Lassen sich die Blutdruckwerte damit nicht bessern, können Medikamente zur Drucksenkung eingesetzt werden.
Ein niedriger Blutdruck (Hypotonie) fällt ebenfalls nicht immer mit Symptomen auf. Häufig kommt es jedoch zu Müdigkeit, Schlappheit und Abgeschlagenheit, Unkonzentriertheit, Schwindel, schnellem Herzschlag oder Kopfschmerzen. Eine kühle, blasse Haut, Atemschwierigkeiten, Appetitlosigkeit oder Ohrensausen sowie ein kurzzeitiges „Sternesehen“ nach schnellem Aufstehen können weitere Folgen sein. Am häufigsten findet sich ein niedriger Blutdruck bei jungen Frauen mit geringem Körpergewicht. Der niedrige Druck ist nur selten bedenklich und kann meist durch einfache Maßnahmen wie regelmäßige körperliche Aktivität normalisiert werden.
Erkrankungen und Schäden der Leber führen häufig dazu, dass Patienten sich müde, abgeschlagen und leistungsschwach fühlen. Es handelt sich um typische Auswirkungen, die manchmal im übertragenen Sinne auch „Schmerz der Leber“ genannt werden, denn sie sind als Anzeichen vergleichbar mit Schmerzen an anderen Organen. Schmerzen im Bereich der Leber im rechten Oberbauch können dennoch vorkommen, entstehen aber außerhalb des Organs in der Leberkapsel. Weitere Hinweise auf Störungen in der Leber können Appetitverlust, Juckreiz, dunkler Urin, heller Stuhlgang oder eine Gelbfärbung an Augen und Haut (Gelbsucht) sein. Besonders zu erwähnen sind folgende Krankheitsbilder:
Die Leberentzündung entsteht durch eine Virusinfektion (Virushepatitis, zum Beispiel durch das Hepatitis-Virus A, B oder C), durch hohen Alkoholkonsum (alkoholische Hepatitis) oder durch eine Erkrankung, bei der das eigene Abwehrsystem Lebergewebe angreift (Autoimmunhepatitis).
Die Leberverfettung kann nach den Ursachen in alkoholische Fettleber und nichtalkoholische Fettleber unterteilt werden. Bei der nichtalkoholischen Fettleber handelt es sich oft um die Folge von schlechten Blutfettwerten aufgrund einer stark fetthaltigen Ernährung, sie kann jedoch auch auf andere Weise entstehen. Die Fettleber zeigt oft lange keine Symptome oder führt nur zu Beschwerden, die Betroffene nicht mit der Leber in Verbindung bringen, wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit. Aus der Fettleber kann sich eine Leberentzündung (Fettleber-Hepatitis) und eine Leberzirrhose entwickeln.
Die Leberzirrhose entsteht, wenn das Lebergewebe vernarbt. Zu einer Zirrhose kommt es im Laufe von schwerwiegenden Erkrankungen der Leber wie einer chronischen Hepatitis (Leberentzündung) oder alkoholbedingten Schäden nach jahrelangem Trinken. Die Leberzirrhose kann nicht nur zu den beschriebenen Anzeichen von Lebererkrankungen von Abgeschlagenheit bis Gelbsucht führen, sondern auch weitere Auswirkungen wie Gewichtsverlust, einen charakteristischen Geruch der Atemluft, typische Hauterscheinungen, Krampfadern in der Speiseröhre (Ösophagusvarizen) mit der Gefahr von lebensbedrohlichen Blutungen oder ein Leberkoma nach sich ziehen.
Bei der Leberfibrose handelt es sich um eine Vorstufe der Zirrhose, bei der es bereits zu einem Umbau des Lebergewebes in Bindegewebe beziehungsweise Narbengewebe kommt.
Bei diesen und anderen Lebererkrankungen ist es wichtig, auf Alkohol komplett zu verzichten und sich ausgewogen, gesund und fettarm zu ernähren.
Eine Schilddrüsenunterfunktion bedeutet, dass die Schilddrüsenhormone T3 und T4 in zu geringer Menge ausgeschüttet werden. Das führt zu einer Reihe von Symptomen wie Abgeschlagenheit, Müdigkeit, körperlicher Schwäche und verringerter Leistungsfähigkeit, Gewichtszunahme, häufigem Kältegefühl, Konzentrationsproblemen, brüchigem Haar und trockener Haut, Verstopfung oder depressiver Stimmungslage. Die Schilddrüsenunterfunktion entsteht am häufigsten durch eine Form von chronischer Entzündung des Organs, die Hashimoto-Thyreoiditis. Die Unterfunktion kann durch dauerhafte Einnahme von Schilddrüsenhormonen gut behandelt werden.
Diabetes mellitus oder Zuckerkrankheit ist eine Stoffwechselstörung, bei dem das Hormon Insulin nicht richtig im Körper wirkt oder es nicht genügend ausgeschüttet wird. Anzeichen für einen Diabetes mellitus sind ständiges Durstgefühl und wiederholter Harndrang, Abgeschlagenheit und Müdigkeit, Appetitminderung oder gesteigerter Appetit. Betroffene nehmen häufig an Gewicht ab oder zu. Der Diabetes kann jedoch noch viele weitere Symptome und Folgen nach sich ziehen. Neben einem gesunden Lebensstil mit der richtigen Ernährung und ausreichend körperlicher Aktivität können je nach Erkrankungstyp auch Medikamente gegen den Diabetes oder das Spritzen von Insulin zur Behandlung erforderlich sein.
Eine Funktionsstörung der Nebenniere (in der Nebennierenrinde) führt zu der Erkrankung Morbus Addison. Hormone wie Cortisol werden nicht in genügender Menge gebildet. Dadurch kommt es zu Symptomen, zu denen eine braun gefärbte Haut (Bronzehaut), Schwäche, Abgeschlagenheit und Appetitverlust, ein hoher Drang zum Salzverzehr, Übelkeit und Erbrechen, eine Gewichtsabnahme, Bauchschmerz und Kreislaufprobleme gehören können. Die Behandlung des Morbus Addison besteht darin, die fehlenden Hormone von außen zuzuführen. Betroffene nehmen ihr Leben lang Hydrocortisol und Fludrocortisol ein.
Müdigkeit und Abgeschlagenheit, Erschöpfungssymptome und Kraftlosigkeit treten bei vielen Arten von Rheuma auf. Ein klassisches Beispiel ist die rheumatoide Arthritis, die auch als Gelenkrheuma bekannt ist und bei der es zu entzündlichen Veränderungen in Gelenken kommt. Zahlreiche weitere rheumatische Erkrankungen wie systemischer Lupus erythematodes, Sjögren-Syndrom, Fibromyalgie oder Polymyositis haben ebenfalls häufig Abgeschlagenheit in ihrem Beschwerdebild.
In der Medizin werden die Symptome von Müdigkeit und Erschöpfung mit dem Begriff Fatigue bezeichnet. Es handelt sich oft um frühe Anzeichen einer rheumatischen Erkrankung, denen in der Folge unterschiedlichste weitere Beschwerden wie Gelenkschmerzen oder Muskelschmerzen folgen können.
Rheumatische Erkrankungen werden normalerweise mit Medikamenten behandelt.
Ein Heuschnupfen entsteht durch eine Reaktion auf Pollen und ist daher besonders im Frühjahr und Sommer verbreitet. Typische Symptome der Pollenallergie sind Nasenlaufen oder Nasenverstopfung, Juckreiz und Niesen. In vielen Fällen findet sich auch an den Augen eine Rötung und Schwellung, ein Tränen und Juckreiz (allergische Bindehautentzündung). Der Heuschnupfen kann auch Abgeschlagenheit, Müdigkeit, Lustlosigkeit oder ein Krankheitsgefühl mit sich bringen. Dazu trägt ein verminderter Schlaf aufgrund der verstopften Nase und anderer Heuschnupfensymptome bei. Zusätzliche Luftnot und Hustenreiz deuten auf ein allergisches Asthma hin, das sich aus dem allergischen Schnupfen entwickeln kann.
Neben der Pollenallergie können auch Allergien auf andere Materialien wie Hausstaubmilben (und deren Ausscheidungen), Schimmel, Tierhaare oder Nahrungsmittel zu Symptomen inklusive Erschöpfung und Müdigkeit führen.
Möglichst ist bei Allergien der Auslöser zu meiden, was gerade beim Heuschnupfen jedoch oft kaum machbar ist. Mit dem richtigen Verhalten lässt sich die Belastung reduzieren. Behandlungsmöglichkeiten umfassen ansonsten Wirkstoffe wie Antihistaminika oder eine Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie/SIT).
Eine chronische Niereninsuffizienz, auch chronisches Nierenversagen genannt, ist eine anhaltende und langsam fortschreitende Funktionsstörung der Niere. Die Nierenschwäche kann unter anderem durch einen Diabetes mellitus, durch einen hohen Blutdruck oder durch eine Nierenentzündung entstehen. Zu den ersten Anzeichen der chronischen Niereninsuffizienz können Müdigkeit, Schwäche, nachlassende Leistung und Abgeschlagenheit gehören, ebenso wie häufiger Harndrang mit hellem, klarem Urin. Später kann es zu Auswirkungen wie verminderter Urinausscheidung, Bluthochdruck, Wassereinlagerungen (Ödeme) an Beinen oder um die Augen herum, Blutarmut (Anämie), Übelkeit und Erbrechen, Kopfschmerzen, Schmerzen in den Gliedern, Juckreiz oder Bewusstseinsstörungen kommen.
Durch Behandlung der Grunderkrankung und Verminderung von nierenschädigenden Einflüssen wird versucht, die noch bestehende Nierenfunktion aufrechtzuerhalten. Ein fortgeschrittenes Nierenversagen erfordert eine regelmäßige Dialyse (Blutwäsche) oder eine Nierentransplantation.
Vielen Frauen machen Beschwerden im Laufe des Monatszyklus zu schaffen. Dazu gehört neben den Beschwerden durch die Blutung selbst vor allem das prämenstruelle Syndrom (PMS). Das PMS kann bis zu zwei Wochen vor der Regelblutung beginnen und bis zu den ersten Blutungstagen andauern. Abgeschlagenheit ist oft Teil des Beschwerdebildes von PMS neben vielfältigen weiteren möglichen Symptomen. Beispielsweise können Stimmungsschwankungen, Antriebslosigkeit, Reizbarkeit, Ödeme (Wassereinlagerungen mit Schwellungen am Körper), Magen-Darm-Beschwerden, Bauchschmerzen, Heißhunger, Kopfschmerzen, Kreislaufprobleme oder eine spannende Brust auftreten. Darüber hinaus können sehr starke Regelblutungen zu einem Eisenmangel und zu einer Anämie (Blutarmut) führen. Dadurch kann es wiederum zu den typischen Beschwerden mit Erschöpfung, Leistungsschwäche, blasser Haut, Schwindelgefühl oder schnellem Herzschlag kommen.
Richtige Ernährung mit Vitaminen und Mineralien, körperliche Bewegung und Medikamente (wie Hormone, Schmerzmittel oder SSRI) können die Beschwerden bei einem PMS bessern.
Die Wechseljahre können bei Frauen zahlreiche Beschwerden auslösen. Vielen sind Wechseljahresbeschwerden wie Hitzewallungen, Stimmungsschwankungen, Schwellungen durch Wasseransammlungen (Ödeme), Menstruationsstörungen oder Scheidentrockenheit bekannt. Zu Abgeschlagenheit und Müdigkeit kann es ebenfalls kommen. Der Schlaf ist häufig gestört, oft können die Betroffenen mitten in der Nacht oder früh am Morgen nicht wieder einschlafen. Das spielt oftmals bei der Entwicklung von Erschöpfungs- und Müdigkeitszuständen eine Rolle. Gegen starke Wechseljahresbeschwerden können insbesondere Hormonpräparate helfen.
Bei einer Ovarialinsuffizienz sind die Eierstöcke in ihrer Funktion beeinträchtigt. Liegt eine primäre (vom Eierstock ausgehende) Ovarialinsuffizienz vor, dann sind zu wenige Eifollikel vorhanden. Sie können auch ganz fehlen. Die Folge ist ein frühzeitiger Eintritt der Wechseljahre mit den entsprechenden Symptomen vom Ausbleiben der Monatsblutung über Hitzewallungen bis hin zu Abgeschlagenheit.
Eine bösartige Tumorerkrankung bringt häufig Abgeschlagenheit, Müdigkeit und Kraftlosigkeit mit sich. Zum einen führt der Tumor selbst zu Belastungen des Körpers, weshalb sich Patienten oft abgeschlagen fühlen. Zum anderen strapazieren die Therapien wie Operationen, Bestrahlung oder Chemotherapie den Organismus. Auch Folgen des Tumors oder der Behandlungen wie Schmerzen, Fieber, Blutarmut (Anämie) oder Infektionskrankheiten schwächen den Körper. Hinzu kommen die Auswirkungen, die das Verarbeiten der Krebserkrankung und der Therapien auf die Seele hat. All dies können Gründe für Abgeschlagenheit im Verlauf der Erkrankung sein.
Müdigkeit, Leistungsabfall und Erschöpfung können auch Frühzeichen einer Tumorerkrankung sein. Damit gehören sie zu einer Reihe von Symptomen, die erste Hinweise auf einen Krebs geben können, aber auch bei vielen anderen Erkrankungen möglich sind. Weitere Anzeichen können beispielsweise Schmerzen, Fieber, Nachtschweiß, Gewichtsabnahme, Blutungen oder Hustenreiz sein.
Die Abgeschlagenheit kann bei den verschiedensten Tumorerkrankungen auftreten, sei es beispielsweise Lungenkrebs (Bronchialkarzinom), Darmkrebs, Speiseröhrenkrebs (Ösophaguskarzinom), Brustkrebs, Prostatakrebs, malignes Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) oder Leukämie (Blutkrebs). Viele an Krebs erkrankte Menschen leiden sogar unter anhaltender Erschöpfung (Fatigue).
Bei einer Mangelernährung hat der Organismus zu wenig Energie durch eine zu geringe Nährstoffzufuhr. Ebenfalls können Mineralien, Spurenelemente und Vitamine fehlen. Unterernährung und Fehlernährung sind vor allem in ärmeren Ländern ein Problem. In Europa gibt es dennoch viele Gründe, weshalb diese auftreten können. Neben Armut können beispielsweise eine einseitige Ernährungsweise, Essstörungen wie Magersucht (Anorexia nervosa), Depressionen, extreme Diäten, Schluckprobleme oder Schwierigkeiten von älteren Personen, sich selbst zu versorgen, zu Mangelerscheinungen führen. Die Unterversorgung des Körpers kann bereits in leichteren Fällen zu Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebsarmut führen. Eine lang andauernde oder massive Mangelernährung kann ernste Folgen wie ein geschwächtes Abwehrsystem mit erhöhtem Risiko von Infektionen und Wundheilungsstörungen, Muskelabbau, abgeschwächte Atmung, eine verminderte Herzfunktion mit Kreislaufproblemen und Rhythmusstörungen, Nachlassen der geistigen Leistungsfähigkeit und bei Kindern Entwicklungsstörungen haben.
Psychische Störungen und Erkrankungen können ebenfalls zu einer Erschöpftheit führen, allen voran Depressionen. Depressionen zeigen sich nicht nur in einer gedrückten Stimmung, sondern auch in Antriebslosigkeit, vermehrter Müdigkeit, Abgeschlagenheit und Energielosigkeit. Depressive Menschen verlieren das Interesse, fühlen sich leer und hoffnungslos und empfinden keine Freude mehr. Selbst einfache Aktivitäten fallen den Betroffenen schwer und kosten sie starke Überwindung. In ausgeprägten Fällen können sie ihrer Arbeit nicht mehr nachgehen. Sie schaffen es teils nicht einmal, familiäre Aufgaben, Essen und Trinken oder Körperpflege zu erledigen. Als weitere Symptome einer Depression können unter anderem Konzentrations- und Gedächtnisstörungen, herabgesetztes Selbstwertgefühl, Ängste, Appetitlosigkeit und Gewichtsverlust, allgemeine Verlangsamung, Schlafstörungen oder die Vorstellung von Selbsttötung hinzukommen. Depressionen können mit Medikamenten und mit einer Psychotherapie (beispielsweise Verhaltenstherapie) behandelt werden.
Stress ist eine körperliche Reaktion auf verschiedene Situationen, Probleme, Belastungen und Anforderungen. Vom Körper ausgeschüttete Substanzen wie Adrenalin oder Cortisol führen zu einer vermehrten Bereitstellung von Energie. Das geschieht durch Mechanismen wie einen erhöhten Stoffwechsel, schnellere Herzfrequenz, gesteigerten Blutdruck und einen erhöhten Blutzuckergehalt. Die Stressreaktion führt zunächst zu einer besseren Leistungsfähigkeit. Andauernder Stress kann sich jedoch nachteilig auswirken. Es kommt zur Erschöpfung, Abgeschlagenheit, verminderter Leistungsbereitschaft, Reizbarkeit und Konzentrationsstörungen. Verspannungen und Schlafstörungen sind weitere häufige Folgen. Chronischer Stress kann schließlich ernste gesundheitliche Folgen wie einen Bluthochdruck, Magen-Darm-Erkrankungen, ein geschwächtes Immunsystem oder Herz- und Lungenerkrankungen hervorrufen. Daher sind für Personen, die im Alltag stark belastet sind, Maßnahmen zum Stressabbau wichtig, um die Entstehung solcher Probleme von vornherein zu verhindern.
Das Burn-out-Syndrom ist ein Gefühl des Ausgebranntseins aufgrund einer andauernden Überlastung, insbesondere im Berufsleben. Es kommt zu einem schwerwiegenden Erschöpfungszustand in psychischer, körperlicher und vor allem emotionaler Hinsicht. Häufig davon betroffen sind Menschen, die sich zunächst durch besondere Leistungs- und Einsatzbereitschaft auszeichnen. Faktoren wie ständige Belastung, Überforderung, mangelnde Anerkennung, Perfektionismus, Vernachlässigen eigener Bedürfnisse, fehlende Erholung und ungenügende Abgrenzung führen zu einer immer weiter fortschreitenden Erschöpfung und Frustration.
Die Anzeichen eines Burn-out-Syndroms können unterschiedlich sein. Typischerweise kommt es zu Energielosigkeit und Antriebslosigkeit, einer stark reduzierten Arbeitsleistung, Abneigung, Zynismus und Gleichgültigkeit gegenüber der Arbeit („innere Kündigung“) und Distanzaufbau zu Kunden (beziehungsweise Patienten oder Schülern). Häufig treten ebenfalls Probleme wie Schlafstörungen, Konzentrationsschwierigkeiten oder das Gefühl des eigenen Versagens auf. Aus einem Burn-out können sich Probleme in der Familie entwickeln oder auch körperliche Symptome wie Rückenschmerzen, Beklemmung in der Herzgegend, Atemschwierigkeiten oder Übelkeit. Auch ein Suchtverhalten kann sich ausprägen.
Verschiedene Ansatzpunkte wie berufliche Veränderung, Reduzieren von Belastungen, neue Bewertung der eigenen Vorstellungen im Leben, Entspannungsverfahren oder eine gesunde und bewusste Lebensweise können Betroffenen helfen. Eine Psychotherapie, meist in Form einer Verhaltenstherapie, kommt ebenfalls in Betracht.
Um eine Erkrankung unbekannter Ursache handelt es sich beim Chronic Fatigue Syndrome (CFS), auch myalgische Enzephalomyelitis (ME) genannt. Diese Form der chronischen Müdigkeit und Abgeschlagenheit tritt häufig nach Infektionskrankheiten oder nach einer körperlich anstrengenden Aktivität auf. Der Unterschied zu einer normalen Erschöpfung nach anstrengenden Phasen besteht darin, dass Menschen mit CFS dauerhaft oder ständig erneut müde und abgeschlagen sind. Ausruhen und Schlafen führen bei den Betroffenen nicht zu einer ausreichenden Erholung. Nach geringen Belastungen stellt sich wieder starke Erschöpfung ein. Berufliche Tätigkeiten und Alltagsdinge können nur noch unter Schwierigkeiten ausgeübt werden. Viele Betroffene leiden an Schlafstörungen oder an Beschwerden, die an eine Grippe erinnern. Körperliche Beschwerden wie Verspannungen, Magen-Darm-Symptome, Kopfschmerzen, Störungen des Herz-Kreislauf-Systems oder Atemprobleme treten zusätzlich auf.
Wie sich das chronische Erschöpfungssyndrom erfolgreich behandeln lässt, darüber besteht aktuell noch keine Klarheit. Hilfreich sind das Vermeiden von stärkeren Belastungen, ausreichend körperliche Betätigung im regelmäßigen Umfang, Entspannungsmethoden, eine Verhaltenstherapie und je nach weiteren Beschwerden die Einnahme von Medikamenten.
Ein weit verbreitetes Phänomen ist eine in den Frühjahrsmonaten auftretende Müdigkeit, Abgeschlagenheit und herabgesetzte Leistungsfähigkeit. Diese Frühjahrsmüdigkeit zeigt sich häufig am stärksten ausgeprägt im März und im April. Neben Erschöpfung, Antriebsarmut und hohem Schlafbedarf kommen meist weitere Beschwerden hinzu, unter anderem können dies Schwindel, Kreislaufprobleme, Wetterfühligkeit oder Kopfschmerzen sein. Die Ursachen der Frühjahrsmüdigkeit können bislang nur vermutet werden, eine Rolle spielt die in dieser Zeit des Jahres größer werdende Tageslänge. Dadurch gerät anscheinend das Verhältnis zwischen dem noch reichlich vorhandenen „Schlafhormon“ Melatonin und dem vermehrt ausgeschütteten „Wachheitshormon“ Serotonin aus dem Gleichgewicht. Weiterhin mangelt es vielen Menschen nach dem dunklen Winter an Vitamin D. Heuschnupfen kann außerdem einen Teil zu der Frühjahrsmüdigkeit beitragen. Gegen die Frühjahrsmüdigkeit hilft Vitamin D, sofern keine anderen Ursachen dahinter stecken.
Viele Menschen kennen die Beeinträchtigungen in ihrem Körper, die Wetterumschwünge mit sich bringen. Insbesondere Temperaturwechsel können zu Beschwerden führen. Abgeschlagenheit gehört zu den häufigen Auswirkungen einer solchen Wetterfühligkeit. Weitere gängige Symptome sind Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen und Schmerzen an den Gelenken. Außerdem kann eine Migräne witterungsabhängig auftreten.
Schlafstörungen haben mannigfaltige Ursachen und können zu zwei Arten von Beschwerden führen. Einerseits kann die Betroffenen das Problem quälen, abends nicht einschlafen zu können oder nicht ausreichend lange durchschlafen zu können. Andererseits führt der fehlende Schlaf oder die schlechte Schlafqualität zu Beschwerden am Tage mit starker Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Antriebsschwäche, Leistungseinbußen und Konzentrationsstörungen. Viele sind zudem tagsüber schläfrig, was eine gesteigerte Unfallgefahr bedeutet. Mangelnder Schlaf kann zu Reizbarkeit, schlechter Stimmung oder Depressionen führen. Auswirkungen auf die körperliche Gesundheit können Schlafstörungen ebenfalls haben, da unter anderem Gedächtnisprobleme und Diabetes mellitus damit in Verbindung gebracht werden.
Der Schlaf lässt sich oft mit einfachen Maßnahmen und Verhaltensänderungen bessern. Schlafmedikamente sollten nur eingenommen werden, wenn der Arzt dies für sinnvoll erachtet. Steckt eine Erkrankung oder ein tiefer gehendes Problem dahinter, muss diese Ursache angegangen werden, gegebenenfalls durch ärztliche oder psychotherapeutische Maßnahmen. Zu den Ursachen von Schlafschwierigkeiten gehören schlechte Voraussetzungen für ruhiges Schlafen oder Stresszeiten (primäre Schlafstörungen) oder Krankheiten (sekundäre Schlafstörungen). Viele Krankheiten können den Schlaf stören, unter anderem psychische Erkrankungen wie Angststörungen oder Depression, Demenz (Verlust von Gehirnleistung), das Restless-Legs-Syndrom (Missempfindungen mit Bewegungsdrang in den Beinen), das Schlafapnoe-Syndrom (zwischenzeitliche Atemunterbrechungen im Schlaf), Schmerzleiden oder Lungenkrankheiten. Medikamente sowie Drogen können ebenfalls Schlafprobleme hervorrufen.
Nach einer körperlichen Leistung fühlt sich ein Mensch ab einem gewissen Ausmaß erschöpft. Vielfach kommt eine geistige und psychische Anstrengung hinzu und spielt beim Empfinden der Erschöpfung eine Rolle. Wird dem Organismus die nötige Zeit und Ruhe gegeben, sich zu erholen, handelt es sich bei dieser Abgeschlagenheit um einen vorübergehenden Zustand. Anders sieht es aus, wenn der Mensch sich zwischen den jeweiligen Anstrengungen nicht genügend regenerieren kann, wenn etwa die Belastungspausen zu kurz sind. In der Sportmedizin wird das als Übertraining bezeichnet. Anhaltende Müdigkeit und Abgeschlagenheit und herabgesetzte Leistungsfähigkeit Folgen des Übertrainings. Ebenso weisen Muskelschmerzen, fortbestehender schneller Puls, erhöhte Tendenz zu Verletzungen und Infektionen, Reizbarkeit, Depressionen oder ein Burn-out darauf hin.
Eine Schwangerschaft bedeutet eine vermehrte Anstrengung für die Frau. Im Körper der werdenden Mutter ändert sich auch das hormonelle Gleichgewicht. Insbesondere gilt das Hormon Progesteron als Auslöser dafür, dass sich Schwangere müde, schlapp und abgeschlagen fühlen. Typisch ist, dass Müdigkeit und Erschöpfung im ersten Drittel (Trimester) der Schwangerschaft stark ausgeprägt sind. Im zweiten Trimester werden sie oft weniger stark wahrgenommen, im dritten Trimester kommt es wieder vermehrt zu diesen Beschwerden.
Diverse Arzneimittel können als Nebenwirkung eine Müdigkeit, Abgeschlagenheit oder Benommenheit hervorrufen. Unter anderem kann dies bei folgenden Medikamenten auftreten:
Werden die Nebenwirkungen zu heftig, dann kann je nach Medikament und Einsatzgebiet (Erkrankung) ein Absetzen des Präparats in Frage kommen.
Übermäßiger Konsum oder Abhängigkeit von Alkohol oder anderen Drogen kann zu Abgeschlagenheit führen. Als Entzugssymptom kann die Müdigkeit, Mattigkeit und Erschöpfung ebenfalls auftreten.
Als Impfreaktionen können Allgemeinsymptome wie Abgeschlagenheit, mäßige Temperaturerhöhung, Magen-Darm-Probleme oder Gliederschmerzen auftreten. Wenn dies der Fall ist, legen sich die Beschwerden meist nach wenigen Tagen wieder.
Abgeschlagenheit stellt für sich genommen meist keinen Grund zur Beunruhigung dar, gerade wenn sie nur kurzzeitig besteht und sich auf einfache Auslöser zurückführen lässt. Wenn zugleich jedoch weitere Symptome bestehen wie beispielsweise Schmerzen, vermehrtes Schwitzen in der Nacht, Gewichtsverlust, Fieber, Kurzatmigkeit, heller Stuhlgang oder dunkler Urin, dann ist eine Abklärung beim Arzt wichtig. Gleiches gilt, wenn die Abgeschlagenheit sich nach mehreren Wochen nicht bessert, obwohl eine gesunde Lebensweise mit genügend Schlaf, ausgewogener Ernährung und ausreichend körperlicher Aktivität praktiziert wird. Notfälle sind unter anderem der Verdacht auf einen Herzinfarkt, eine Sepsis (Blutvergiftung), Gehirnentzündung (Enzephalitis) oder Hirnhautentzündung (Meningitis). Die Abgeschlagenheit ist in solchen Fällen nur eines von vielen Symptomen.
In einem Gespräch (Anamnese) versucht sich der Arzt zunächst ein Bild zu machen, was die Ursache der Abgeschlagenheit sein kann. Er erfragt, seit wann der Erschöpfungszustand besteht, welche weiteren Symptome vorhanden sind, ob es Vorerkrankungen gibt und wie die Lebensführung des Patienten aussieht. In einem einfachen Untersuchungsgang wird auf Anzeichen von bestehenden Krankheiten geachtet und unter anderem der Blutdruck bestimmt. Eine Blutentnahme kann durch auffällige Laborergebnisse Hinweise auf Erkrankungen geben. Die weitere Diagnostik richtet sich nach den Befunden und vermuteten Ursachen. Dazu können bildgebende Verfahren wie Ultraschall, MRT (Magnetresonanztomographie) oder CT (Computertomographie) angewendet werden oder ein EKG (Elektrokardiogramm) durchgeführt werden.
Um der Abgeschlagenheit entgegenzuwirken, hilft es, einige Tipps zu beachten und die Lebensführung zu verbessern.
Ein naheliegender Ansatzpunkt, der aber dennoch von vielen vernachlässigt wird, ist ein gesunder Schlaf. Die Schlafdauer und Schlafqualität kann mit einigen einfachen Maßnahmen verbessert werden. So kann durch eine dunkle, leise Umgebung, die richtige Raumtemperatur (im Allgemeinen gelten 16 bis 18 °C als gut geeignet), Verzicht auf späten Koffein- oder Alkoholkonsum, regelmäßigen Schlaf-Wach-Rhythmus und einen entspannten Abendablauf eine erholsame Nachtruhe gefördert werden. Wenn dies im Tagesablauf möglich ist, kann ein kurzer Schlaf zwischendurch mit höchstens 20 Minuten Dauer (Powernap) wieder Energie liefern. Dabei muss allerdings bedacht werden, dass dies wiederum den Nachtschlaf beeinträchtigen könnte.
Pausen sollten ohnehin nicht versäumt werden, denn ansonsten sind Körper und Bewusstsein irgendwann überlastet. Ein Urlaub für einige Tage oder besser Wochen wirkt oft Wunder, wenn der Alltag hohe Anforderungen stellt.
Ausreichend körperliche Bewegung ist ein wichtiger Punkt, im Alltag fit zu sein. Sportarten wie Joggen, Schwimmen, Radfahren, Gymnastik oder auch Yoga regen den Kreislauf an, trainieren den Körper und beugen bei wiederholtem Ausüben der Entstehung von allgemeiner Lustlosigkeit und Schlappheit vor. Besonders gilt dies für Aktivitäten draußen an der frischen Luft. Ein ausreichend langer Aufenthalt im Tageslicht macht wacher und sorgt für eine gute Versorgung mit Vitamin D. Neben regelmäßigem Sport bringen auch Aktivitäten etwas, die in den Tagesablauf eingebaut werden. Zu den Möglichkeiten gehört zum Beispiel, öfter Treppen zu steigen statt Aufzüge oder Rolltreppen zu nutzen oder sich öfter mit dem Fahrrad oder zu Fuß fortzubewegen statt mit dem Auto zu fahren.
Von Vorteil ist ebenfalls eine bewusste Ernährung mit viel vitaminspendendem Obst und Gemüse. Alkohol und Rauchen sind hingegen kontraproduktiv und nicht empfehlenswert, um die Abgeschlagenheit zu bessern.
Die Wasserversorgung des Körpers spielt eine große Rolle, um sich fit zu fühlen: Reichlich Wasser oder ungesüßter Kräuter- oder Früchtetee sind hierbei am besten dafür geeignet, einem Schlappmachen des Körpers vorzubeugen.
Eine weitere Möglichkeit, den Kreislauf anzuregen und damit „frischer“ zu werden, bietet abwechselndes warmes und kaltes Duschen.
Für gestresste, belastete Menschen können sich Maßnahmen zur Stressbewältigung und Entspannungsverfahren empfehlen. Zu den Möglichkeiten gehören beispielsweise Meditation, Autogenes Training, Progressive Muskelentspannung nach Jacobson oder Yoga.
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aktualisiert am 12.05.2022